Ruhige Märkte vor US-Ölbestandsdaten – Was sagt der Heizölpreis?

13. März 2018, Nicola Bergau

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Auch wenn die Nachrichtenlage gestern eher ruhig blieb, beschäftigt sich der markt weiterhin mit der US-Schieferölproduktion. Diese soll laut Energy Information Administration (EIA) bereits im April einen Schub erhalten. Was heißt das heute für den Heizölpreis? Hier erfahren Sie mehr.

Ölpreisentwicklung

Der März entwickelt sich immer mehr zum Monat des US-Öls. Vor allem Erwartungen, wann und in welchem Umfang denn nun die gefürchtete Ölflut aus Schieferöl die Märkte erreicht, treibt die Kursentwicklungen an.

Auch die enge Abhängigkeit von den Aktienmärkten ist in diesen Tagen so deutlich wie schon lange nicht mehr. Gestern waren es vor allem Verkäufe an diesen, die in der Folge auch den Ölpreis leicht mit nach unten zogen.

Zusätzlich hat die amerikanische Energy Information Administration (EIA) Produktionsdaten für Februar und März veröffentlicht und einen Ausblick auf April gegeben. Im Report wird angekündigt, dass die Produktion nach einer deutlichen Zunahme im März spätestens im April neue Höhen knapp unter der 7 Mio. B/T-Marke erreichen soll.

Auf diese Aussichten ist der Markt bereits eingestellt, weshalb das Abwärtspotential gestern begrenzt blieb. Außerdem hat sich in den vergangenen Wochen eine Abwartehaltung etabliert, die dabei immer die wöchentlichen Bestandsdaten von API und DOE in den Blick nimmt. Heute Nachmittag könnten die Bestände aus den USA laut Bericht des American Petroleum Institutes (API) darum wieder für deutlichere Kursbewegungen sorgen.

Der Euro zeigt sich indes kaum verändert, sodass Heizöl heute insgesamt günstiger ist.
 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 64,87 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug noch 65,45 US-Dollar, der Schlusspreis für Montag wurde bei 64,95 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 569,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 572,75 US-Dollar, während der Schlusspreis am Montag bei 568,00 US-Dollar stand.
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 13.03.2018

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

So könnte es mit der US-Schieferölindustrie weitergehen

Die Energy Information Administration (EIA) veröffentlicht regelmäßig fundierte Statistiken und zeitnahe Prognosen für die Entwicklung der US-Ölindustrie. Und hier stehen alle Zeichen auf Rekordjagd.

Neben der Anzahl an aktiven Ölbohranlagen laut Baker Hughes-Report hält die EIA auch fest, wie viele Ölquellen angebohrt, aber noch nicht erschlossen sind. Auch diese Reserve ist auf einen Rekordwert gestiegen. Allein im Februar kamen 110 angebohrte Ölquellen hinzu, die Gesamtzahl steht jetzt bei 7601 Quellen – und damit wie die Ölbohranlagen auf einem Rekordhoch.

Der Weg von der angebohrten zur produzierenden Ölquelle ist relativ kurz, weshalb diese Aktivitäten vor allem als Trumpf der amerikanischen Industrie angesehen werden können, Preisanstiege durch die OPEC-Kürzungen aufzugreifen und zu deckeln.

Außerdem soll die aktive Förderung im April ebenfalls ein neues Rekordhoch erreichen. Allein im März werden wohl 117.000 B/T hinzukommen, im April wird ein Plus von 131.000 B/T erwartet. Mit einer Gesamtförderung von 6,95 B/T positionieren sich die USA dann immer stärker als Gegengewicht zur OPEC.

Auch das Jahresziel wird für die Öffentlichkeit in dieser Situation erstmals wesentlich deutlicher: Geht es so weiter, könnten die USA zum Jahresende Russland als größten Ölproduzenten einholen und sogar ablösen.
 

In aller Kürze: Was für die Ölpreisentwicklung heute noch wichtig ist

  • Die physischen Vorräte in Cushing, Oklahoma an WTI-Öl nehmen immer weiter zu. Dieser Fakt wird als deutlicher Ausdruck für den Beginn der US-Ölflut interpretiert.
  • Innerhalb der OPEC herrschen starke Meinungsverschiedenheit zur Rolle der USA in den nächsten Monaten der Preisentwicklung. Iran sieht die USA als „Bedrohung“ und spricht öffentlich von Barrelpreisen um die 60 Dollar, Saudi-Arabien bleibt gelassen und fasst 70 Dollar ins Auge.

Fazit

Es wäre eine Überraschung, wenn unter den Vorzeichen der US-Schieferölentwicklung eine deutliche Aufwärtsbewegung bei Öl ins Haus stünde. Allerdings hat die Vergangenheit immer wieder eindrucksvoll gezeigt, dass Überraschungen zum täglichen Geschäft an den Märkten gehören.
 

Entwicklung Eurokurs

Über den Euro gibt es kaum Neues zu berichten, er zeigt sich heute Morgen relativ unbewegt bei 1,2322 US-Dollar. Am Montag setzte die EZB den Referenzpreis auf 1,2302 US-Dollar fest.

Konjunkturdaten werden heute – kaum eine Überraschung – ebenfalls eher aus den USA erwartet. Zahlen zur Preisentwicklung könnten dem Devisenmarkt einen Anschub liefern.
 

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 60,41 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es 60,71 Cent.

Auch wenn die Vorzeichen weitere Nachlässe in Aussicht stellen, sollten Sie sich als effizienter Heizölkäufer darauf nicht verlassen und heute Morgen die Bestellung auslösen. Das Preisniveau ist gefällig und das Überraschungspotential an den Märkten zu hoch, um Prognosen als Preiskompass zu verwenden. Darum ist es eine gute Idee, wenn Sie sich mit Ihrem Heizölkauf von allen weiteren Entwicklungen unabhängig machen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.