Trendwende in den USA – wird Heizöl günstiger?

9. März 2018, Peter Dudda

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Auch heute bestimmen vor allem Meldungen aus den USA das Geschehen an den globalen Ölmärkten. So vermeldet das wichtigste Öllager der USA gestiegene Bestände und die US-Regierung plant die strategischen Öl-Reserven abzubauen. Was das für den Heizölpreis bedeutet erfahren Sie hier.

Ölpreisentwicklung

Die aktuelle Handelswoche war von einer pessimistischen und damit preisdrückenden Stimmung geprägt. Langsam verdichten sich die Hinweise auf einen bevorstehenden Öl-Boom in den USA. So sind die US-Bestände an Rohöl und die US-Ölproduktion weiter gestiegen und insbesondere die Berichte der US-Energy Information Administration und der Internationalen Energieagentur weisen auf eine bevorstehende Überversorgung der Märkte hin.

Der Handel am Donnerstag war vor allem durch die Devisenmärkte und durch das Abwarten auf eine Entscheidung der US-Administration zur Verhängung von Strafzöllen für Stahl und Aluminium geprägt. Der Vorsitzende der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, vermeldete eigentlich kaum nennenswerte Änderungen der derzeitigen Geldpolitik, dennoch konnte der Euro kurzfristig zulegen, was auch die Ölkurse anziehen ließ. Schließlich sorgt ein stärkerer Euro stets für höhere Kauflaune für in US-Dollar gehandeltes Öl, was zumindest aus europäischer Anleger- und Händlersicht in dieser Konstellation günstiger wird.

Zum späten Handel wurde dieser Aspekt insbesondere dem europäischen Handel wieder zum Verhängnis. Der Euro brach nach seiner kurzen Aufwindphase wieder ein und die in US-Dollar gehandelten Rohöl- und Ölprodukte wurden wieder teurer. Für die europäischen Inlandspreise bedeutete das im Umkehrschluss, dass von den gleichsam sinkenden Ölpreisen kaum profitiert werden konnte. In der Folge sinken auch die Heizölpreise heute nur sehr verhalten.

Der Druck auf die Ölpreise wurde gestern nahezu ausschließlich durch die USA bestimmt. Mehr dazu erfahren Sie in den Nachrichtenzusammenfassungen weiter unten in den heutigen Heizölnews.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Die europäische Referenzsorte Brent notierte am Freitagmorgen bei 63,75 US-Dollar. Der Vergleichswert von Donnerstagmorgen lag noch 64,40 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen des letzten Handelstags der Woche bei 566,00 US-Dollargestern Morgen waren es noch 699,25 US-Dollar. 

 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 09.03.2018

 

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.


In aller Kürze: Was für die Ölpreisentwicklung heute wichtig ist
 

  • Das Örtchen Cushing im US-Bundesstaat Oklahoma gilt als der größte und wichtigste Lagerplatz für Rohöl und Ölprodukte in den USA. Nach aktuellen Meldungen sind die Bestände nun nach drei Monaten Rückgang erstmalig wieder angestiegen. Sollte die Entwicklung nächste Woche durch den wöchentlichen Bericht das Department of Energy (DOE) bestätigt werden, könnte das für deutlichen Preisdruck sorgen.
     
  • Die USA planen den Verkauf eines Teils der strategischen Rohölreserven. Die Einnahmen sollen zur Haushaltsentlastung beitragen. Wie gestern bekannt wurde, wurden bereits 7 Millionen Barrel an eine Raffineriegesellschaft verkauf. Die unplanmäßig freigewordenen Mengen sorgen für einen Nachfragerückgang und damit für Preisdruck.
     
  • Die OPEC exportiert aktuell weniger Öl, ein deutliches Indiz für einen Produktionsrückgang unter den Mitgliedern des Kartells. Die Meldung wirkt den preissenkenden US-Nachrichten nur bedingt entgegen, da ein Produktionsrückgang der OPEC bereits vor Wochen angekündigt wurde.
     
  • Die von der US-Administration gestern festgelegten Strafzölle für Stahl und Aluminium belasten die US-Aktienmärkte. Die Ölpreise, welche stets von einer stabilen Wirtschaft abhängig sind, geraten somit auch aus dieser Richtung unter Druck.
     
  • Die US-Ostküste wird derzeit von einem Schneesturm heimgesucht. Es mussten bereits tausende Flüge gestrichen werden. Es bleibt abzuwarten, ob die Raffinerietätigkeiten in der Region betroffen sein werden. Wenn ja, könnte das ein kleines preissteigerndes Signal sein.

 

Fazit

In der Summe deutet alles auf weitere Abwärtsbewegungen in den kommenden Tagen und Wochen hin. Doch wie der Ölmarkt schon oft gezeigt hat, ist selbst die vermeintlich sicherste Spekulation kein sicherer Hafen. Insbesondere die Abhängigkeit des Ölpreises von den Devisenmärkten, macht das Marktgeschehen für Heizölverbraucher gerade undurchsichtig und die Preiseinflüsse auf den inländischen Heizölpreis sind nur schwer abzusehen.

 

Entwicklung Eurokurs

Die Europäische Gemeinschaftswährung startet nach den gestrigen Verlusten heute mit 1,2314 US-Dollar in den Handel. Im Vergleich zu gestern Morgen etwas ein Cent weniger. Die EZB legte den Referenzpreis am Donnerstagnachmittag noch bei 1,2421 US-Dollar fest.

Wie bereits eingangs der heutigen Heizölnews erwähnt, hat der Euro gestern eine Achterbahnfahrt hingelegt. Den Devisenmärkten fehlt vor allem nach wie vor ein deutliches Signal der Abkehr von der bisherigen Geldpolitik. Vor allem die unkonkreten Aussagen hinsichtlich der Fortführung der Staatsanleihen-Käufe der EZB im Euroraum, belasteten den Kurs.

Die Verhängung von Strafzöllen durch die USA tut ihr übriges. Sie könnte der Beginn eines Handelskrieges sein, welcher die Wirtschaft und damit auch die Devisen diesseits wie jenseits des Atlantiks belastet.

Für heute wird ein verhältnismäßig ruhiger Handel erwartet, denn es stehen keine geplanten Ereignisse oder Veröffentlichungen von relevanten Wirtschaftsdaten an.

Heizölpreisentwicklung

Fallende Ölpreise und ein schwächelnder Euro sorgen zum Wochenende zwar nicht für sinkende, dafür aber für stabile Heizölpreise: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 60,62 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es noch 60,66 Cent.

Es ist fast unmöglich, eine klare Prognose für die kurzfristige Preisentwicklung abzugeben – vor allem mit dem Hintergrund um die Debatte von US-Importzöllen. Wir empfehlen unseren Kunden dennoch sich das attraktive Preisniveau zu Nutze zu machen, und den Heizölkauf auszulösen. Diese Empfehlung gilt vor allem dann, wenn sich der Tank leert.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.