Streiks in Frankreich stützen Ölpreise

24. Mai 2016,

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Von den derzeitigen Streiks und Barrikaden in Frankreich sind insbesondere die Raffinerien und Verladehäfen betroffen. TOTAL musste bereits drei von fünf Raffinerien herunterfahren. Die Probleme bei der Treibstoffversorgung verhindern jedoch deutlichere Abwärtsbewegungen beim Ölpreis. Der Heizölpreis sinkt bisher nur leicht.

Ölpreisentwicklung

Durch die derzeit problematische Lage in Frankreich könnte die temporäre Unterversorgung des Marktes im Rohölbereich zunächst wieder beendet sein. Die erhöhte Nachfrage nach Produktimporten stützt auf der anderen Seite das allgemeine Preisniveau am Markt.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis-Index Brent wird aktuell noch für über 48 US-Dollar je Barrel gehandelt. ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, liegt bei 436,75 US-Dollar je Tonne. Trotz der durch die Raffinerieblockaden sinkenden Nachfrage nach Rohöl, bleibt der Produktpreis Gasoil relativ stabil, da die Nachfrage nach Produktimporten steigt.

In Frankreich wird zurzeit die geplante Arbeitsmarktreform von mehreren Gewerkschaften bestreikt. Betroffen sind momentan bereits drei von fünf Raffinerien der TOTAL und es scheint so als müsste auch die vierte bald heruntergefahren werden.

Die von der Regierung angestrebte Reform soll Arbeitgeber freundlich sein und durch die Erleichterung von Einstellungen neue Arbeitsplätze schaffen. Dies soll jedoch mit der Kürzung der Wochenarbeitszeiten und der Zuschlagssätze aller Arbeitnehmer erreicht werden.

Insgesamt zielen die Arbeitnehmer nach eigenen Aussagen deshalb darauf ab, sechs der acht Raffinerien im Land zu bestreiken. Dadurch wird die Verarbeitung des Rohöls zu Produkten stark ausgebremst und es kommt im Land zu einer Knappheit.
Desweiteren  leidet auch die Versorgung der Tankstellen unter dem Streik und den Straßenbarrikaden, sodass inzwischen jede fünfte Tankstelle des Landes geschlossen bleibt.

Die langen Wartezeiten an den Zapfsäulen verschlimmern sich darüber hinaus auch durch die Hamsterkäufe der Kunden, die Angst vor sehr stark ansteigenden Preisen und einer Knappheit des Treibstoffes haben.

Durch diesen abrupten Anstieg der Nachfrage und der Unzugänglichkeit mehrerer Hafenterminals wird das Preisniveau bei den Produkten gestützt, da Unternehmen nun verstärkt versuchen auf Importe zurückzugreifen.

Daher ist momentan auch noch kein signifikanter Rückgang des Ölpreises zu verzeichnen. Auf der anderen Seite sinkt aber auch die Nachfrage nach Rohöl durch die geschlossenen Raffinerien.

Da zur selben Zeit aufgrund von Produktionsausfällen zum Beispiel in Kanada und Nigeria auch immer noch Angebotsmengen fehlen, ist ein starker Fall des Ölpreises vorerst nicht in Reichweite. Vor allem die Produktion in Kanada könnte jedoch bald wieder zunehmen.
Im Gegensatz zu anderen kriselnden Förderländern, stellt sich hier nicht die Frage ob, sondern nur wann die Förderung wieder zunimmt.

Entwicklung Eurokurs

Ein Euro kostet damit momentan 1,1176 US-Dollar. Aufgrund von gestern veröffentlichten Konjunkturdaten der Eurozone wurde der Euro am heutigen Vormittag zunächst geschwächt.

Ein am Markt viel beachteter Stimmungsindikator fiel schlechter als erwartet aus. Die schlechtere Stimmung deutet speziell in den südlicheren Ländern darauf hin, dass das bisher angenommene Wachstum nicht erreicht werden kann.

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Heizöl-Lieferung kostet heute im bundesweiten Durchschnitt rund 51,70 Euro pro 100 Liter Heizöl.

Mit der problematischen Lage in Frankreich und den fehlenden Mengen aus Kanada und Nigeria bleibt der Ölpreis vorerst relativ stabil. Wenn das Angebot wieder steigt und die Unterversorgung des Marktes beendet ist, könnte sich das ändern.Ob der Heizölpreis dann wirklich zeitnah sinkt, bleibt abzuwarten. Momentan zeigt der Heizölpreis aber noch keine signifikanten Schwankungen.

Schwankungen von ein bis zwei Cent pro Liter Heizöl sind aber immer möglich. Wir empfehlen daher unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Wunschpreis anzulegen. So können Sie von vermeintlich kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.