Spekulationen um ein OPEC Sondertreffen sorgen für steigende Ölpreise

1. September 2015,

Heizölpreis gestiegen 01_09_2015

Eine neue Statistik der Energy Information Administration und die Spekulationen um ein OPEC Sondertreffen zur Erdölproduktionskürzung lassen die Ölpreise deutlich ansteigen. Heizöl wird im Vergleich zu gestern etwa zwei Euro teurer.

Ölpreisentwicklung

Am Montagabend sind die Ölpreise erneut deutlich angestiegen. Die Notierung der europäischen Rohölsorte Brent kletterte zeitweise über die Marke von 54 US-Dollar, ICE Gasoil kostete zur selben Zeit etwa 514 US-Dollar pro Tonne. Seit Donnerstag legte Brent damit um mehr als zehn Dollar zu. Ein solcher Preisanstieg konnte zuletzt 1990 beobachtet werden.

Heute kostet ein Barrel der Nordseesorte Brent 52,89 US-Dollar. Die Notierung von ICE Gasoil liegt am Dienstagmorgen bei 502 US-Dollar pro Tonne, 26 Dollar höher als noch am Montag.

Die gestern veröffentlichte neue Statistik der Energy Information Administration (EIA) sorgte laut Marktteilnehmern für Unruhe an den Ölbörsen. Die Statistik soll den monatlichen Bericht der EIA über die US-amerikanische Rohölproduktion verbessern, da sie auf umfragebasierten Daten beruht und damit genauere Auskunft geben soll.
Die EIA gab an, dass die Ölförderung in den USA in diesem Jahr bisher niedriger als erwartet gewesen ist. Im Juni soll die Ölförderung um 100.000 Barrel pro Tag gesunken sein, von Januar bis Mai lagen die Korrekturen zwischen 40.000 und 130.000 Barrel pro Tag.

Auch wenn dies den Preisen grundsätzlich Auftrieb gab, sind es nach wie vor besonders die Spekulationen um das OPEC Sondermeeting, die den Ölpreis stützen. Venezuela hatte in der vergangenen Woche ein Sondertreffen beantragt. Für Saudi-Arabien bleibt jedoch die Beteiligung Russlands zwingende Voraussetzung für eine mögliche Produktionskürzung.
Ein Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin bestätigte nun, dass es am Donnerstag in China zu Gesprächen zwischen Putin und Venezuelas Präsident Nicolás Maduro kommen wird. Dabei sollen Maßnahmen zur Stabilisierung des Ölpreises thematisiert werden. Um welche Maßnahmen es sich dabei handeln könnte, gab der Berater jedoch nicht an.
Sollte sich Russland von einer Beteiligung an einer koordinierten Kürzung der Erdölproduktion überzeugen lassen, könnte es unter Umständen zu einem Sondertreffen vor dem nächsten regulären OPEC Meeting am 4. Dezember 2015 kommen.

Die aktuellen Entwicklungen sorgen für Unsicherheit bei den Marktteilnehmern, welche zuletzt auf weiterhin sinkende Preise spekuliert hatten. Diese haben nun in den letzten Tagen ihre Positionen durch Short Coverings glattgestellt. Short Covering ist das Ausgleichen von sogenannten Short-Positionen durch Zukäufe. Als Short-Positionen bezeichnet man Verkäufe, die noch nicht durch Zukäufe gedeckt wurden. Unter anderem führten diese Short Coverings schon in der letzten Woche zu den massiven Aufwärtsbewegungen an den Ölbörsen.

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs hat seit Montag etwas zugelegt. Heute steht die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1270 US-Dollar und steigt damit wieder in Richtung der 1,13 Dollarmarke.

Heute werden in den wichtigsten Wirtschaftsregionen die Einkaufsmanagerindizes, das heißt Indikatoren zur Wirtschaftsentwicklung, veröffentlicht. Marktteilnehmer achten insbesondere auf den Index aus den USA, da dieser bei der Entscheidung der Notenbank über eine Zinserhöhung eine wichtige Rolle spielen dürfte.

Die Daten zur Arbeitslosenquote in der Eurozone und den Fahrzeugverkäufen in den USA könnten ebenfalls Einfluss auf den Euro- und Dollarkurs haben.

Heizölpreisentwicklung

In Folge der erhöhten Ölpreise steigen heute auch die Heizölpreise an. Eine 3000 Liter Standard-Lieferung kostet im bundesweiten Durchschnitt heute 59,05 Euro pro 100 Liter, etwa zwei Euro mehr als gestern.

Unser Tipp: Nutzen Sie unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung und lassen Sie sich über die aktuellen Heizölpreise informieren. So können Sie auch von kurzfristigen Preiseinbrüchen profitieren und Heizöl günstig bestellen. Die Auf- und Abwärtsentwicklungen der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigt, dass sich innerhalb einer Woche ein erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf bieten kann.