Sinkende Heizölpreise zum Wochenbeginn

23. November 2015,

Heizoelpreis sinkt 23-11-2015

Die Heizölpreise werden zum Wochenbeginn etwas sinken. Dabei kommt es entlang der Rheinschiene zu deutlicheren Nachlässen, da der Wasserpegel steigt und die Schiffsversorgung günstiger wird. Die Tendenz der Ölpreise bleibt weich, aber auch der Euro verzeichnet Verluste.

Ölpreisentwicklung

Die Notierung für den europäischen Ölpreis-Index Brent liegt aktuell bei 43,76 US-Dollar pro Barrel, etwa ein Dollar weniger als vor einer Woche. Die für den inländischen Heizölpreis entscheidende Notierung von ICE Gasoil liegt bei 419 US-Dollar pro Tonne, ein Preisrückgang von acht US-Dollar im Vergleich zum Montag vor einer Woche.

Der Baker Hughes Report zeigte einen weiteren Rückgang der aktiven amerikanischen Ölförderanlagen. Da aber vorranging ineffiziente Anlagen mit geringer Produktion stillgelegt werden, während gleichzeitig neue Anlagen mit einer höheren und kostengünstigeren Förderung in Betrieb genommen werden, zeigt sich der Rückgang nicht direkt in der amerikanischen Ölförderung.

Dennoch gehen Experten davon aus, dass das aktuelle Produktionsniveau langfristig nicht gehalten werden kann. Im Wochenverlauf werden es daher vor allem die amerikanischen Ölbestandsdaten sein, die am Ölmarkt besondere Beachtung finden.

Aber auch das am 4. Dezember anstehende OPEC Treffen könnte schon vorher zu weiteren Preisschwankungen führen. Innerhalb der OPEC gibt es verschiedene Ansichten zur aktuellen Preispolitik. Kommentare die auf eine Beschränkung der Produktion hindeuten, haben das Potenzial die Ölpreise steigen zu lassen.

Vor allem kleinere Produzenten wie Venezuela, Libyen oder Algerien leiden unter dem niedrigen Ölpreisniveau, da sie ihre Produktion nicht anheben können, um die geringeren Einnahmen auszugleichen.

Auf der anderen Seite stehen die Befürworter der  durch die Überversorgung angepeilten Marktbereinigung und steigenden Marktanteile, wie Saudi-Arabien und Katar. Diese Länder haben beim letzten Treffen eine Kürzung der Förderquoten verhindert. Es gilt bisher als wahrscheinlich, dass das auch bei diesem Treffen so bleibt.

Die mögliche Rückkehr der iranischen Ölexporte könnte die überversorgte Marktlage nochmals verschärfen und die Ölpreise weiter drücken. Der Iran hofft auf die Aufhebung der Sanktionen vor dem Jahreswechsel, während Experten eher davon ausgehen, dass die Sanktionen frühestens in der ersten Januarhälfte aufgehoben werden können.

Aufgrund des „Thanksgiving“ Feiertages in den USA am Donnerstag, wird vor allem in der ersten Wochenhälfte mit einer volatilen Ölpreisentwicklung gerechnet. Viele amerikanische Händler werden am Mittwoch risikoreiche Positionen aufgeben und in ein verlängertes Wochenende gehen.

Für die Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 23.11.2015

  • BIP Deutschland

Dienstag, 24.11.2015

  • Vorabschätzung US-Ölbestandsdaten American Petroleum Institute (API)

Mittwoch, 25.11.2015

  • Offizielle US-Ölbestandsdaten Department of Energy (DOE)

Freitag, 27.11.2015

  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr

Entwicklung Eurokurs

Ein Euro ist momentan 1,0621 US Dollar wert. Am frühen Morgen fiel der Eurokurs auf 1,0601 US-Dollar, den tiefsten Stand seit April.

Das beherrschende Thema am Devisenmarkt bleibt die Geldpolitik in den USA und der Eurozone. Die meisten Marktteilnehmer rechnen für den Dezember mit der ersten Zinserhöhung in den USA seit Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008.

Gleichzeitig deutet die Europäische Zentralbank an, ihre Geldpolitik erneut zu lockern. Der Euro verliert dadurch gegenüber dem US-Dollar an Wert. Da Öl grundsätzlich in US Dollar gehandelt wird, verteuert der sinkende Wechselkurs des Euro die Ölimporte der Eurozone und führt damit zu steigenden Preisen für Heizöl.

Heizölpreisentwicklung

Der Heizölpreis liegt zum Wochenstart im bundesweiten Durchschnitt etwas weniger als 54 Cent pro Liter. Das ist im Schnitt ein Cent weniger als vor einer Woche. Allerdings ist die Heizölpreisentwicklung regional sehr unterschiedlich. In Stuttgart haben die Heizölpreise im Verlauf der letzten Woche um ca. vier Cent nachgegeben, während im Norden das Preisniveau annähernd gleich geblieben ist.

Durch das Niedrigwasser des Rheins sind die Frachten für die Schiffsversorgung seit Mitte Juli durchgehend gestiegen und hatten im November neue Rekordhochs erreicht. Dies hatte die Heizölpreise entlang der Rheinschiene nach oben getrieben. Durch die aktuellen Regenfälle steigen die Pegelstände nun wieder. Dadurch können die Schiffe wieder mit mehr Ladung fahren, sodass die Frachtpreise pro Tonne deutlich fallen.

Wer noch etwas warten kann, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen. Die Auf- und Abwärtsentwicklungen der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigen, dass sich innerhalb einer Woche ein erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf bieten kann.