Preisverfall am Ölmarkt sorgt für günstige Heizölpreise

20. August 2015,

Heizölpreis gesunken 20_08_2015

Nach der Veröffentlichung der US-Ölbestandsdaten brachen am Mittwochabend die Ölpreise ein und sorgten damit weiter für noch günstigere Heizölpreise. Der Euro kann wieder leichte Kursgewinne verzeichnen.

Ölpreisentwicklung

Der Preisverfall auf dem Ölmarkt hat sich am Mittwochabend deutlich verschärft. Die Ölpreise brachen nach der Veröffentlichung der US Bestandsdaten durch das Department of Energy (DOE) ein. Die amerikanische Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) markierte mit zeitweise 41 US-Dollar pro Barrel ein neues 6,5-Jahrestief. Die Notierungen der europäischen Rohölsorte Brent sowie des börsengehandelten Vorproduktes von Diesel und Heizöl ICE Gasoil rutschten auf ein 7-Monatstief ab.

Heute Morgen wird die Nordseesorte Brent bei 46,36 US-Dollar pro Barrel gehandelt und ist damit um etwa zwei Dollar günstiger als am Mittwochmorgen. Die für den inländischen Heizölpreis entscheidende Notierung von ICE Gasoil liegt heute bei 455,25 US-Dollar pro Tonne und ist damit um etwa 18 Dollar gesunken.

Die Bekanntgabe der aktuellen Bestandsdaten für Rohöl in den US-amerikanischen Großtanklagern hätte den Preisverfall ausgelöst, heißt es aus Händlerkreisen. Am Mittwochnachmittag hatte das Department of Energy in seiner wöchentlichen Bekanntgabe eine gesunkene Raffinerieauslastung und überraschend hohe Aufbauten bei den landesweiten Rohölvorräten gemeldet.

Die gesunkene Raffinerieauslastung in der Berichtswoche sei auf geplante und ungeplante Abschaltungen an mehreren Raffinerieanlagen zurückzuführen. Durch die geringere Verarbeitung der Raffinerien und in Folge von hohen Rohölimporten seien Bestandsaufbauten im Rohölbereich begünstigt worden.

Zwar hatten Marktteilnehmer Bestandsaufbauten aufgrund der anstehenden Wartungssaison Ende August/ Anfang September in den USA erwartet, jedoch seien diese überraschend hoch ausgefallen und bereits vor der eigentlichen Wartungssaison eingetreten, was den Ölpreis gestern einbrechen ließ.

Experten gehen momentan davon aus, dass die Produktionsausfälle in den USA in diesem Herbst besonders hoch sein könnten. Die Raffineriebetreiber hätten bisher von sehr guten Margen aufgrund des günstigen Rohölpreises profitiert und die Anlagen deshalb unter Volllast laufen lassen. Die Wartungszyklen in den Raffinerien wären deshalb so weit wie möglich nach hinten verschoben worden. Einerseits erhöhe dies nun das Risiko unplanmäßiger Ausfälle, wie aktuell an einer Raffinerie in Whiting, andererseits könnten aufgeschobene Wartungsarbeiten im Herbst womöglich massenhaft nachgeholt werden.

Entwicklung Eurokurs

Eine weitere Entspannung in der Griechenlandkrise hat dem Euro am Donnerstag Auftrieb gegeben. Am Morgen stand die Gemeinschaftswährung bei 1,1127 US-Dollar und damit etwas höher als am Vortag.

Aus dem Handel hieß es, dass positive Entwicklungen in der Griechenlandkrise für den Kursgewinn der Gemeinschaftswährung gesorgt hätten. Der Deutsche Bundestag hatte am Mittwoch seine Zustimmung für das dritte Hilfspaket gegeben. Anschließend hätten die Finanzminister der Euroländer eine erste Kreditrate von 26 Milliarden Euro freigegeben, wovon die Hälfte bereits heute vom Eurorettungsschirm ESM überwiesen werden soll.

Schon am Mittwochabend hatte der Euro leichte Gewinne gegenüber dem Dollar verzeichnen können, nachdem die US-Notenbank Fed das Protokoll zu ihrer vergangenen Sitzung Ende Juli veröffentlicht hatte. Nach Experteneinschätzungen seien durch das Protokoll die Erwartungen gesunken, dass die Zinserhöhung in den USA bereits im September kommen werde. Zwar hätten sich die Voraussetzungen zuletzt verbessert, laut Fed-Protokoll seien aber die meisten Vertreter der Notenbank der Ansicht gewesen, dass die derzeitigen Bedingungen für eine Zinswende noch nicht ausreichend sind.

Heizölpreisentwicklung

Der Heizölpreis folgt dem Gasölpreis in seinem Abwärtstrend. Eine 3000 Liter Standard-Lieferung kostet im bundesweiten Durchschnitt heute 56 Euro pro 100 Liter und ist damit im Vergleich zu gestern um etwa einen Euro günstiger.

Unser Tipp: Nutzen Sie unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung. Gerade wenn sich der Tankinhalt dem Ende zuneigt, können Sie so auch von kurzfristigen Preiseinbrüchen profitieren und Heizöl günstig bestellen. Das Auf und Ab der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigt, dass sich innerhalb einer Woche ein erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf aufbauen kann.