Produktionsstopp in Lybien – Ölpreise ziehen weiter an

26. Februar 2018, Peter Dudda

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Die Preisrallye setzte sich am Freitag nach den unerwarteten US-Bestandsdaten vom Donnerstag weiter fort. Die Meldung eines Produktionsausfalls in Lybien verschärfte die Lage und die Ölpreise zogen bis auf ihre 2,5 Wochenhochs an. Heizölpreise zum Beginn der Woche gestiegen.

Ölpreisentwicklung

Steigende US-Bestände sollten den Erwartungen nach die Ölpreise in der letzten Woche eigentlich purzeln lassen – doch wie so häufig an den Ölmärkten kam es anders. Die US-Bestände an Rohöl haben abgenommen, die Märkte reagierten mit ordentlichen Preisaufschlägen in der Nacht von Donnerstag zu Freitag.

Ungewöhnlich scheint diese Reaktion indes nicht gewesen zu sein. Denn an dieser Entwicklung zeigt sich vor allem eines: Die saisonalen Automatismen der vergangenen Jahre scheinen nicht mehr zu gelten. So hätten die Rohölbestände gleich aufgrund von zwei Faktoren zu dieser Jahreszeit zunehmen müssen. Ersterer ist die aktuell geringere US-Raffineriekapazität, welche vor allem auf umfangreiche Wartungstätigkeiten zurückzuführen ist. Der zweite Faktor ist die aktuelle US-Ölproduktion, welche sich auf einem Rekordniveau befindet.

Marktexperten sprechen indes schon von einer Versorgungsunsicherheit an den Märkten, was die Preise natürlich ebenfalls befeuert. Der Grund für die untypische Entwicklung im US-Ölmarkt kann dabei wiederum auch auf zwei einfache Faktoren reduziert werden: Die US-Wirtschaft brummt - die Nachfrage ist damit überaus stabil und liegt über den Durchschnittsniveaus der vergangenen Jahre und die USA haben ihre Exporte deutlich ausgeweitet und gleichzeitig ihre Importe zurückgefahren.

Am Freitagmorgen konnte anfänglich noch Schwung aus den US-Berichtsdaten mit in den Tag genommen werden, wobei deutliche Reaktionen ausblieben. Mit der Bekanntgabe von Produktionsproblemen in Libyen, zogen die Kurse bis in die Nacht hinein abermals an und markierten mit ihren Schlusspreisen neue 2,5 Wochenhochs. Für Heizölkunden in Kombination mit einem heute schwächeren Euro wahrlich keine guten Nachrichten, denn der Heizölpreis steigt heute abermals an.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte zum Wochenstart bei 67,39 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitagmorgen liegt bei 66,35 US-Dollar, der Schlusspreis für Freitag wurde noch bei 67,31 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Montagmorgen bei 595,00 US-DollarDer Vergleichswert vom Freitagmorgen lag bei 584,25 US-Dollar, während der Schlusspreis am Freitag bei 591,00 US-Dollar festgesetzt wurde.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Libyen: Produktionsausfälle an El Feel Ölfeld

Das die Versorgungslage aktuell tatsächlich knapp zu sein scheint, beweist die Reaktion der Märkte auf den Produktionsausfall am Ölfeld El Feel in Libyen. Hintergrund des Produktionsstopps scheint ein Streik des Sicherheitspersonals zu sein. Nach Schätzungen bleiben jetzt täglich ca. 70.000 Barrel Rohöl täglich im Boden – eigentlich keine große Menge, bedenkt man die Produktionsausweitung Libyens im vergangenen Jahr, welche jüngst zur Überschreitung der Marke von täglich einer Million Barrel führte.

Die Betreiber scheinen indes von einem längeren Produktionsstopp auszugehen. Darauf deute die Verhängung einer sogenannte „Force Majeure“ hin. Die Force Majeure ist eine Art Versicherung, welche den Betreiber bzw. Lieferanten vom Schadensersatz freistellt, wenn die zugesagten Leistungen aufgrund von höherer Gewalt nicht erbracht werden können.

Anzahl der US-Bohranlagen leicht gestiegen

Es gehört zu jeder TOTAL-Heizölnews am Montag dazu: Die aktuelle Anzahl der US-Förderanlagen. In der letzten Berichtswoche konnte lediglich ein Zuwachs um eine Anlage verbucht werden. Die Gesamtzahl ist damit auf 799 Öl-Förderanlagen gestiegen, der höchste Wert seit dem Frühjahr 2015.

Im Vergleich zu den Vorwochen ist der aktuelle Anstieg ein deutlicher Dämpfer, hatten sich die Anstiege in den letzten vier Woche doch in einem Bereich von durchschnittlich knapp 12 Anlagen bewegt.

Entwicklung Eurokurs

Die europäische Gemeinschaftswährung startet mit 1,2294 US-Dollar in die neue Handelswoche. Der Schlusspreis am Freitag lag bei 1,2295 US-Dollar. Der Kurs hat im Vergleich zum Freitagmorgen nachgegeben. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,2299 US-Dollar fest.

Zum Wochenstart wird an den Devisenmärkten diesseits und jenseits des Atlantiks mit einem schwachen Handel gerechnet. Der Grund? Vor allem das Ausbleiben von aktuellen Berichten zu Verbraucher- und Konjunkturdaten hemmt das Handelsgeschehen. Ab Dienstag sollte mit der Veröffentlichung einer Reihe von Berichten allerdings wieder Schwung in den Handel kommen.

Heizölpreisentwicklung

Abermals gestiegene Ölpreise und ein leicht schwächerer Euro sorgen heute für deutlich gestiegene Heizölpreise. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 62,10 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es 60,79 Cent.

Dennoch empfehlen wir den Heizölkauf, vor allem wenn sich der Tank leert, jetzt auszulösen – denn mit Blick auf die US-Bestandsentwicklungen und der vom Markt als knapp eingeschätzten Versorgungslage, lässt sich noch nicht absehen, wie sich die Entwicklung in dieser Woche fortsetzen wird.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Finanzierung oder das Heizöl Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.