OPEC-Bericht enttäuscht – Ölpreise stabil

13. Februar 2018, Peter Dudda

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Am Montag zog die positive Stimmung an den Aktienmärkten die Ölbörsen mit. Die Verluste vom Freitag konnten bis zum Mittag ausgeglichen werden. Gewinnmitnahmen und ein scheinbar enttäuschender OPEC-Monatsbericht ließ die Kurse wieder fallen. Der Euro hält sich über 1,22 US-Dollar. Heizölpreis stabil

Ölpreisentwicklung

Der Blick auf die Kurstafeln der relevantesten Öl-Notierungen offenbarte zum gestrigenHandelsschluss eine nahezu sauber gezeichnete Pyramide. Die Kurse zogen im Verlauf des Vormittags stetig an und erreichten das Niveau von Freitagmittag - noch bevor die Kurse zur Talfahrt ansetzten. Durch die  Veröffentlichung der Anzahl der aktiven US-Ölbohranlagen, ging es mit den Kursen kurz vor dem  Wochenende steil bergab. Die Notierungen fielen auf ihr 2-Monatstief, Heizöl war so günstig wie seit Ende Oktober nicht mehr. Das die Entwicklung am Montag vorerst eine entgegengesetzte Richtung einschlug, lag vor allem an der Erholung der europäischen Aktienmärkte, welche die Ölbörsen scheinbar mitzogen.

Pünktlich zur Mittagspause schlug das Pendel in die andere Richtung und die Kurse gaben wieder leicht nach. Vor allem der OPEC-Monatsbericht sorgte für Enttäuschung, hatte er doch kein Potenzial für eine Aufhellung der zur Zeit sehr pessimistischen Stimmung an den Märkten. Zwar korrigierte die OPEC die Nachfrage für das laufende Jahr etwas nach oben, aber nach einhelliger Meinung vieler Marktexperten, geht die OPEC dafür etwas zu optimistisch an die Prognosen für das Produktionswachstum im Jahr 2018 ran. So geht die OPEC nur von einer Produktionszunahme von 1,4 Millionen Barrel pro Tag - und das ausschließlich für die Länder außerhalb des Kartells - aus.

Für heute Vormittag steht der neue Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) an. Die IEA sieht das Produktionswachstum der Nicht-OPEC-Staaten laut dem letzten Monatsbericht bei 1,7 Millionen Barrel pro Tag. Es bleibt abzuwarten, wie die Korrektur ausfallen wird. Sollte die Prognose von einer noch größeren Förderausweitung ausgehen, könnten die Ölpreise heute weiter fallen.

Bis zum gestrigen Abend gaben die Kurse alle Gewinne vollumfänglich wieder ab und schlossen schließlich auf den Niveaus ihrer Tagesstarts. Für inländische Heizölverbraucher eine komfortable Situation: Denn Heizöl bleibt weiter so günstig wie seit dem Herbst des letzten Jahres nicht mehr.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Die europäische Referenz-Ölsorte Brent notiert zum Dienstagmorgen bei 62,95 US-Dollar und ist damit noch etwas schwächer als zum Wochenstart mit 63,93 US-Der Schlusspreis am Montag lag bei 62,59 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Dienstagmorgen bei 553,75 US-DollarAm Montagmorgen war es noch ein US-Dollar mehr. Der Schlusspreis für Montag wurde bei 555,75 US-Dollar festgesetzt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Russland stellt Abwicklung des OPEC-Deals zur Debatte

Aus Gründen der Seriosität muss es gleich vorweg genommen werden: Russland bringt nicht ein vorzeitiges Ende des OPEC-Förderkürzungsdeals ins Gespräch, sondern vielmehr nur Gedanken zur Abwicklung des Deals, wenn die Ziele der Förderkürzungsvereinbarung erfüllt wurden.

Die Staaten der Organisation der erdölexportierenden Länder und weitere Ölfördernationen, allen voran Russland, schlossen Ende des Jahres 2016 ein Abkommen zur Begrenzung ihrer Öl-Fördermengen. Die Ölpreise waren zu diesem Zeitpunkt zwar wieder auf einem Erholungskurs, doch waren die Bestände am Weltmarkt einfach zu hoch um ein dauerhaftes Anheben der Preise sicherzustellen. Um das ausgemachte Ziel eines Ölpreises auf einen Niveau von 60 US-Dollar zu erreichen, sollten die weltweit verfügbaren Rohölbestände auf das sogenannte 5-Jahres-Durschnittsniveau gesenkt werden. Das Kalkül dahinter ist simpel: Ein geringeres schnell verfügbares Angebot von Rohöl führt zu steigenden Preisen.

Das Abkommen wurde im November des vergangenen Jahres um ein zweites mal verlängert und soll bis Ende 2018 Bestand haben. Allerdings einigte man sich - vor allem auf Druck Russlands - auf ein Termin zur Zwischenverhandlung zur Mitte des Jahres. Mittlerweile sind die Bestände soweit abgebaut, dass das Förderkürzungsziel laut dem russischen Energieminister Alexander Nowak zu zwei Dritteln erreicht ist.

Nun stellt Russland die Abwicklung des Deals zur Debatte, die möglichst geordnet erfolgen soll. Denn ein kalter Bruch wäre ein verheerendes Signal an die Märkte und könnte die Kurse wieder fallen lassen. Nowak geht nach Meldungen von einer Abwicklungszeit von zwei bis fünf Monaten aus. Vor allem der „natürliche“ Produktionsrückgang in den eigenen Reihen, könnte ein Auslaufen des Abkommens einfacher gestalten so Nowak weiter. Er meint damit wohl vor allem den Produktionsrückgang Venezuelas. Die einst namhafte Ölnation unter sozialistischer Führung, ist seit geraumer Zeit in einer politischen und wirtschaftlichen Krise. Investitionen in die Öl-Infrastruktur bleiben aus und die Produktion fällt immer weiter ab. Experten sind sich einig, dass sich daran zumindest mittelfristig nichts ändern wird – zu angespannt ist die Lage im Land.

Russland begrenzt seine tägliche Förderung um 300.000 Barrel pro Tag. Auf Seiten der OPEC-Mitglieder ist Saudi-Arabien die führende Kürzungsnation und hat entsprechend ein hohes Wortgewicht innerhalb der OPEC. Bereits zum Jahresangang hatten die zur Zeit zweit- und drittgrößten Ölfördernationen der Welt eine „andere Form der  Zusammenarbeit“ angekündigt. Konkretes gibt es natürlich noch nicht und mit tatsächlichen Entscheidungen ist erst zum nächsten Förderkürzungs-Gipfel im Juni zu rechnen.

Entwicklung Eurokurs

Die Gemeinschaftswährung hat leicht zugelegt und startet heute mit 1,2292 US-Dollar in den Handelstag. Gestern Morgen waren es noch 1,2248 US-Dollar. Die EZB legte den Referenzkurs am Montag auf 1,2263 US-Dollar fest, der Schlusskurs lag bei 1,2291 US-Dollar.

Bereits im frühen Handel legte der Euro zu und konnte die Marke von 1,23 US-Dollar deutlich überschreiten. Die Stärke verdankt der Euro vor allem einem schwachen US-Dollar, welcher in einem aktuellen nachrichtenarmen Umfeld mit sinkender Tendenz stagniert. Für heute werden wie schon am Montag kaum für den Devisenhandel relevante Veröffentlichungen von Konjunkturdaten erwartet.

Heizölpreisentwicklung

Die Heizölpreise haben sich binnen weniger Tage deutlich vergünstigt und auch heute kann dieses Niveau weiter gehalten werden: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 58,87 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es 59,55 Cent.

Auch wenn die Doppelkorrektur der Börsenkurse innerhalb einer Woche aufhorchen lässt, so ist auch diese Entwicklung sicherlich endlich – solange wir weiter von einer Korrekturbewegung und nicht dem Platzen einer Spekulationsblase mit ähnlichen Folgen wie 2008 ausgehen können. Der gestrige Handel hat es gezeigt, noch ist Spielraum für Aufwärtspotenzial da. Für Heizölkäufer kann auch für heute festgehalten werden, dass es kaum eine bessere Gelegenheit gibt, den Heizölkauf auszulösen – insbesondere dann, wenn sich der Tank leert. Das Preisniveau ist ausnehmend attraktiv und Sie machen sich von allen weitern Spekulationen und möglichen Kurskorrekturen in die andere Richtung vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.