Neue Sanktionen gegen Iran: Gewinnmitnahmen senken Ölpreise

25. Juni 2019, Ricarda Altrichter

Der Heizölpreis ist heute günstiger - 25.06.19

Die USA haben neue Iran-Sanktionen verhängt, die allerdings nur das Privatvermögen und Firmen der geistigen und weltlichen Führungsriege betreffen. Die IEA kündigte an, im Falle einer Eskalation im Golf das Angebot entspannen zu wollen. Öl und auch Heizöl sind heute günstiger.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • USA verhängen Sanktionen gegen iranische Führungsriege
  • IEA will Lage im Nahen Osten – aus Ölsicht – notfalls entspannen
  • Devisenmarkt: Dollar verliert an Attraktivität, Euro legt zu
  • Brent bei 64,33 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 579,50 US-Dollar
  • Euro bei 1,1407 US-Dollar

Heizölpreisentwicklung

  • Heizölpreis bei 66,95 Euro / 100L

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 66,95 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag lag der Heizölpreis bei 68,40 Cent pro Liter Heizöl.
 

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

 Explosion in US-Raffinerie
 US-Strafzölle gegen Mexiko 
 Schärfere US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela 
 OPEC+ Kürzungen werden möglicherweise verlängert 

 USA verhängen Sanktionen gegen iranische Führungsriege

IEA will notfalls in Ölmarkt eingreifen 
 Produktionssteigerung in Russland, Kasachstan und Irak 
 Verringerte Auslastung asiatischer Raffinerien 
 Neue Zölle im Handelsstreit mit China

 

 Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 65,47 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug 65,47 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 64,86 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 579,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 590,50 US-Dollar, der Schlusspreis bei 579,75 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 25.06.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Die von Trump am Wochenende angekündigten neuen Sanktionen gegen den Iran könnten ausnahmsweise einmal keinen direkten Einfluss auf die iranische Wirtschaft haben. Dieses Mal sind nur die Privatvermögen und Firmen der Führungsriege des Landes betroffen – sowohl auf geistlicher als auf weltlicher Ebene. Bankkonten im Ausland wurden eingefroren, ausländische Firmen mit Strafen belegt.

Das ändert also nichts mehr am Ölexport aus Iran, allerdings wird es damit immer schwieriger, eine diplomatische Lösung zu finden. Das Risiko einer Eskalation schlägt sich damit vor allem in Aufschlägen nieder, die der Markt für die Logistik rund um Öl zahlen muss, nicht aber auf den Rohstoffpreis selbst. Die logistischen Kosten spielen in der börslichen Preisbildung aber natürlich dennoch eine Rolle.

Sollte es zu einer Eskalation kommen, die den Transport von Öl aus dem Persischen Golf verhindert, so ist die International Energy Agency (IEA) nach eigenen Angaben bereit, ein fehlendes Angebot auszugleichen. Mehr wurde bisher dazu nicht gesagt, aber man geht davon aus, dass es um die Freigabe strategischer Reserven geht.

Demzufolge sind die Sanktionen erst einmal symbolischer bzw. taktischer Natur, doch direkte Auswirkungen haben sie jetzt schon – auf den Dollarkurs. Der Dollar verliert zunehmend an Attraktivität, was im Gegenzug auch den Euro stützt.

Mit seinem Dreimonatshoch und den gestrigen Gewinnmitnahmen an den Rohstoffbörsen ist Heizöl heute günstiger. Das stellt die perfekte Gelegenheit für Heizölkäufer dar, den Tank zu einem moderaten Preisniveau aufzufüllen. Denn sollte die Lage im Nahen Osten eskalieren, sind weitere Preisanstiege bei Öl schon aus spekulativer Marktsicht wahrscheinlich.
 

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1407 US-Dollar, am Montag waren es 1,1377 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Montag wurde bei 1,1394 US-Dollar festgesetzt.

Erneut konnte der Euro Gewinne verbuchen, die ihn nach über drei Monaten wieder über die 1,14 US-Dollarmarke gehoben haben. Grund hierfür ist die sinkende Attraktivität des Dollars, der unter den neuen Iran-Sanktionen leidet und auch einkalkuliert, dass eine friedliche bzw. diplomatische Lösung im Konflikt zunehmend in die Ferne rückt.
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

  • USA profitieren als Ölexporteur von geopolitischer Lage

In der geopolitischen Gemengelage und Diskussion um das Öl wird schnell vergessen, dass die USA seit Neuestem der größte Ölproduzent der Erde sind und ein Interesse daran haben, ihr Produkt zu verkaufen.

In der aktuellen Situation funktioniert dies auch immer besser. Bisher krankte die ureigene amerikanische Ölsorte WTI an einer schwächeren Nachfrage gegenüber der Referenzsorte Brent. Zwar ist WTI in seiner Rohstoffqualität etwas besser, kann aber nicht überall für die Verarbeitung verwendet werden. Zudem hatte die Brent-lastige OPEC bisher immer das Ruder auf dem Markt in der Hand.

Dieser Unterschied schlägt sich einem fast naturgemäßen Preisunterschied zwischen Brent und WTI nieder, bei dem die US-Sorte immer das Nachsehen hatte. Inzwischen wird der Abstand aber kleiner, zudem melden die Verladehäfen in den USA, dass aktuell so viele Öltanker wie noch nie pro Monat beladen werden.

Das könnte langfristige den WTI-Preis weiter erhöhen, was sich in zwei Richtungen auf die Brent-Notierung auswirken kann: Entweder, der Brent-Preis wird einfach mitgezogen und steigt quasi analog an, oder die Schere zwischen den beiden Sorten schließt sich, während das Ölpreisniveau allgemein nach oben oder unten geht.

So oder so gewinnt erst einmal WTI, und damit auch die USA. Doch gegen eine allgemein sinkende Nachfrage nach Öl aufgrund der von den USA selbst errichteten Handelsbarrieren ist auch eine größere Nachfrage nach heimischen Sorten machtlos.
 

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