So starten die Ölpreise in den Mittwoch – Heizöl günstiger?

28. Februar 2018, Peter Dudda

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Ein stärkerer US-Dollar und die Erwartung von sinkenden US-Beständen sorgten am Dienstag für Druck auf die Kurse an den Ölmärkten. Heftige Bewegungen blieben aus – dafür scheint die Versorgungslage zu knapp. Euro gibt nach.

Ölpreisentwicklung

Es war vor allem die Aussicht auf steigende US-Rohölbestände, welche das Handelsgeschehen auf den Dienstagparketts bestimmte. Lediglich die durch einen Produktionsstopp ausbleibenden Fördermengen aus dem libyschen Ölfeld El Feel, zeigten immer noch ihre Nachwirkungen und stabilisierten die Kurse über den Tagesverlauf.

Erst am Nachmittag sorgte ein erstarkender US-Dollar dann doch noch für ausreichenden Druck, um die Kurse fallen zu lassen. Das Prinzip dahinter ist einfach: Steigt der Kurs des Dollars im Vergleich zu anderen Währungen an, ist in diesen Währungsräumen US-Dollar gehandeltes Rohöl teurer und potentielle Käufer verlieren das Interesse. Die sinkende Nachfrage verbilligt dann entsprechend das Rohöl. Das gilt natürlich gleichermaßen auch für Produktnotierungen, wie z.B. die für den Heizölpreis so relevante Notierung ICE Gasoil.

Mit der Erwartung steigender US-Ölbestände blieben die Kurse auch aus dieser Richtung unter Druck. Die Daten des American Petroleum Insitute finden Sie weiter untern im Artikel – eins gleich vorweg: Die Erwartungen der Märkte werden nur bedingt erfüllt.

Für Heizölverbraucher ist es indes ein etwas kompliziertes Marktumfeld. Zwar sind die Ölpreise gefallen, doch wird dieser Vorteil durch einen schwächeren Euro kannibalisiert und Heizöl ist heute nur minimal günstiger als zum Vortag.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Die europäische Ölsorte Brent notiert zum Mittwochmorgen bei 66,38 US-Dollar und ist damit um einen Dollar im Vergleich zu Dienstagmorgen gefallen. Der Schlusspreis für Dienstag wurde bei 66,63 US-Dollar festgesetzt.

Auch bei ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notierte am Morgen 589,25 US-Dollar. Gestern Morgen waren es noch knapp 600 US-Dollar. Der Schlusspreis wurde am Dienstag bei 594,50 US-Dollar festgesetzt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

API: US-Bestandsdaten im Überblick

Der API-Bericht ist in dieser Woche eher neutral einzustufen. Entsprechend verhalten ist auch die Reaktion der Märkte, welche nun auf die Veröffentlichung des DOE-Berichts am Mittwochnachmittag warten.

Die Kernaussagen des API Berichts in dieser Woche:
  • Anstieg der Rohölbestände um 0,9 Millionen Barrel und damit hinter den Erwartungen von 2 Millionen Barrel
  • Anstieg der Vorräte an Benzinprodukten um 1,9 Millionen Barrel, die Erwartung lag lediglich bei einer Zunahme von 0,1 Millionen Barrel
  • Sinkende Bestände an Destillaten (Diesel und Heizöl) um 1,4 Millionen Barrel – die Erwartung lag um 40% darunter
Einordnung der API-Daten:

Viele Raffineriebetreiber führen nach dem Jahreswechsel Wartungsarbeiten durch. Dadurch wird weniger Rohöl verarbeitet, was steigende Bestände begünstigt. Sinkende Destillatbestände sind ebenfalls typisch für die aktuelle Jahreszeit. Es wird schlichtweg mehr Heizöl verbraucht. Das gesunkene Preisniveau der vergangenen Wochen stützt die erhöhte Nachfrage ebenfalls. Die deutlich über die Erwartung hinaus gestiegenen Benzinbestände sind eher ungewöhnlich. Sie könnten ein Signal dafür sein, dass die im Jahreszeitvergleich überdurchschnittlich hohe Nachfrage langsam abflaut.

Wie immer weisen wir an dieser Stelle daraufhin, dass die Datengrundlage des API-Berichts nicht tief genug ist, um verlässliche Aussagen abgeben zu können. Es handelt sich eher um Prognosen, welche erst durch den Bericht des Department of Energy (DOE) bestätigen lassen. Dieser wird stets einen Tag nach dem API-Bericht veröffentlicht und baut auf eine breitere Datenbasis auf. So werden neben den reinen Bestandsdaten auch Produktionsdaten sowie Im- und Exportdaten berücksichtigt.

Entwicklung Eurokurs

Die europäische Gemeinschaftswährung startet mit 1,2234 in den Mittwoch und hat damit im Vergleich zu Dienstag um einen Cent nachgelassen. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,2301 US-Dollar fest.

Es ist vor allem die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA, welche dem US-Dollar gestern deutlichen Auftrieb verliehen. Zusätzlich stützten Aussagen des neuen US-Notenbankchefs Powell vor Vertretern des US-Kongresses diese Entwicklung. Kern der Aussagen seien vor allem positive Konjunkturdaten für die USA, welche durch entsprechende Berichte im gestrigen Tagesverlauf noch gestützt werden.

Für heute könnte Bewegung vor allem aus dem Euroraum kommen, wo eine Reihe von Veröffentlichungen zu aktuellen konjunkturellen Entwicklung anstehen.

Heizölpreisentwicklung

Leicht gesunkene Ölpreise und ein schwächerer Euro sorgen heute für einen stabilen Heizölpreis. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 62,65 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es auf ähnlichem Niveau bei 62,51 Cent.

Nutzen Sie das stabile Preisniveau und lösen Sie heute den Heizölkauf aus - vor allem wenn sich der Tank leert. Mit Blick auf die US-Bestandsentwicklungen und der weiterhin vom Markt als knapp eingeschätzten Versorgungslage, lässt sich noch nicht absehen, wie sich die Entwicklung in dieser Woche fortsetzen wird.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Finanzierung oder das Heizöl Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.