Ölpreise weiterhin weich - Ölpreisentwicklung unklar

14. Juni 2016,

Heizoelpreis sinkt 14-06-2016

Die Ölpreise zeigen sich weiterhin weich. Der OPEC Monatsreport liefert keine neuen Impulse. Die Überversorgung könnte durch im zweiten Halbjahr wieder zunehmen. Exporte aus Nigeria überraschend hoch.

Ölpreisentwicklung

Beide Ölpreise liegen nun wieder unter 50 US-Dollar je Barrel, die europäische Referenzsorte Brent startete den Morgen mit 49,50 US-Dollar und das amerikanische WTI-Öl war für noch einen US-Dollar weniger zu haben. Erste Stimmen sehen bereits wieder das obere Ende der Preisskala erreicht.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, wurde gestern zu Schluss mit 452 US-Dollar gehandelt und startete heute Morgen deutlich darunter bei rund 445 US-Dollar je Tonne.

Gestern hatten die Marktteilnehmer auf den OPEC Monatsbericht gewartet, nachdem die Vorwochen mit einen Anstieg der Anzahl aktiver Ölförderanlagen in den USA geendet hatte. Der Baker Hughes Report zeigte zum zweiten Mal in Folge eine Zunahme bei der Gesamtanzahl der aktiven US Ölbohranlagen, nach fast drei Monaten negativer Meldungen.

So erhoffte sich der Markt von dem OPEC Monatsbericht Aufschluss über die tatsächliche Produktionshöhe und die Nachfrageerwartung und damit einen Hinweis für eine mögliche Ölpreisentwicklung.

Der Bericht viel jedoch neutral aus.  Die Ölnachfrage wird für 2016 unverändert bei 94,18 Mio. Barrel pro Tag gesehen. Das entspricht einer Zunahme von  +1,20 Mio Barrel/Tag gegenüber dem Vorjahr. Die Ölproduktion des Iran wird für den April mit über  3,50 Mio Barrel pro Tag angegeben. Damit kommt das durch die Sanktionen in den Rückstand geratene Land fast an sein erklärtes Ziel von 4,00 Mio Barrel/Tag.

Für Überraschung sorgten die Exportzahlen Nigerias von 1,9 Mio Barrel/Tag, ging man doch bisher von einer Produktionsleistung von 1,0 Mio Barrel/Tag aus.

Die Stimmung am Markt scheint sich wieder zu drehen. Es zeigen sich immer mehr Experten, die mit wieder sinkenden Ölpreisen rechnen. Aktuell wird der Ölpreis im Inland jedoch noch von einem schwächelnden Euro gestützt.

Die Marktteilnehmer warten nun auf den IEA Monatsbericht, sowie auf die US Ölbestanddaten des API.

Entwicklung Eurokurs

Der mögliche Ausstieg von Großbritannien aus der EU (Brexit) hat am Dienstag den Eurokurs geschwächt. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel auf 1,1220 US-Dollar, nachdem die EZB (Europäische Zentralbank) den Referenzkurs am Montag auf 1,1268 Dollar festgesetzt und der Euro es heute im frühen Handel noch über der Marke von 1,13 Dollar geschafft hatte.

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Heizöl-Lieferung kostet im bundesweiten Durchschnitt knapp über 52 Cent pro Liter Heizöl. Nach derzeitigem Stand ist es kurzfristig betrachtet für uns sehr wahrscheinlich, dass sich der Heizölpreis oberhalb der 50 Cent hält.

Unsere Empfehlung lautet: Wer in den nächsten Wochen Heizöl benötig, sollte in den kommenden Tagen genau beobachten ob der Ölpreis nochmals die 50 Dollar Marke nachhaltig durchbricht und damit einen Aufwärtstrend fortsetzt.

Wer sicher gehen will, sollte jetzt bereits Heizöl kaufen. Auch der Kauf einer kleineren Menge kann sich lohnen, um auf Preisrückgänge in der zweiten Jahreshälfte zu spekulieren. Diese sind durchaus möglich, auch im Vorjahr folgte auf einen starken Anstieg der Ölpreise in der ersten Jahreshälfte, eine deutliche Gegenbewegung in der zweiten Jahreshälfte.

Es gilt nicht als sicher, dass sich Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt bereits in diesem Jahr ausgleichen werden.

Wir empfehlen Ihnen in jedem Falle, unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.