Skepsis zu OPEC+Kürzungen: Ölpreise nahezu unbewegt, Heizöl günstiger

10. Dezember 2019, Ricarda Altrichter

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Der Markt fängt nun nach dem OPEC+Treffen an, die Effektivität der höheren Kürzungsquoten zu prognostizieren. Der Tenor ist eher pessimistisch, die Aktionsbereitschaft bisher verhalten. Auch wegen mangelnder anderer Impulse haben sich die Ölpreise indes kaum verändert.
Heizöl ist heute günstiger.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Analysten bewerten Effekt höherer OPEC+Kürzungen als begrenzt
  • Brent bei 64,19 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 586,25 US-Dollar
  • Euro bei 1,1067 US-Dollar

Heizölpreisentwicklung

•             Heizölpreis bei 67,76 Euro / 100L

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 67,76 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag lag der Heizölpreis bei 68,31 Cent pro Liter Heizöl.

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

OPEC+ hebt Kürzungsquoten an

 

Drohende neue Handelszölle Mitte Dezember

 Beilegung des Handelsstreits möglicherweise erst nach Präsidentschaftswahlen

US-Ölförderung auf Rekordniveau

 

 Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 64,19 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug 64,22 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 64,06 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 586,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 589,75 US-Dollar, der Schlusspreis bei 586,25 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 10.12.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

 

Die Heizölpreisentwicklung im Überblick

Nach den deutlichen Preisreaktionen auf die Anhebung der Kürzungsquoten seitens der OPEC+Gruppe war es fast klar, dass sich der Markt schnell wieder beruhigt und damit beginnt, die Effektivität der Vereinbarung zu hinterfragen.

Der Tenor ist bisher wenig optimistisch – was allerdings angesichts der zuvor gemachten Prognosen für den Markt 2020 nicht weiter verwundert. So werden die zusätzlichen 0,5 Mio. B/T weniger plus die freiwillige Senkung der saudi-arabischen Produktion um 0,4 Mio. B/T wohl kaum ausreichen, um das Überangebot sichtbar zu reduzieren.

Zum einen liege dies daran, dass die ersten Monate eines Jahres sowieso stets von einer sinkenden Nachfrage charakterisiert sind. Die Förderbegrenzungen können die daraus entstehende Lücke zum Angebot also nicht schließen, je nach sinkender Nachfrage noch nicht einmal signifikant verkleinern.

Zum anderen ist das saudische Kürzungsplus an die Bedingung geknüpft, dass sich alle Dealmitglieder an die Vereinbarung halten. Das war bisher noch nie der Fall. So haben etwa Irak und Russland ihre Quoten meist übertroffen.

Saudi-Arabien ist eines der wenigen Länder in der OPEC, die es sich problemlos leisten können, ihre Produktion nach Gutdünken hoch und runter zu fahren. Sollten also die anderen Länder ihre Quoten nicht erfüllen, könnte Saudi-Arabien die Produktion als „Strafe“ sofort über Gebühr hochfahren, damit den Deal grundsätzlich in Gefahr bringen – und wohl auch das Ende der OPEC, wie wir sie kennen, einläuten.

Mit der Konzentration des OPEC+Deals auf das sofort verfügbare Ölangebot auf dem sogenannten Spotmarkt ist außerdem nichts für eine langfristige Preisstabilisierung 2020 getan – zumal die Kürzungen nicht verlängert wurden und Ende März noch einmal überprüft werden sollen. Eine langfristige Preisstabilisierung ist aber eher der Horizont, mit dem der Markt in seinem Kaufverhalten kalkuliert.

All das zusammengenommen verdeutlicht einmal mehr, dass das Ölangebot nicht von der OPEC allein reguliert und über einen Kürzungsdeal in der aktuellen Produzentenkonstellation nicht gesenkt werden kann. Dazu müssten schon große Marktteilnehmer wie die USA ihre Produktion signifikant senken. Das wird aber erst einmal nicht passieren.

Darum bliebe nur ein Anstieg der Nachfrage als Stellschraube. Und dies bringt wieder den Handelskrieg zwischen den USA und China ins Spiel, dem sich der Markt nun wieder verstärkt zuwenden wird. Der Stichtag 15. Dezember bleibt erst einmal wichtig, da für diesen Tag neue US-Zölle geplant waren.

Zwar gab es Stimmen aus dem Weißen Haus, dass diese Zölle nicht installiert und damit die Weltwirtschaft weiter bremsen werden. Doch jeder Marktteilnehmer weiß, dass bei diesem Thema nur Fakten zählen, die wohl erst wieder kurz vor dem Datum geschaffen werden.

Unterm Strich gab es gestern keine Impulse, die diese Rechenspiele hätten aufbrechen und den Ölpreis Schwung geben können – in welche Richtung auch immer. Daher haben sich die Ölpreise kaum von der Stelle bewegt. Der Eurokurs wird zunehmend stabiler, sodass sich heute Morgen ein freundliches Preisniveau bei Heizöl ergibt.

Wie immer gilt: Dieses Niveau sollten Sie für das Auffüllen des Tanks nutzen, um sich von allen Unwägbarkeiten des Marktes unabhängig zu machen.

 

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1067 US-Dollar, am Montag waren es 1,1062 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Montag wurde bei 1,1075 US-Dollar festgesetzt.

Die Frühwerte der Euronotierung haben sich kaum bewegt, auch wenn die Kurve im Verlaufe des Morgens nach oben zu zeigen begann. Grund für die positive Grundtendenz sind erfreuliche Konjunkturdaten aus Deutschland und der Eurozone, auch wenn ein besser als erwartet funktionierender deutscher Außenhandel keinen signifikanten Einfluss auf das Kaufverhalten nehmen konnte.

Denn der Markt wartet definitiv auf die Ereignisse in der Wochenmitte: Die britischen Parlamentswahlen sowie die Zinssatzentscheidungen von EZB und Fed werden genug Grund geben, um die Devisennotierung zu bewegen.

 

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Ricarda Altrichter - Autorin

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