Unklarheit über saudische Ölproduktion: Ölpreise erneut deutlich gestiegen
17. September 2019,
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Reparaturen der saudischen Ölanlagen könnten lange dauern
- Sorge um Eskalation des Iran-Konflikts
- Devisenmarkt: Euro nach Dollarstärke unter Druck, zum Morgen leichte Erholung
- Brent bei 68,41 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 641,25 US-Dollar
- Euro bei 1,1011 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
• Heizölpreis bei 75,79 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 75,79 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag lag der Heizölpreis bei 71,79 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Saudische Ölproduktion bricht nach Angriffen ein
▲Verschiebung neuer Strafzölle um zwei Wochen
▲ OPEC+ Kürzungen werden verlängert
▲ USA und China planen Verhandlungen für Oktober
▲ US-Notenbank und EZB senken Zinsen
▼ EIA, OPEC, IWF und IEA-Berichte senken Nachfrageprognosen
▼ USA steigern Produktion weiter
▼ US-China-Handelsstreit
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 68,41 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug 66,33 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 68,06 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 641,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 623,25 US-Dollar, der Schlusspreis bei 637,25 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Zwischen dem Gasoil-Schlusspreis von Montag und dem Vortag liegen über 60 Dollar – ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr der Drohnenangriff auf die saudische Ölwirtschaft den Markt wachgerüttelt hat. Und das wortwörtlich: Das Handelsinteresse sprang von einen Tag auf den anderen von einem deutlich unterdurchschnittlichen auf ein deutlich überdurchschnittliches Niveau.
Auch heute Morgen gibt es weitere große Preissteigerungen bei Öl. Dies lässt sich von mehreren Seiten begründen. Einerseits setzt der saudische Produktionsausfall klare Signale für weitere Anstiege und ruft damit spekulative Händler auf den Plan, die in den vergangenen Monaten kaum etwas zu melden hatten.
Andererseits steigt die Risikoprämie weiter. Denn die Möglichkeit einer militärischen Intervention durch die USA, Saudi-Arabien, und im Gegenzug Iran, in der Region nimmt zu.
Die saudische staatliche Ölgesellschaft Saudi Aramco ist unterdessen auf mehreren Ebenen um Schadensbegrenzungen bemüht. So gaben Sprecher an, dass von den zuvor gemeldeten 5,7 Mio. B/T Förderausfall rund 2 Mio. B/T auf vorsorgliche Abschaltungen und Sicherheitsmaßnahmen zurückzuführen seien.
Doch selbst die verbleibenden 3,7 Mio. Barrel sind immer noch eine enorme Menge, von der unklar ist, wann sie wieder zur Verfügung stehen wird. Schadensbilder deuten darauf hin, dass ganze Infrastrukturen zerstört wurden, die nun wieder vollständig neu aufgebaut werden müssen. Wie lange dies dauert, ist nicht abzusehen.
Weiterhin ist für den Markt vor allem der Symbolcharakter des (vermutlichen) Drohnenangriffs durch jemenitische Houthi-Rebellen entscheidend. Er hat den einzig entscheidenden Wirtschaftszweig des größten OPEC-Produzenten ins Herz getroffen und verdeutlicht, wie ungeschützt Öl-Infrastrukturen sind.
Auch der Euro bekam gestern die Auswirkungen dieses Symbols deutlich zu spüren. Die Angst vor einer Eskalation und die Sorge, dass steigende Ölpreise die schwierige Entwicklung der Weltkonjunktur noch verschlimmern könnten, trieb die Anleger gestern in Richtung Dollar als Leitwährung. Zudem hatten sich EZB-Verantwortliche weiter in Richtung lockere Geldpolitik geäußert.
Wiederum ist Heizöl deutlich teurer und es ist zu erwarten, dass die Preise weiterhin zwischen Extremen schwanken könnten. Langfristig sehen Analysten erst einmal einen Weg nach oben, weshalb es dringend geraten scheint, vor dem Winter schnellstmöglich die Heizölbestellung auszulösen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1011 US-Dollar, am Montag waren es 1,1070 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Montag wurde bei 1,1031 US-Dollar festgesetzt.
Vor der nächsten EZB-Sitzung am Donnerstag äußersten sich EZB-Verantwortliche gestern zu einer anhaltend lockeren Geldpolitik der Zentralbank. Anleger erwarten also vom Zinssatzentscheid weitere Maßnahmen in dieser Richtung, was den Euro im Vorfeld praktisch immer belastet. Im Nachhinein können solche Maßnahmen zwar auch für Kurssteigerungen sorgen, doch erst, wenn die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen von den Anlegern „durchgerechnet“ wurde.
Bis dahin bleibt auch der Drohnenangriff dominant. Normalerweise sind hohe Ölpreise auch ein Zeichen dafür, dass es der Konjunktur gutgeht. Denn dann ist grundsätzlich davon auszugehen, dass die Nachfrage hoch ist. Im aktuellen Fall sieht dies jedoch anders aus. Die Nachfrageentwicklung verlangsamt sich, Konjunktursorgen und Handelsbeschränkungen senken die Kaufkraft der ölverarbeitenden Industrien, steigende Ölpreise legen dem einen weiteren Klotz in den Weg. Diese Gedankengänge treiben die Anleger im Umkehrschluss dann in die Währung, in der Öl gehandelt wird. Und das ist der Dollar. Der Euro muss unter dieser Belastung zwangsläufig schwächeln.
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