Raketentest stützt Ölpreise und Devisen

5. Juli 2017,

Heizoelpreise steigen 05-07-2017

Es ist kein neues Phänomen: Die neueste Provokation Nordkoreas führt an den Finanzmärkten zu Kursteigerungen. Traditionell profitiert insbesondere der US-Dollar von der Entwicklung. Auch die Ölpreise können von dieser Entwicklung profitieren und gehen weiter gestärkt in den neuen Handelstag.

Ölpreisentwicklung

In den USA blieben die Handelsplätze am gestrigen Dienstag aufgrund der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag geschlossen. Eine Vielzahl der Marktteilnehmer blieb dadurch dem Handel fern und es wurde ein ruhiger Handelstag erwartet.

Die am Wochenende vermeldete rückläufige US-Ölproduktion und der seit Monaten erstmalige Rückgang an Förderanlagen in den USA, beflügelten die Kurse auch im Verlauf des Dienstags. Mit der Meldung über einen erneuten Raketentest Nordkoreas wurden die Notierungen ebenfalls beflügelt und setzten ihren Aufwärtstrend fort.

Begrenzt wurde diese Entwicklung durch Nachrichten aus dem Iran. Danach hat das Land seine Produktion auf ein neues Rekordhoch nach der Aufhebung der westlichen Sanktionen im vergangenen Jahr ausgebaut. Mit einer aktuellen Tagesproduktion von 3,901 Barrel ist die Marke von 4 Millionen Barrel am Tag nun in Sichtweite gerückt. 

Trotz dieser Meldung und dem damit verbundenen Druck auf die OPEC-Förderquotentreue, schlossen die Kurse am Dienstag insgesamt im Plus. Mit der vollständigen Öffnung der US-Handelsplätze wird für den heutigen Tag mehr Dynamik am Markt erwartet.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notiert am Mittwochmorgen bei 49,55 US-Dollar, der Schlusspreis von Dienstag lag noch etwas höher bei 49,61 US-Dollar.

Der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, ICE Gasoil, notiert am heutigen Mittwoch bei 450,75 US-Dollar für die Lieferung im Juli. Der Schlusspreis am Vortag lag minimal höher bei 451,75 US-Dollar.

US-Markt für heute im Fokus

Der Handel hat den Rückgang der US-Ölproduktion und den Abbau der Anzahl an Förderanlagen direkt in höhere Ölpreise umgesetzt. Fraglich bleibt jedoch, ob von einer tatsächlichen Kehrtwende im US-Ölmarkt zu sprechen ist. Aufgrund der Entwicklung seit Anfang des Jahres, deutete für viele Händler und Marktexperten eigentlich alles auf einen neuen Öl-Boom in den USA hin.

Seit Januar diesen Jahres nahmen die aktiven Förderanlagen Woche für Woche zu. Mittlerweile können über 700 aktive Förderanlagen vermeldet werden. Trotz des vermeldeten Rückgangs um zwei Anlagen in der vergangenen Woche ist das immer noch eine beachtliche Anzahl.

Die Förderung von Öl ist in vielen Lagerstätten der USA technisch alles andere als einfach. Der Grund liegt in der Lage des Öls im sogenannten Schiefergestein. Ein einfaches Anbohren der Lagerstätten ist durch den festen Einschluss des schwarzen Goldes nicht möglich. Um an das Öl zu gelangen, muss ein hoher technischer Aufwand betrieben werden. Eine Lösung bietet das Fracking-Verfahren. Dabei wird unter dem Einsatz von verschiedensten chemischen Flüssigkeiten das Gestein aufgebrochen und damit das Öl freigesetzt. 

Wie es sich schon erahnen lässt, ist diese Methode der Öl-Förderung nicht nur aufwendig sondern im Verhältnis zu traditionellen Verfahren sehr kostenintensiv. In den vergangenen Wochen standen die Ölpreise unter starkem Druck und brachen teilweise erheblich ein. Scheinbar war die Rentabilität der Fracking-Förderung nicht mehr bei allen Produzenten gegeben. Der Abbau an Förderanlagen könnte ein Signal dafür sein.

Andererseits könnte die aktuelle Entwicklung auch die letzten Auswirkungen des Tropensturms Cindy darstellen. Das ursprünglich mit Hurrican-Potenzial versehene Sturmtief im Golf von Mexico hätte die jährliche Hurrican-Saison einläuten können. Meteorologen konnten erst nach einigen Tagen Entwarnung geben und beließen die Einstufung von Cindy auf Tropensturm-Niveau.

Die Produzenten in der Region trafen trotz der unklaren Lage erste Vorbereitungen zum Schutz ihrer Mitarbeiter und Anlagen. Teilweise wurde sogar Personal von Förderanlagen auf Hoher See evakuiert. Es ist gut möglich, dass der Produktionsrückgang auch auf diese Entwicklung zurückzuführen ist.

Aktuelle Zahlen und damit ein Ende der Spekulationen können erst die Berichte des American Petroleum Institute (API) und des Department of Energy (DoE – US-Amerikanisches Energieministerium) liefern. Diese werden für heute erwartet und geben Auskunft über die aktuelle Entwicklung am Öl-Markt in den USA. Auch der Baker Hughes Report ist ein wichtiger Indikator für die Bewertung der aktuellen Lage. Er wird wöchentlich am Freitag veröffentlicht und gibt Auskunft über die Anzahl an aktiven Förderanlagen in den USA.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro befand sich zum Schluss der letzten Handelswoche auf einem 13-Monatshoch. Am gestrigen Dienstag musste er nach dem Kursrückgang am Montag weitere Verluste verkraften. Am heutigen Mittwochmorgen notiert er bei 1,1347 US-Dollar. Zum Handelsschluss am Dienstag lag er auf nahezu gleichem Niveau bei 1,1353 US-Dollar.

Der Euro gerät vor allem aufgrund des stärkeren Dollars unter Druck. Der Raketentest Nordkoreas erreichte gestern neue Dimensionen. So zeichnet sich ab, dass der isolierte Staat im Osten Asiens nun in der Lage ist, den US-Amerikanischen Bundesstaat Alaska unter Beschuss zu nehmen. An den Devisenmärkten sorgt das neue Konfliktpotenzial für eine Risikoprämie und der US-Dollar wird damit gestärkt.

Für heute werden vor allem neuen Äußerungen der US-Notenbank FED zum künftigen Zinsniveau das größte Einflusspotenzial auf die Kursentwicklung des Euro zugesprochen. 

Heizölpreisentwicklung

Der Heizölpreis zog in den vergangenen Tage aufgrund der Entwicklung des Euros und der Ölpreise deutlich an. Für heute kann leichte Entspannung vermeldet werden und der Preis zieht nur leicht an. Heute Morgen kostet eine 3.000 Liter Standard Lieferung aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 54,41 Cent pro Liter Heizöl. Gestern waren es noch 54,18 Cent pro Liter.

Noch ist das Preisniveau für Verbraucher attraktiv, sodass sich ein Heizölkauf jetzt immer noch lohnt. Dann sind deutliche Preiskorrekturen nach oben sind bei der aktuellen Entwicklung nicht mehr auszuschließen. Jetzt ist also der richtige Zeitpunkt für den Heizölkauf.  

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie der Heizöl Finanzierung oder das TOTAL Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.