Unklare Richtung durch fehlende Neuigkeiten

24. Januar 2017,

Heizoelpreise stagnieren 240117

Der Aufwärtsschwung, den die Ölpreise zum Wochenstart nach der OPEC-Meldung über eine Förderquotentreue von 80 Prozent genommen hatten, scheint vorerst vorbei. Marktteilnehmer warten in ruhiger Nachrichtenlage vorerst ab.

Ölpreisentwicklung

Dass die Erfolgsmeldung der OPEC über eine Quotentreue von 80 Prozent im Januar ohne tiefergehendes Zahlenmaterial auskommen musste, zeigt sich heute Morgen auch an den Ölborsen. Nach dem Aufwärtstrend zum Wochenstart gingen die Preise bereits im Verlaufe des gestrigen Tages zurück und notieren heute Morgen eher stabil.

Markteilnehmer hätten, so Analysten, die OPEC-Meldung im Zusammenspiel mit dem Baker Hughes-Report zu aktiven US-Ölbohranlagen bewertet, der eine deutliche Zunahme der Anlagen und damit eine sehr produktive US-Ölindustrie indiziert. Diese gegenläufigen Signale hatten die Marktaktivität ausgebremst. Das Duell OPEC gegen USA könnte in den nächsten Tagen die Ölpreise weiterhin bestimmen, so Experten.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent liegt heute Morgen bei 55, 41 US-Dollar. Dies ist nur leicht mehr als der Schlusspreis von Montag (55,23 US-Dollar). ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notiert für die Lieferung im Februar aktuell bei 485, 00 US-Dollar, also sehr nah am Schlusspreis von Montag (485,50 US-Dollar). Am Freitag waren es jedoch noch 489,50 US-Dollar.

Noch am Freitag hatte der saudische Ölminister vermeldet, dass die OPEC und Nicht-OPEC-Länder im Januar bereits Kürzungen von 1,5 Mio. B/T umgesetzt hätten. Diese Zahlen wurden am Wochenende vom OPEC-Komitee in Wien zur Überwachung der Einhaltung der Quotensenkungen bestätigt.

Diesen Wert von 80 Prozent hatte der Markt vor dem Wochenende und zu Beginn dieser Handelswoche mit steigenden Ölpreisen beantwortet. Doch diese Tendenz ist heute Morgen bereits wieder abgeschwächt, da es erstens an tiefergehenden Zahlen fehlt, die der OPEC-Meldung ein analysierbares Fundament geben würden. Zweitens vernachlässigen diese 80 Prozent die gestiegene Ölproduktion von Ländern wie Nigeria oder Libyen.

Drittens bezieht der Markt laut Analysten auch den wöchentlichen Baker Hughes-Report zu aktiven US-Ölbohranlagen in sein aktuelles Kaufverhalten mit ein. Und dieser vermeldete ebenfalls am Freitag einen Anstieg um 29 auf jetzt 551 Anlagen. Sowohl der Anstieg, als auch die Gesamtzahl sind ein deutliches Zeichen für die hochaktive US-Industrie. Diese Vermutung wird auch durch Reports gestützt, nach denen die Ölindustrie in den USA im kommenden Jahr wahrscheinlich überaus viel investieren wird.

Werden diese Aspekte in die Waagschale geworfen, ergibt sich ein sehr ausgeglichenes Bild des Ölmarkts: stark gesenkte Förderquoten auf OPEC-Seite, ein hoher Output auf amerikanischer Seite. Als erstes Zünglein an dieser Waage könnte sich der OPEC-Bericht Februar herausstellen, der verlässliche Zahlen für die Aktivitäten im Januar liefert. Aber wie es dann weitergeht, ist weiterhin völlig offen.

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs liegt weiterhin oberhalb der 1,07-Marke und notiert aktuell bei 1,0746 US-Dollar. Der EZB-Referenzpreis für Montag lag bei 1,0715 US-Dollar, am Freitag waren es noch 1,0632 US-Dollar.

Zwar ist der Aufwärtstrend der vergangenen Tage abgeschwächt, doch sehen Analysten den Euro stabil. Dabei profitiert er vom schwächelnden Dollar, der aufgrund der Ankündigungen des US-Präsidenten Trumps zu einer sehr protektionistischen Handelspolitik seit der Amtseinführung am Freitag nachgelassen hat.

Heute erwartete positive Konjunkturdaten aus dem Euroraum könnten die Gemeinschaftswährung zusätzlich stützen.

Da Öl grundsätzlich in Dollar gehandelt wird, hat ein steigender (oder fallender) Dollarkurs stets Einfluss auf die Preise. Ist der Euro im Vergleich zum Dollar schwach, müssen europäische Käufer unabhängig von der tatsächlichen Preisentwicklung an den Ölmärkten also stets mehr (auch für Heizöl) zahlen, als wenn der Euro im Gegensatz zum Dollar gewinnt.

Heizölpreisentwicklung

Verbraucher profitieren heute Morgen von der ruhigen Nachrichtenlage und damit relativ konstanten Heizölpreisen. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostete im bundesweiten Durchschnitt rund 59,30 Cent pro Liter Heizöl. Gestern waren es zur etwa gleichen Zeit noch 60,52 Cent pro Liter. Zwar waren die Preise im Tagesverlauf leicht gefallen und pendelten sich bei etwa 59,17 Cent ein, doch zogen sie aufgrund der Marktbewegungen wieder leicht an.

Wir raten unseren Kunden dazu, sich das aktuelle Preisniveau schnell zunutze zu machen und sich zum Heizölkauf zu entscheiden – insbesondere, wenn sich der Tank leert. Auch wenn das Jahr 2017 in Sachen Ölpreis unvorhersehbar ist, sind langfristig fallende Preise weiterhin eher unwahrscheinlich und es könnte sich enorm lohnen, sich begehrte Liefertermine in den nächsten Tagen direkt zu sichern, bevor belastbare OPEC-Zahlen für einen deutlichen Preisanstieg sorgen könnten.

Bedenken Sie außerdem, dass es aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse und einer hohen Nachfrage etwas länger mit der Lieferung dauern kann und bestellen Sie rechtzeitig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.