Rückgang der Ölpreise vorerst gestoppt?
28. Juni 2016,
Ölpreisentwicklung
War die europäische Referenzsorte Brent Mitte des Monats noch auf über 52,00 US-Dollar je Barrel gestiegen, so kostete Brent nach dem Referendum nur noch etwas über 47,50 US-Dollar je Barrel.
Die Ölpreise waren am Freitag und Montag um insgesamt rund neun Prozent gefallen, nachdem das Brexit-Referendum einen Austritt Großbritanniens aus der EU als Ergebnis zeigte. Die Märkte zeigten sich verunsichert. Für den Augenblick scheint ein wenig Erholung greifbar zu sein.
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Die Ölpreise liegen für die Auslieferung im August weiterhin unter 48,00 US-Dollar je Barrel, die europäische Referenzsorte Brent kostet aktuell 47,80 US-Dollar je Barrel, das amerikanische WTI-Öl notiert bei 47,20 US-Dollar je Barrel.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notiert fester bei rund 430 US-Dollar je Tonne nach dem gestrigen Schlusskurs von 420,75 US-Dollar
Die Markteilnehmer versuchen für sich zu ergründen, welche Folgen die britische Entscheidung für die Märkte in naher Zukunft mit sich bringt.
Dabei scheinen sich alle weitestgehend einig, dass der größte Einflussfaktor auf die Ölnachfrage und die Ölpreise durch den Wechselkurs zum Dollar liegen wird. Durch den Brexit und einem daraus resultierenden Abschwächen der europäischen Wirtschaftsleistung wird vermutet, dass der Euro gegenüber dem Dollar verlieren wird. Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, werden Ölkäufe außerhalb des Dollarraumes tendenziell teurer und somit die Nachfrage gedrückt.
Doch nicht nur der europäische Raum könnte betroffen sein, ein Erstarken des Dollars verteuert auch für China den Import von Öl. Hier sehen Beobachter einen der größeren Einflussfaktoren auf die Weltnachfrage.
Zusätzlicher Druck auf die Ölpreise kommt auch aus Nigeria und zwar von der Angebotsseite. Hier nähert man sich wieder dem Normalniveau der Fördermöglichkeiten von Rohöl, nachdem diese nach einer Reihe von Anschlägen auf die Ölanlagen deutlich zurückgegangen war. Dagegen hat die Streikandrohung der norwegischen Ölarbeiter zunächst nur geringfügigen Einfluss. Erstens ist dort noch nicht das letzte Wort gesprochen und zweitens sollen in einem ersten Streikschritt auch nur ein kleiner Teil der Ölanlagen betroffen sein.
Entwicklung Eurokurs
Am heutigen Morgen kostete der Euro etwas über 1,1050 US-Dollar und somit einen halben Cent mehr als am Vortag. Die EZB (Europäische Zentralbank) hatte den Referenzkurs des Euro am Montagmittag auf 1,0998 Dollar festgesetzt.
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard Heizöl-Lieferung kostet im bundesweiten Durchschnitt knapp über 51 Cent pro Liter Heizöl.
Nach derzeitigem Stand, scheint kurzfristig betrachtet, sich der Heizölpreis oberhalb der 50 Cent zu hält.
Unsere Empfehlung lautet: Wer in den nächsten Wochen Heizöl benötig, sollte in den kommenden Tagen genau beobachten ob der Ölpreis die 50 Dollar Marke wieder erreicht und damit seinen Aufwärtstrend fortsetzt oder ob diese Marke für den Ölpreis einen zu starken Widerstand darstellt.
Wer sicher gehen will, sollte jetzt bereits Heizöl kaufen. Auch der Kauf einer kleineren Menge kann sich lohnen, um auf Preisrückgänge in der zweiten Jahreshälfte zu spekulieren. Diese sind durchaus möglich, auch im Vorjahr folgte auf einen starken Anstieg der Ölpreise in der ersten Jahreshälfte, eine deutliche Gegenbewegung in der zweiten Jahreshälfte.
Es gilt nicht als sicher, dass sich Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt bereits in diesem Jahr ausgleichen werden.
Wir empfehlen Ihnen in jedem Falle, unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.