Ölpreise weiterhin stabil – Markt scheint vorerst auf OPEC-Kürzungen zu vertrauen

27. Februar 2017,

Heizoelpreise steigen 270217

Die Ölpreise starten wenig bewegt in die neue Handelswoche, auch wenn sie am Freitagnachmittag ein wenig nachgaben. Es gibt kaum neue Nachrichten, doch scheinen die Marktteilnehmer momentan darauf zu vertrauen, dass die OPEC-Kürzungen zumindest mittelfristig Wirkung zeigen.

Ölpreisentwicklung

Schon die vergangene Woche zeigte relativ wenig Bewegungspotential für die Ölpreise und dieser Trend setzt sich auch heute Morgen fort. Auch der Eurokurs, der vergangene Woche für leichte Anstiege bei den inländischen Ölpreisen sorgte, ist heute Morgen vorerst stabil.

Trotz fehlender neuer Nachrichten scheint zumindest eines klar: Aktuell vertraut der Markt darauf, dass die OPEC-Kürzungen mittelfristig einen stabilisierenden Effekt auf die Ölpreise haben werden. Dies lässt sich am Rekordvolumen der sogenannten Long-Positionen am Markt ablesen.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notiert heute Morgen bei 56,05 US-Dollar. Der Schlusspreis betrug am Freitag 55,99 US-Dollar und gab damit gegenüber dem Donnerstag leicht nach (56,58). ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notiert für die Lieferung im März aktuell bei 495,00 US-Dollar, fast deckungsgleich mit dem Schlusspreis von Freitag (494,50 US-Dollar).

Wenig Neues von den US-Ölplattformen

In den vergangenen Wochen hatte der Baker Hughes-Report zur wöchentlichen Zählung aktiver US-Ölbohranlagen immer wieder für Bewegung am Markt gesorgt, da die Anzahl beständig stieg und auf die enorme Produktivität der US-Ölindustrie hindeutete. Der aktuelle Bericht von Freitag scheint diesmal allerdings nur wenig Auswirkungen zu haben.

Das mag daran liegen, dass in dieser Berichtswoche lediglich drei Plattformen dazu gekommen sind. Im Spiegel der vergangenen Zahlen wirkt dies fast marginal, auch wenn die Gesamtzahl mit aktuell 754 Plattformen ganze 252 Anlagen über dem Vorjahreswert liegt. Auf der anderen Seite hält die Erdöl-Service-Gesellschaft aber auch fest, dass die internationale Anzahl der Plattformen im Januar 2017 um 112 geringer war als im Januar 2016.

Markt scheint vorerst auf stabile Ölpreise zu setzen

Ansonsten gibt es wenig Neues zu berichten, auch wenn die OPEC nicht müde wird, ihre Quotenerfüllung von 86 Prozent immer wieder öffentlich zu bekräftigen. Doch dieser Wert ist am Markt längst bekannt und wurde dementsprechend schon längst im Kaufverhalten berücksichtigt.

Grundsätzlich scheinen viele Marktteilnehmer darauf zu setzen, dass die Ölpreise vorerst stabil bleiben. Denn die Long-Positionen bei den Öl-Futures stehen momentan auf Rekordniveau. Vereinfacht gesagt bedeutet dies, dass die Inhaber dieser Position davon ausgehen, dass die Ölpreise in Zukunft steigen oder zumindest stabil bleiben, denn nur so ziehen sie aus diesem Kaufverhalten Gewinn.

Eine Long-Position ist in diesem Fall also so etwas wie ein Vorschussvertrauen auf den längerfristigen Erfolg der OPEC-Kürzungen. Darin liegt natürlich großes Enttäuschungspotential und gleichzeitig sorgt dieses Gesamtbild des aktuellen Ölmarkts dafür, dass es nur wenig weitere Möglichkeiten für Preisanstiege gibt.

Schließlich ist der momentane Ölpreis durch diese Long-Position-Zukunftserwartungen aufgeladen. Und diese Zukunftserwartungen berücksichtigen bereits alle momentan wahrscheinlichen Szenarien, die den Ölpreis in den nächsten Monaten stützen könnten. Es müsste also schon etwas recht Unerwartetes passieren, das den Ölpreis aus aktueller Sicht noch signifikant nach oben treiben würde. Das ist momentan recht unwahrscheinlich, zumal es viele Faktoren gibt, die eher Preisnachlässe begünstigen – wie zum Beispiel die hochaktive US-Ölindustrie.

Es bleibt in jedem Fall spannend – und wie sich die globalen Ölpreise letztendlich für den Endverbraucher auswirken, kann mit diesen Analysen allein nicht prognostiziert werden. Denn der Eurokurs, der in den vergangenen Wochen immer wieder unter Druck geriet, hat hier ein entscheidendes Wörtchen mitzureden.

Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 27.02.2017

  • Vertrauensindizes, Eurozone
  • Geschäftsklimaindex, Eurozone

Dienstag, 28.02.2017

  • Rede des US-Präsidenten vor dem Kongress
  • Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA

Mittwoch, 01.03.2017

  • Einkaufsmanagerindex, diverse EU-Länder
  • Konjunkturdaten, USA
  • Wöchentlicher Report EIA Rohöl Lagerbestand, USA

Freitag, 03.03.2017

  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
  • Rede von Janet Yellen, Vorsitzende US-Notenbank Fed

*Termine ohne Gewähr

Entwicklung Eurokurs

Der Euro notiert momentan bei 1,0582 US-Dollar, nachdem die Europäische Zentralbank den Referenzpreis am Freitag auf 1,0609 US-Dollar festgelegt hatte. Aktuell ist die Tendenz steigend. Der Referenzpreis für Donnerstag lag bei 1,0573 US-Dollar. Noch am vergangenen Mittwoch war die Gemeinschaftswährung auf ein 6-Wochentief gefallen und rangierte zwischenzeitlich sogar unter 1,05 US-Dollar.

Die beiden Grenzen 1,05 und 1,06 US-Dollar sind momentan die Spanne, in der sich der Euro bewegt – und die nächsten Schritte des US-Präsidenten Trump stehen dabei immer wieder im Fokus. In dieser Woche wird Trump vor dem US-Kongress sprechen. Dieses Ereignis ist ein wichtiger Marker, denn Marktteilnehmer erhoffen sich, dass der US-Präsident konkrete Aussagen zu seiner zukünftigen Politik – welche direkte Auswirkungen auf die Dollar- bzw. Eurostärke haben könnte – treffen wird.

Sollte dies nicht passieren, gäbe dies dem Eurokurs (zumindest kurzfristig) Aufwind, da unkonkrete Aussagen in der Vergangenheit immer wieder für eine Dollarschwäche gesorgt hatten. Auch eine Rede Janet Yellens, Vorsitzende der US-Notenbank Fed, steht auf dem Programm und wird mit Spannung erwartet.

Auf europäischer Seite richtet sich der Blick weiterhin auf die Präsidentschaftswahlen in Frankreich. Außerdem stehen zahlreiche amerikanische und europäische Konjunkturdaten auf der Agenda.

Während sich die Ölpreise momentan im eher ruhigen Fahrwasser befinden, geht es an den Devisenmärkten also recht bewegt zu und dieser Faktor ist mitentscheidend für die inländischen Ölpreise. Denn Öl wird grundsätzlich in Dollar gehandelt, sodass ein schwacher Euro dafür sorgt, dass inländische Abnehmer mehr zahlen müssen, obwohl die Tendenz an den Ölmärkten eigentlich ein anderes Bild zeichnet. Andersherum profitieren Verbraucher davon, wenn der Euro gegenüber dem Dollar zulegt.

Heizölpreisentwicklung

Dank der positiven Entwicklung des Eurokurses profitieren Verbraucher heute Morgen von leicht gefallenen Heizölpreisen, obwohl die Ölpreise minimal zugelegt haben. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 60,92 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es noch 60,83 Cent, am Donnerstag 60,80 Cent.

Auch wenn vollkommen unklar ist, wie sich die Preise 2017 letztendlich entwickeln, raten wir unseren Kunden dazu, jetzt zu reagieren und sich das momentane Preisniveau für ihre Heizöllieferung zu sichern – insbesondere, wenn sich der Tank leert.

Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass trotz grundsätzlicher Seitwärtstendenz kurzfristig immer wieder Spielraum nach oben besteht und sich die Heizölpreise innerhalb eines Tages für den Endverbraucher spürbar nach oben bewegen können.

Mit dem baldigen Heizölkauf können sich unsere Kunden entspannt zurücklehnen und den kurz- und mittelfristigen Preisveränderungen gelassen entgegensehen. Denn langfristig deutlich fallende Preise sind zumindest aus jetziger Sicht unwahrscheinlich – wie auch das Marktverhalten an den Börsen zeigt.

Mit einer rechtzeitigen Bestellung sichern Sie sich gute Preise sowie eine schnelle Auffüllung Ihres Vorrats an Heizöl.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.