Russland schürt Gerüchte zu OPEC-Produktionssteigerungen – Ölpreise fallen

25. Mai 2018, Nicola Bergau

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Die Märkte bleiben in Bewegung: Russlands Ölminister befeuerte Gerüchte, nach denen die OPEC ihre Produktionsquoten schon im Juni wieder steigern könnte. Auch technisch gab es Verkaufssignale, sodass die Ölpreise fielen. Der Euro rutscht unterdessen weiter ab. Heizölpreise fallen zum Wochenende.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Mögliche OPEC-Produktionssteigerungen schon im Juni
  • Brent bei 78,55 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 694,00 US-Dollar
  • Euro schwächer bei 1,1697 US-Dollar
  • Heizölpreis fällt auf 72,34 Euro / 100L
     

 Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
 

 Libyen muss Produktion drosseln
 Drohende US-Sanktionen gegen Venezuela
 Venezuelas Ölproduktion stetig rückläufig
 USA kündigen harte Sanktionen gegen Iran an
 Mögliche Einigung zwischen China und USA bei Strafzöllen

 OPEC-Produktion könnte schon im Juni steigen
 DOE-Bericht: US-Bestände auf Höchststand seit Dezember 2017
 IEA: Ölnachfrageprognose für 2018 etwas nach unten korrigiert
 US-Ölförderung steigt kontinuierlich

 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 25.05.2018Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 78,55 US-Dollar. Der Vergleichswert von Donnerstagmorgen betrug noch 79,45 US-Dollar, der Schlusspreis für Donnerstag wurde bei 78,79 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 694,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Donnerstagmorgen lag bei 699,50 US-Dollar, während der Schlusspreis am Donnerstag bei 698,75 US-Dollar stand.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Gestern herrschte im Vergleich zu den vergangenen Wochen relative Ruhe auf den Märkten. Da es kaum definitive News gab, setzte der Verkaufsdruck ein, Händler sicherten sich Gewinne aus den Preissteigerungen von vorgestern. Als bekannt wurde, dass die OPEC unter Wortführung von Russland eventuell noch in dieser Woche entscheiden könnte, die begrenzten Förderquoten schon im Juni zu lockern, erhöhte der Markt die Verkaufstendenzen.

Wieviel sich dieser Fakt letztendlich auf die Ölpreisentwicklung auswirkt, hängt aber nicht nur von der OPEC ab. Die globalen Konfliktherde mit Iran, Venezuela – und nun bis zu einem gewissen Punkt auch wieder Nordkorea – sind trotz möglicher Produktionssteigerungen nicht vom Tisch und ein wesentlicher Faktor für die Preisentwicklung. Dennoch werden Preisentspannungen in einem solchen Umfeld zumindest wahrscheinlicher.
 

Entwicklung Eurokurs

Der Euro kostete am Morgen nur noch 1,1697 US-Dollar im Vergleich zum gestrigen Tagesstart von 1,1721 US-Dollar. Die EZB legte den Referenzpreis für Donnerstag bei 1,1728 US-Dollar fest.

Auch wenn diese Zahlen niedriger sind als gestern, so ist die vorherige Talfahrt aufgrund der problematischen Regierungsbildung in Italien vorerst gestoppt. Geschäftsdaten aus der Eurozone könnten heute noch Bewegung in die Kurse bringen. Dennoch bleibt der niedrige Euro ein wesentlicher Einflussfaktor auf die Heizölpreise, da Öl immer in Dollar gehandelt wird.
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

  • Russland schürt Aussichten auf mehr OPEC-Förderung im Juni
  • Trump sagt Treffen mit Nordkorea ab
     

Mehr OPEC-Öl schon im Juni?

Die Spekulationen um eine baldige Produktionssteigerung der am Kürzungsdeal beteiligten OPEC- und Nicht-OPEC Länder sind nicht neu. Schon zur Wochenmitte hatten diese Gerüchte für ein Nachgeben der Ölpreise gesorgt (siehe TOTAL Heizölnews vom 23. Mai). Gestern erhielten die Annahmen neues Futter durch den russischen Ölminister, der noch in dieser Woche mit Vertretern aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten treffen will, um Quotenlockerungen zu besprechen.

Erste Fördermengenanhebungen soll es laut russischen Quellen schon im Juni geben, wobei die Dealmitglieder aber darauf achten wollen, den Markt nicht plötzlich zu überschwemmen, um erdrutschartige Preisnachlässe zu verhindern.

Der Schritt scheint angesichts der immer knapper werdenden Angebotslage durchaus richtig, zumal Quellen wie Iran oder Venezuela demnächst „versiegen“ könnten – zumindest auf dem wirtschaftlich-politischen Parkett.

Die OPEC hat ihr erklärtes Deal-Ziel, das Angebot auf einen 5-Jahresdurchschnitt zu senken und so die Preise zu stabilisieren, sowieso bereits erreicht. Auch, wenn der Deal offiziell noch bis Ende 2018 läuft, ist keines der beteiligten Länder dazu verpflichtet, die Quoten auch wirklich einzuhalten. Sollten also Länder wie eben Russland oder Saudi-Arabien ihre Fördermengen eigenmächtig erhöhen, gäbe es dahingehend kaum Eingreifpotential seitens der OPEC.

Wie locker diese Rahmenbedingungen sind, zeigte sich besonders in der ersten Jahreshälfte 2017, als die beteiligten Länder regelmäßig hinter den Quoten zurückblieben. Erst, als der Deal Wirkung zeigte und die Preise kontinuierlich stiegen, kam auch der letzte Zweifler ins Boot. Im März 2018 lag die Erfüllungsquote bei knapp 150 Prozent.
 

Trump sagt Nordkorea-Treffen ab – neues Konfliktpotential?

Die Regierung Trump hat den als historisch zu bezeichnenden Gipfel mit Nordkorea abgesagt. Als Grund wurde offiziell ein „feindseliges Verhalten“ aus Pjöngjang angegeben. Analysten sehen dahinter allerdings mangelnde diplomatische Expertise in Washington. Denn die notwendigen Diplomaten, die den Gipfel zielführend über die Bühne hätten bringen könnten, sind im Ruhestand oder noch nicht einmal gefunden.

Die Absage ist an sich noch kein Grund für den Markt, Risikoprämien einzupreisen und auch diesen Konfliktherd wieder stärker in den Fokus zu nehmen. Möglicherweise ist die Absage sogar ein Segen, weil die wichtigen politischen Verhandlungen nun unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden können.

Doch letztlich muss auch dieser Schritt der Regierung Trump wieder mit entsprechender Aufmerksamkeit bedacht werden, stellt sich doch die Frage, ob und wie sich der Ton zwischen Washington und Pjöngjang nun verschärft – und wie die Reaktionen darauf ausfallen könnten.
 

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 72,34 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es 73,06 Cent.

Es leuchtet ein, dass kluge Heizölkäufer heute Morgen die beste Entscheidung treffen. Denn das Preisniveau ist gefälliger – und die Frage, wann es wieder aufwärts gehen könnte, ist so offen wie immer. Denn bei allen Gerüchten um mehr Öl: Die Nachfrage steigt ebenso, der Euro als rechnerisches Zünglein an der Waage zeigt ebenso kaum Erholung. Wenn Sie sich heute für den Heizölkauf entscheiden, können Sie sich von diesen Entwicklungen unabhängig machen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.