Heizölpreise: Ölpreise ziehen an, Euro im Aufwind

31. Mai 2018, Peter Dudda

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Sorgten zum Wochenbeginn Spekulationen über eine Aufweichung des OPEC-Förderkürzungsdeals noch für fallende Kurse, hat deren Einfluss vorerst nachgelassen. Die Ölpreise sind wieder gestiegen. Heizölkäufer könnten aber von einem stärkeren Euro profitieren.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • API: US-Rohölbestände leicht gestiegen
  • OPEC-Staaten uneinig über Produktionssteigerungen
  • Brent bei 77,24 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 685,50 US-Dollar
  • Euro legt zu und notiert bei 1,1667 US-Dollar
  • Heizölpreis steigt leicht auf 71,18 Euro / 100L
     

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

 Mögliche Uneinigkeit innerhalb der OPEC zu Produktionssteigerungen
Drohende US-Sanktionen gegen Venezuela
 Venezuelas Ölproduktion stetig rückläufig
 USA kündigen harte Sanktionen gegen Iran an

 

 API-Bericht: US-Bestände steigen weiter
 Handelskonflikt zwischen USA und Europa könnte Wirtschaftskraft bremsen
 OPEC-Produktion soll schon im Juni steigen
 Libyen steigert nach Ausfall Produktion wieder
 Venezuelas Präsident kündigt Produktionssteigerung an
 IEA: Ölnachfrageprognose für 2018 etwas nach unten korrigiert

 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 31.05.2018

Die europäische Ölsorte Brent notierte am Donnerstagmorgen bei 77,24 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwochmorgen lag noch mit 75,04 US-Dollar noch deutlich tiefer.Der Schlusspreis für Mittwoch wurde bei 77,50 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 685,50 US-DollarDer Vergleichswert vom Mittwochmorgen lag bei 673,50 US-Dollar, während der Schlusspreis am Mittwoch bei 684,75 US-Dollar stand.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Im Handel am Mittwoch hatten die Spekulationen rund um die OPEC kaum noch Einfluss, an Abwärtsspielräume war erst recht nicht zu denken. Zum Ende der letzten Woche sorgten Äußerungen Saudi Arabiens und Russlands den Förderkürzungsdeal und damit die Förderquoten zur Debatte zu stellen für Verluste. Gestern war die Luft aus dieser Meldung vorerst zumindest raus. Die Kurse zogen über den Tag stetig an und schlossen schließlich auf ihren Tageshochs.

Die Veröffentlichung des API-US-Bestandsberichts hatte indes kaum Auswirkungen auf die Richtung der Kurse, zu untendenziös geben sich die Zahlen. Heute wartet der Handel auf die Veröffentlichung der DOE-Bestandsdaten. Sollten sich hieraus Überraschungen ergeben, könnten der Handel zum heutigen Abend wieder turbulent werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn die US-Bestände gegenläufig zum API-Bericht fallen. Mehr Informationen zum API-Bericht liefern wir Ihnen weiter unten in der heutigen TOTAL Heizöl News.

 

Entwicklung Eurokurs

Der Euro kostete am Donnerstagmorgen 1,1667 US-Dollar. Damit hat er seine Talfahrt beendet. Gestern Morgen lag der Kurs noch bei 1,1549 US-Dollar. Die EZB legte den Referenzpreis zuletzt am Mittwoch bei 1,1632 US-Dollar fest.

Der Euro ist zuletzt am Dienstag auf den tiefsten Stand seit Sommer 2017 gefallen. Nachdem die Koalitionsbildung zwischen den eurokritischen Kräften in Italien gescheitert ist, geht es seit gestern mit der Gemeinschaftswährung wieder bergauf. Stützend wirkten darüber hinaus positive Inflationszahlen aus Deutschland.
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

API-Bericht: US-Bestände im Plus

Die Nachfrage nach Ölprodukten, vor allem Benzin, steigt im Sommer zur Urlaubszeit gewöhnlich an. Das bedeutet gleichzeitig auch eine Zunahme der Raffinerieauslastung, was wiederum sinkende Rohöl-Bestände begünstigt. Dennoch können zumindest nach API in dieser Woche steigenden Rohölbestände im US-Markt vermeldet werden.
 

Die API-Daten im Überblick

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Die Märkte haben sich mit Reaktionen auf die gemischten Zahlen eher zurückgehalten. Heute Nachmittag wird der Bericht des Department of Energy (DOE) veröffentlicht. Der DOE-Bericht hat eine breitere Datengrundlage und gilt daher als zuverlässiger, wenn es um die Einschätzung des US-Ölmarkts geht.

 

Diskussion um OPEC-Förderkürzungen
 

Saudi Arabien und Russland haben in der letzten Woche Druck aus den Märkten genommen, in dem sie eine vorzeitige Aufweichung des OPEC-Förderkürzungsdeals auf die Agenda setzten. Der Grund: Das hohe Ölpreisniveau. Nicht das die beiden Top-3 Ölfördernationen etwas gegen hohe Ölpreise und damit hohe Einnahmen für ihre Staatshaushalte an sich hätten, aber hohe Ölpreise rufen eben auch gleichzeitig den Wettbewerb außerhalb der OPEC und ihrer Partner auf den Plan, welcher sich das hohe Preisniveau ebenfalls zu Nutze machen will.

Allen voran ist dabei natürlich die USA zu nennen, die ihre Ölförderung seit Monaten kontinuierlich wachsen lässt und damit im Begriff ist Russland von Platz 1 als weltweit größte Ölfördernation zu verdrängen. Ende Juni kommen die am Kürzungsdeal beteiligten Nationen in Wien zu einem planmäßigen Gipfeltreffen zusammen. Zum Gespräch stehen dem Vernehmen nach die Bedingungen einer Deal-Fortführung, aber vielleicht auch schon eine sorgsame und geordnete Abwicklung des Deals.

Vor allem Russland scheint die treibende Kraft der Dealaufweichung zu sein. Der russische Staatspräsident nennt ein Preisniveau von 60 US-Dollar pro Barrel als optimal, da es einen ausgeglichenen Markt wiederspiegle. Zudem haben vor allem die russischen Ölunternehmen Sorge, dass sie bei zu hohen Ölpreisen Marktanteile verlieren. Den OPEC-Staaten hingegen sollte ein Preisniveau von 60 US-Dollar deutlich zu wenig sein, stehen sie doch fast alle in einer Phase des Strukturwandels und müssen damit hohe Staatsausgaben stemmen.

Saudi Arabien als Wortführer in den Reihen der OPEC muss nun äußerst diplomatisch agieren. Einerseits muss es dem OPEC-Partner Russland entgegen kommen, andererseits darf es auch die Mitglieder in den eigenen Reihen nicht vergraulen. Da die Partnerschaft mit Russland äußerst wichtig für die OPEC ist, ergibt sich hier ein großes Spannungsfeld. Ohne Russland wären künftige OPEC-Maßnahmen, vor allem in Form von Förderquotierungen, nicht einflussreich genug. Auf der anderen Seite muss Saudi Arabien auch den eigenen Mitgliedern genug Spielraum bieten, so dass sich eine Fortführung des Kürzungsdeals auch für diese weiter lohnt.  

Bis zum 22. Juni wird es noch den ein oder anderen Schlagabtausch zum Thema Produktionskürzungen geben. Ob die Märkte weiter wie in dieser Woche in einhelliger Ignoranz üben werden bleibt abzuwarten. Am kommenden Samstag treffen sich erstmal Saudi Arabien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate zum Thema – ob sich daraus ein Einfluss auf die Preisentwicklung ergibt, wird sich im Kursverlauf am Montag wiederspiegeln.

 

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 71,18 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es noch etwas weniger mit 71,02 Cent. Anfang letzter Woche waren es noch über 73 Cent.

Gute Nachrichten für Heizölverbraucher: Die steigenden Ölpreise werden heute nur bedingt in steigende Heizölpreise umgesetzt, da der Euro mit seinem Aufwind hier gegenläufig wirkt. Machen Sie sich das heutige gefällige Preisniveau zu Nutze und lösen Sie den Heizölkauf am Besten heute aus.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.