Preisrallye setzt sich fort: Ölpreise weiter gestiegen

12. Dezember 2017, Peter Dudda

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Die Ölpreise sind nach Donnerstag und Freitag auch am Montag mit einem deutlichen Plus aus dem Handel gegangen. ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den Heizölpreis, rangiert auf dem höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Euro hält sich stabil. Heizöl heute abermals teurer.

Ölpreisentwicklung

Die Nachrichtenlage am Montag war gleich von mehreren Seiten mehr als stützend für die aktuelle Aufwärtsbewegung bei den Ölpreisen. So sorgten Meldungen über eine geplante Exportdrosselung Saudi Arabiens für erste Kursanstiege. Vor allem die Exporte nach Asien sollen demnach zumindest  vorerst im Januar zurückgefahren werden. Ob dieser Schritt mit der deutlich gestiegenen Nachfrage Chinas in Zusammenhang steht bleibt abzuwarten. China hat nach Meldungen vom Wochenende, die USA  jüngst von der Spitzenreiterposition der größten Öl-Importeure verdrängt.

Richtig Fahrt kam allerdings erst zum frühen Nachmittag in die Kurse. Meldungen aus New York, wonach sich in der Ostküsten-Metropole eine Explosion ereignet hätte, veranlassten den Handel zur Einpreisung einer Risikoprämie. So makaber es erscheint, ist dieses Marktgebaren alles andere als ungewöhnlich. Jedes politische, kriegerische oder eben auch terroristische Ereignis, welches sich in seinen mittel- und langfristigen Auswirkungen nicht direkt einordnen lässt, stellt für die Märkte stets eine Bedrohungslage dar. Dies gilt besonders für den Ölmarkt, der von Natur aus nur in einem stabilen wirtschaftlichen und politischen Umfeld ausgeglichen sein kann.

Pipelineleck in der Nordsee

Für den heutigen Dienstag wird eine Meldung aus der Nordsee der bestimmende Faktor sein. So musste aufgrund eines Lecks die Forties-Pipeline abgeschaltet werden. Das Pipelinesystem verbindet mehr als 80 Öl- und Gasförderstätten in der Nordsee und transportiert täglich eine Menge von etwas weniger als 450.000 Barrel Rohöl. Da es keine Alternativen gibt, haben erste Produzenten nun schon die Abschaltung ihrer Anlagen angekündigt. Dem Betreiber nach wird die Reparatur Wochen in Anspruch nehmen.

Die Rohölsorte Forties ist ein wesentlicher Bestandteil der europäischen Öl-Referenzsorte Brent. Mit dem sich abzeichnenden wochenlangen Ausbleiben von fast einer halben Millionen Barrel, wird Brent nun deutlich verknappt. Auch wenn noch nicht abschließend klar ist, wie viel Zeit die Reparaturarbeiten tatsächlich in Anspruch nehmen, wird an den Märkten das Risiko wieder in höhere Ölpreise umgesetzt werden. Die Konsequenz für die Preise ist offensichtlich – sowohl an der Zapfsäule wie auch beim Heizölkauf wird es für heute teurer werden.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner

Der Preis der europäischen Ölsorte Brent notiert am Morgen bereits bei 65,50 US-Dollar. Das sind mehr als zwei US-Dollar mehr als noch am Montagmorgen (63,30 US-Dollar). Der Schlusspreis wurde am Montag bei 64,69 US-Dollar festgesetzt.

Auch wenn ICE Gasoil, der maßgeblichen Indikator für den inländischen Heizölpreis, eine Produktnotierung ist, orientiert sich auch dessen Entwicklung maßgeblich an den Rohölnotierungen. Wie eingangs der heutigen Heizölnews schon beschrieben, ist der Kurs im Vergleich zur Vorwoche noch einmal deutlich gestiegen, so dass ICE Gasoil heute mit 577,25 US-Dollar im frühen Handel notiert. Gestern Morgen waren es noch 12 US-Dollar weniger. Der Schlusspreis lag am Montag bei 572,25 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Entwicklung Eurokurs

Die europäische Gemeinschaftswährung hält sich auch zum Morgen des zweiten Handelstages stabil. Der Euro startete heute mit 1,1774 US-Dollar und damit auf dem gleichen Niveau wie gestern (1,1771 US-Dollar) in den Dienstag. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzpreis am Montag auf 1,1796 US-Dollar fest.

Wie schon gestern wird auch für heute ein ruhiger Handel an den Devisenmärkten erwartet. Im Prinzip kann von einer Haltung des Abwartens gesprochen werden, da sich der Fokus in dieser Handelswoche vor allem auf zwei Termine richtet. Am Mittwoch kommen die Führungsgremien der US-Amerikanischen Zentralbank (FED) zu einer planmäßigen Zinssitzung zusammen und am Donnerstag treffen sich die Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB). Wird in den USA eine Anhebung des Leitzinses erwartet, gehen Analysten von keiner neuen richtungsweisenden Entscheidung der EZB am Donnerstag aus.

Inländische Heizölverbraucher sollten die Lage genau beobachten. Die morgige FED-Sitzung hat das Potenzial dem US-Dollar Anschub zu verleihen, was sich direkt in einem schwächeren Euro wiederspiegeln könnte. Da Öl und Ölprodukte an den Weltmärkten in US-Dollar gehandelt werden, bedeutet ein starker US-Dollar in der Eurozone teurere Produkte.

Heizölpreisentwicklung

Ein im Vergleich zur Vorwoche schwächerer, dennoch stabiler Euro, plus deutlich gestiegene Ölpreise, in welchem Rahmen für heute auch immer, ergeben den dritten (Werk-) Tag in Folge auch steigende Heizölpreise: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 63,07 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es noch 61,28 Cent.

Wenn Sie sich jetzt zum Heizölkauf entscheiden, ist dies dennoch eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung, vor allem angesichts der aktuell undurchsichtigen Marktlage, vor allem hinsichtlich des Ausfalls eines großen Teils der Nordsee-Ölförderung. Aber auch die Weltpolitik sollte nicht außer Acht gelassen werden: Sollte sich der Konflikt im Nahen Osten weiter zuspitzen, könnten die Ölpreise schon sehr bald weiter steigen.  

Zwar gibt es kaum Möglichkeiten, die Entwicklung für den Rest der Woche vorherzusagen, doch ruhig wird es sicher nicht bleiben. Außerdem sollten Sie die kommenden Feiertage nicht außer Acht lassen. Zudem haben die vergangenen Monate gezeigt, dass immer wieder Unvorhergesehenes alle Prognosen über den Haufen werfen kann.

Mit dem heutigen Kauf sichern Sie sich daher ein gefälliges Preisniveau und machen sich von allen weiteren Entwicklungen und Unwägbarkeiten vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.