Heizöl: Stabile Heizölpreise zum Wochenbeginn
7. Januar 2019, Nicola Bergau
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- DOE-Daten widersprechen API: Keine Bestandsveränderung bei Rohöl
- Baker Hughes: 8 aktive US-Ölplattform weniger
- USA und China treffen sich zu Handelsgesprächen
- Devisenmarkt: Euro schafft erneut Sprung über 1,14-Dollarmarke
- Brent bei 57,85 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 539,75 US-Dollar
- Euro bei 1,1435 US-Dollar
- Heizölpreis bei 67,76 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ OPEC-Kürzungen höher als erwartet
▲ Libysche Ölexporte beschränkt
▲ Saudi-Arabien kürzt Öl-Exporte vorrangig gen USA
▲ Auch Kanada kürzt die Ölförderung
▲ USA und China machen Pause im Handelsstreit – vorerst
▲ Abschaltung des größten libyschen Ölfelds
▶ USA und China nehmen neue Verhandlungen auf
▶ China nimmt US-Ölimporte wieder auf
▶ Sanktionen gegen Iran
▼ DOE-Bericht drückt Ölpreise leicht
▼ Russland hält vereinbarte Förderkürzungen nicht ein
▼ EIA Monatsbericht: US-Ölproduktion legt im Dezember und Januar deutlich zu
▼ OPEC & EIA: Förderkürzungen werden Überangebot nicht nachhaltig begrenzen
▼ OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt 2019
▼ EIA: Januarnachfrage deutlich niedriger
▼ Sondergenehmigungen der USA für iranisches Öl
▼ USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 57,85 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug noch 56,41 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 57,06 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 539,75 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 524,75 US-Dollar, der Schlusspreis bei 528,50 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Tageshöchststände, wie sie zuletzt Mitte Dezember verzeichnet wurden, sind zwar immer noch kein Vergleich zu den Rekordständen in der Mitte des vergangenen Jahres. Aber auch dieser „Minirekord“ zeigt, wie sehr sich die Stimmung an den Märkten seit Jahresbeginn gewandelt hat.
Auch am Freitag konzentrierten sich die Händler vorranging auf die Meldung, dass die OPEC vermutlich schon im Dezember stärkere Förderkürzungen vorgenommen hat als bisher angenommen. Die Preise kletterten auch deswegen weiter, weil es kaum neue Meldungen zu interpretieren galt.
Mit dem Veröffentlichen der US-Bestandszahlen des Department of Energy (DOE) am Nachmittag hätte es zwar eindeutigere Abwärtsimpulse geben können, doch diese blieben weitestgehend aus. Unveränderte Rohölbestände und ein deutlicher Anstieg der Produktbestände lieferten dennoch Verkaufsargumente, denen aber nur vergleichsweise wenige Händler folgten. Denn die Feiertage und die typisch geringe Januarnachfrage verzerren die Zahlen typischerweise.
Unterdessen rangiert der Euro wieder über 1,14 US-Dollar und profitiert von einer allgemeinen Dollarschwäche. Gleichzeitig schaut der Markt aber auch genau hin, wie die angekündigten neuen Verhandlungsgespräche zwischen den USA und China zu den Strafzöllen verlaufen werden.
Letztendlich ist die Tendenz weiterhin preissteigernd, weswegen wir unseren Heizölkunden ans Herz legen, gerade bei einem leeren Tank möglichst bald den Heizölkauf auszulösen. Damit machen Sie sich von den weiteren Entwicklungen unabhängig und sichern sich das möglicherweise optimale Preisniveau der nächsten Zeit.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1435 US-Dollar, Freitag um die gleiche Zeit waren es 1,1395 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,1403 US-Dollar festgesetzt.
Der Dollar steht aktuell zu vielen gekoppelten Währungen unter Druck. Dafür gibt es weniger Gründe aus der Wirtschaftswelt, denn gerade der US-Arbeitsmarkt ist im Aufwind begriffen. Vielmehr gehen die Anleger nach Aussagen des Fed-Vorsitzenden Powell davon aus, dass die US-Notenbank ihren Kurs zu Zinserhöhungen nun verlangsamen wird. Man wolle zukünftig auf die Sorgen der Finanzmärkte eingehen und „geduldig sein“, was Reaktionen auf die relativ geringe Inflation betrifft.
Diese Geduld kann aber auch als Zeichen aufgefasst werden, dass es der Wirtschaft dennoch recht gut und weniger Eingriffe seitens der Währungshüter vonnöten sind.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- DOE-Zahlen mit Feiertagsverzerrung?
- Analysten senken Preisprognosen – doch Aufwärtsimpulse stehen zur Debatte
Die DOE-Daten im Überblick
Keine Veränderungen bei Rohöl sind schon etwas ungewöhnlich, zumal die Raffinerieauslastung in dieser Jahreszeit meist steigt. Dementsprechend bemerkenswert ist auch der Nullwert, der den Bestandsabbauten laut API bei Rohöl widerspricht. Ebenso bemerkenswert sind die deutlichen Bestandsaufbauten bei den Destillaten und bei Benzin.
Dahinter stehen mehrere Faktoren: Die Nachfrage nach Destillaten hat in der vergangenen Berichtswoche um fast 25 Prozent abgenommen, bei Benzin waren es fast acht Prozent. Gleichzeitig gingen die Exporte stärker zurück als die Importe, die ebenfalls fielen.
Solch hohe Werte sollte man aber nicht überinterpretieren, da die Feiertage und das sich daraus ergebene geringe Handelsvolumen die Zahlen verzerren können. Dieser Auffassung folgte auch ein Großteil des Marktes.
Prognosen zum Ölpreis 2019: Weniger, aber möglicherweise mehr
Verschiedene wichtige Investmentgruppen haben in ihren jüngsten Preisprognosen für WTI und Brent das Barrel um etwa zehn Dollar nach unten korrigiert. Bei S&P rechnet man nun mit rund 55 Dollar für Brent und nur noch 50 Dollar für WTI, während Goldman von 62,50 bzw. 55,50 US-Dollar ausgeht.
Diese Abwärtskorrekturen sind eine Reaktion auf die zuletzt stark gestiegenen Förderkapazitäten der OPEC sowie von Kanada, den USA und auch Brasilien. In allen diesen Ländern sind Projekte am Laufen, die Pipelinekapazitäten ausbauen und vormals teure Förderstätten rentabler gestalten.
Damit ergäbe sich laut der Analysten eine mehr als komfortable Versorgungssituation für den Beginn von 2019. Allerdings räumten die Experten auch ein, dass der Preisabschwung zum Jahresende 2018 möglicherweise genauso spekulativ aufgeladen war wie der Preisanstieg zuvor.
Denn die Weltwirtschaft ist trotz Strafzöllen und Währungsproblemen nicht „zum Erliegen“ gekommen, die Nachfrage steigt weiterhin – nur eben langsamer. Schon unter dieser Prämisse schaut die Welt nun sehr genau darauf, ob es in den Gesprächen zwischen den USA und China zum Handelsstreit nicht doch eine einvernehmliche Lösung geben könnte.
Grundsätzlich zeigen aber auch diese Einschätzungen wieder nur, dass der Markt keine Ahnung hat und höchst verunsichert ist, was uns in den nächsten Monaten erwartet.
Die Handelswoche im Überblick
Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:
Montag, 07.01.2019
- Werkaufträge, USA
Dienstag, 08.01.2019
- Vertrauenswerte, Eurozone
- Geschäftsklimaindex, Eurozone
- Handelsbilanz, USA
- Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA
Mittwoch, 09.01.2019
- Handelsbilanz, Deutschland
- Im- und Exporte, Deutschland
- Nicht-geldpolitische Sitzung EZB
- Arbeitslosenquote, Eurozone
- EIA Rohöl-Lagerbestand, USA
- Treffen Federal Open Market Committee (FOMC) und Protokoll, USA
Donnerstag, 10.01.2019
- EZB geldpolitische Sitzung, Eurozone
- Arbeitsmarktdaten, USA
- Rede Fed-Vorsitzender Powell, USA
Freitag, 11.01.2019
- ZEW Umfrage Konjunkturerwartung, Deutschland & Eurozone
- Verbraucherpreisindizes, USA
- Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
*Termine ohne Gewähr
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 67,76 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitagvormittag waren es noch 66,67 Cent, übers Wochenende dann schon 68,02 Cent.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.