Ölpreise stark gefallen – Euro legt wieder zu

11. August 2017,

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Fallende US-Aktienkurse setzen die Ölpreise unter Druck. Sinkende US-Ölbestände und der OPEC-Monatsbericht können die Abwärtsbewegung zum Handelsschluss am Donnerstag ausbremsen. Euro wieder stabil. Heizöl heute etwas günstiger.

Ölpreisentwicklung

Die Entwicklung der Ölpreise ging am Donnerstag zum Vormittag nur in eine Richtung: Nach oben. Die US-Amerikanische Referenzsorte WTI kratzte bis zum frühen Nachmittag immer wieder an der psychologisch wichtigen 50-US-Dollar-Marke und konnte diese zum Handel am Mittag zeitweise sogar durchbrechen. Auch die anderen Notierungen, insbesondere Brent und ICE Gasoil, legten deutlich zu. Der Treiber dieser Entwicklung waren vor allem die nun zum sechsten mal in Folge gesunkenen US-Ölbestände.

Mit der Veröffentlichung des inhaltlich eher als neutral einzustufenden OPEC-Monatsberichts für Juli, setzte erstes leichtes Abwärtspotenzial ein. Der Bericht zeigt deutlich, dass es dem Kartell wieder einmal nicht gelungen ist, die selbst auferlegten Förderbeschränkungen vollumfänglich durchzusetzen. Andererseits weißt der Bericht auf eine steigende Nachfrage für das aktuelle und kommende Jahr hin. Dennoch reichen diese Prognosen nicht aus, um über das Grundproblem der OPEC hinwegzutäuschen – dauerhaft sinkende Bestände sind auch für 2018 nicht abzusehen.

Die durch den rhetorisch heftig geführten Konflikt zwischen USA und Nord Korea unter Druck geratenen US-Aktienmärkte, sorgten in der Folge für ein deutliches Nachgeben der Kurse an den Ölmärkten. Alle relevanten Notierungen schlossen zum Handelsschluss allesamt auf ihren Tagestiefs. Die US-Amerikanische Referenzsorte WTI schloss sogar knapp über dem 48-US-Dollar-Niveau und muss damit einen Tagesverlust von 2-US-Dollar verkraften.

Da auch der US-Dollar in Folge der Aktienmarktentwicklung und aufgrund von schwachen US-Konjunkturdaten nachgegeben hat, führt dies in Kombination heute zu günstigeren Heizölpreisen für europäische Verbraucher.

Für den heutigen Freitag geht der Blick vor allem in Richtung USA, hier wird die Veröffentlichung des Baker Hughes Reports erwartet, welcher wöchentlich Auskunft über die Anzahl aktiver Ölförderanlagen im US-Markt gibt.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäischen Ölpreis Brent hat deutlich nachgegeben und notiert am Freitagmorgen bei 51,44 US-Dollar. Das sind etwa 1,30 US-Dollar weniger als noch am Vortag. Der Schlusspreis für Donnerstag lag noch höher bei 51,90 US-Dollar

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notiert zurzeit bei 478,00 US-Dollar, ebenfalls deutlich unter dem Preis von gestern Morgen. Der Schlusspreis am Donnerstag rangierte bei 486,50 US-Dollar.

Eine Übersicht über die Kursentwicklung der ausschlaggebenden Notierungen für den Heizölpreis finden Sie täglich aktuell auf unserer Heizölpreisseite

OPEC-Monatsbericht für Juli

Die Organisation erdölexportierender Staaten (OPEC) veröffentlicht in ihrem monatlichen Bericht Daten zum Fördergebaren ihrer Mitglieder und aktuelle Bestandsdaten. Aber auch eigene Prognosen zur weltweiten Ölbestandsentwicklung und zur weltweiten Ölnachfrage, bildet die OPEC in ihren Berichten ab.

Im gestern veröffentlichten Bericht für den Monat Juli zeigt sich vor allem, dass das Kartell die Förderdisziplin seiner Mitglieder weiterhin nicht im Griff hat. Als Reaktion auf das Überangebot an Öl- und Ölprodukten auf dem Weltmarkt, einigten sich die Mitglieder des Kartells im November des letzten Jahres auf eine Quotierung ihrer Förderung. Im Mai diesen Jahres wurde das Abkommen bis Ende März 2018 verlängert. Das Ziel der selbstauferlegten Förderbeschränkungen ist in erster Linie die Stabilisierung der Preise auf ein höheres Niveau als es unter normalen Marktbedingungen gegeben wäre.

Doch so sehr sich die OPEC in den vergangenen neun Monaten – zumindest rhetorisch – bemüht hat, die Auswirkungen des Abkommens bleiben hinter den Erwartungen zurück. Dies hat vor allem drei Gründe: Mangelnde Förderdisziplin unter den Mitgliedern selbst, unerwartet hohe Fördermengen durch vom Abkommen ausgenommene Mitglieder und die stets kurzfristig Produktionserhöhungen der USA, sobald die OPEC Ölmengen vom Markt fernhält.

Der nun vorliegende Bericht zeigt ein insgesamt gemischtes Bild. An erster Stelle steht bei der Betrachtung des Berichts immer die Fördermenge des Kartells. Auch im Juli hat sie wie schon im Vormonat wieder zugenommen und liegt damit über der eigenen Quotierung. Auf den zweiten Blick lässt sich jedoch erkennen, dass vor allem Libyen und Nigeria die Hauptlast an der gestiegenen Fördermenge tragen.

Beide Staaten sind aufgrund ihrer verhältnismäßig wirtschaftlich instabilen Lagen von der Förderbeschränkung ausgenommen. Dennoch lässt sich auch ablesen, dass der Irak und auch Saudi Arabien, der mächtigste Player innerhalb des Kartells, ihr Fördergebaren nach wie vor nicht im Griff haben.

Die zweite Kernaussage des Berichts ist eine kleine Überraschung. So hat die OPEC ihre Prognosen zum Nachfragewachstum an Öl im laufenden und kommenden Jahr nach oben korrigiert. Gleichzeitig hat sie das zu erwartenden Produktionswachstum für Länder die nicht dem Kartell angehören abgesenkt. Als Konsequenz zieht das Kartell daraus vor allem einen wohl nicht uneigennützigen Schluss: Die Märkte brauchen mehr OPEC-Öl.

Aus dem Bericht geht auch hervor, dass das OPEC-Ziel die weltweiten Bestände auf das 5-Jahres-Durchschnittsniveau zu drücken in weiter Ferne liegt. So konnten die Bestände im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 21 Millionen Barrel gesenkt werden, allerdings befinden sie sich damit immer noch mit etwa 250 Millionen Barrel über dem genannten Durchschnittsniveau von 3,033 Milliarden Barrel.

Insgesamt interpretieren die Marktteilnehmer den Bericht als neutral. Die eigentlich preissteigernden Faktoren werden durch das fehlende Vertrauen in die OPEC-Förderquotentreue wieder aufgehoben.

Entwicklung Eurokurs

Die europäische Gemeinschaftswährung notiert am Freitagmorgen wieder stärker als noch am Donnerstag zur gleichen Zeit. Der Euro startete heute mit 1,1771 US-Dollar in den Handel, gestern waren es noch 1,1727 US-Dollar. Der Schlusspreis am Donnerstag lag bei 1,1769 US-Dollar.

Die positive Kursentwicklung des Euro am Donnerstagnachmittag ist vor allem dem unter Druck stehenden US-Dollar zu verdanken. Schwache US-Konjunkturdaten sorgten für fallende Kurse im US-Handel. Der Konflikt zwischen der US-Administration und Nordkorea ließ zwar die US-Aktienkurse fallen, hatte aber verhältnismäßig wenig Einfluss auf den Devisenhandel. Dennoch ist davon auszugehen, dass Anleger tendenziell eher auf „sicherere“ Devisen wie zum Beispiel Schweizer Franken setzen. Dies könnte auch dem Euro in Folge wieder Verlust abringen.   

Heizölpreisentwicklung

Wenn die Ölpreise sinken und der Euro an Wert zulegt ist das immer ein gutes Zeichen für Heizölverbraucher. Darum kostet eine 3.000 Liter Standard Lieferung am Freitag im bundesweiten Durchschnitt rund 54,23 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es noch 55,11 Cent.

Noch vorgestern hatten wir davor gewarnt, auf weitere Preisnachlässe zu hoffen, da die Stimmung an den Ölmärkten momentan von einen auf den anderen Tag umschlagen kann. Nun sind die Preisnachlässe doch eingetreten und wenn sich Ihr Tank leert, sollten Sie heute die Gelegenheit nutzen, und sich zum Heizölkauf entscheiden. Denn es ist momentan nicht unwahrscheinlich, dass sich das aktuelle möglicherweise wieder steigt – gerade in Hinblick auf Nordkorea.

Wenn Sie jetzt kaufen, machen Sie sich unabhängig von der aktuellen und mittelfristigen Marktsituation.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.