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Unruhen und die knappe Versorgungslage halten Heizölpreis hoch

5. April 2019, Felix Schmidt

Neue Unruhen in Libyen. Heizölpreis hält sich auf hohem Niveau. 05.04.2019

Nachdem die Ölpreise zum gestrigen Tagesstart leicht nachgaben, zogen sie im Verlauf des Nachmittags wieder an. Neue Unruhen in Libyen und die knappe Versorgungslage aufgrund der einsetzenden Sommernachfrage halten auch den Heizölpreis weiter oben.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Drohender Konflikt in Libyen
  • Brent bei 69,26 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 614,50 US-Dollar
  • Euro bei 1,1235 US-Dollar
  • Heizölpreis bei 69,92 Euro / 100L


Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

In Libyen drohen neue militärische Auseinandersetzungen
 Sichtbare Aufhellung der Konjunkturstimmung
 USA wollen Sanktionen gegen Iran und Venezuela verstärken
 OPEC+ Kürzungen bis Mitte des Jahres beschlossen
 Vorerst keine neuen US-Strafzölle gegen China
 China plant erneut Investitionen in die heimische Wirtschaft

 IEA: OPEC wird Ölmarktanteile an USA abtreten müssen
 Investitionen in US-Ölindustrie sinken

 Kanada, Brasilien und Libyen fördern wieder mehr Öl
 OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt
 USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit


Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 69,26 US-Dollar. Der Vergleichswert von Donnerstag betrug noch 69,29 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 69,40 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 614,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Donnerstag lag bei 612,50 US-Dollar, der Schlusspreis bei 615,75 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 05.04.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Zunächst sah es so aus, als käme mehr Entspannung in die Preisentwicklung, nachdem die Kurse zu Beginn des gestrigen Tages etwas nachgaben. Doch im Tagesverlauf wurde schnell deutlich, dass die preistreibenden Faktoren wieder überwogen. Unterdessen droht, Medienberichten zufolge, ein neuer militärischer Konflikt in Libyen. Nur wenige Wochen, nachdem das Land die Ölförderung wieder vollständig aufgenommen hat, blickt man an den Märkten nun mit Sorge auf die weitere Entwicklung. Eskaliert die Situation, könnte Libyen zurück ins Chaos geworfen werden. Dies dürfte das Land sowohl aus humanitärer als auch aus wirtschaftlicher Sicht in seinen Grundfesten erschüttern. Zuletzt hatte sich die Auseinandersetzung zwischen General Haftar, der die sogenannte Libysche Nationalarmee anführt, und der international anerkannten Regierung in Tripolis zugespitzt. Letztere findet außerhalb der Hauptstadt kaum Zuspruch. Darin sieht Haftar nun die Chance, einen Machtwechsel einzuleiten. Die Unberechenbarkeit dieser Situation hat das Potenzial, die Ölpreise auf neue Jahreshochs zu treiben – insbesondere, wenn es zu erneuten Angriffen auf die libysche Öl-Infrastruktur und damit zu Exportausfällen kommt.

Hinzu kommt die Tatsache, dass die physische Marktlage weiterhin als knapp eingeschätzt wird. Einerseits halten die OPEC+ Staaten weiter an ihren Produktionskürzungen fest – auch über die Jahresmitte hinaus. Andererseits ächzt man im Iran unter den US-Sanktionen, mit denen auch Venezuela belegt wurde. Mittlerweile sind die Öl-Exporte in dem südamerikanischen Land praktisch vollständig zum Erliegen gekommen. Schenkt man der Einschätzung von Experten Glauben, so sind diese Faktoren jedoch bereits weitestgehend eingepreist. Allerdings verbleibt ein Unsicherheitsfaktor – nämlich die einsetzende Sommernachfrage, deren Entwicklung nur schwierig zu prognostizieren ist. Eins ist sicher: Das erwartete Nachfrageplus wird nicht zur Entspannung der Situation beitragen.

Demgegenüber stand in den letzten Wochen einzig die Prognose, dass sich die Konjunkturdaten im Jahresverlauf eintrüben werden. Für Heizölkäufer ist das zumindest im Hinblick auf den Heizölpreis gut, da er durch die global sinkende Ölnachfrage ebenfalls sinken könnte. Doch die Angst vor einer weltweiten Rezession hat abgenommen – denn aus den USA und aus China waren zuletzt doch bessere Konjunkturdaten gemeldet worden, als man erwartet hatte. Zudem schlagen beide Länder einen weniger rigorosen Kurs im Handelsstreit ein. Das könnte die Preise auch künftig weiter stützen.

Heizölkäufer sollten deshalb ihren Vorrat aufstocken, um sich vor einer möglichen Preisrallye zu schützen und unabhängig von den Unsicherheitsfaktoren am globalen Ölmarkt zu bleiben.
 

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1235 US-Dollar, am Donnerstag waren es noch 1,1242 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Donnerstag wurde bei 1,1219 US-Dollar festgesetzt.

Der Eurokurs droht, unter die Marke von 1,12 US-Dollar zu fallen. Positive Konjunkturdaten aus Deutschland gaben ihm zum Tagesstart jedoch etwas Auftrieb. Auch die milderen Töne im Handelsstreit zwischen China und den USA dürften dazu beitragen, dass der Eurokurs vorerst in seiner Position verharrt. Währenddessen erschien heute Morgen die Eilmeldung, dass die britische Premierministerin, Theresa May, das EU-Parlament um eine Verschiebung des Ausstiegsdatums bis zum 30. Juni bat. Ursprünglich sollte Großbritannien bereits Ende März aus der EU austreten. Da das ausgehandelte Abkommen bisher noch keine Zustimmung im britischen Unterhaus erlangt hat, kann wohl auch die neu gesetzte Deadline am 12. April nicht eingehalten werden.
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

  • Drohender Konflikt in Libyen


Drohender Konflikt in Libyen

Die Nachrichtenlage hatte sich gerade etwas entspannt, die Ölexporte konnten wieder aufgenommen werden. Nun sind aus Libyen überraschend wieder ganz andere Töne zu vernehmen: Die Truppen der Libyschen Nationalarmee (LNA) unter der Führung von General Haftar rücken offenbar auf die Hauptstadt Tripolis vor, von der sie nur noch wenige Kilometer entfernt sind. Haftar kontrolliert bereits den Osten des Landes und steht in Konkurrenz zur international anerkannten Regierung in Tripolis. Die LNA ist die stärkste militärische Organisation im Land und hatte zu Beginn des Jahres die Ölhäfen an der Mittelmeerküste sowie das größte libysche Ölfeld im Sharara von bewaffneten Milizen befreit. Infolgedessen konnte man die Öl-Infrastruktur reparieren und die Ölexporte wieder aufnehmen.

Nun versucht Haftar offenbar, seine Macht auszuweiten und einen Regierungswechsel zu erwirken. Zwar rief er seine Truppen dazu auf, die Waffen nur gegen jene zu heben, die auf Konfrontationskurs mit der LNA gehen – doch ob sich beide Seiten tatsächlich kampflos einigen, bleibt fraglich. Sollte es zum Konflikt kommen, drohen schwere militärische Auseinandersetzungen in und um Tripolis, die letztlich auch in einen neuen Bürgerkrieg münden könnten.

Zwar kontrolliert Haftar die Ölfelder und Öl-Exporte des Landes, doch die Einnahmen aus dem Geschäft fließen an die amtierende Regierung in Tripolis. Eine Auseinandersetzung birgt daher auch die Gefahr, dass die Öllieferungen aus Libyen wieder einbrechen. Zudem wird die gerade wieder aufgebaute Öl-Infrastruktur aus Expertensicht angreifbarer für Milizen, wenn sich Haftars LNA nicht mehr im Osten des Landes aufhält, sondern auf die Einnahme Tripolis‘ konzentriert.
 

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 69,92 Cent pro Liter Heizöl. Gestern lag der Heizölpreis bei 69,99 Cent pro Liter Heizöl.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.

Felix Schmidt – Autor

Der Ölmarkt und der Euro-Dollar-Kurs bestimmen Ihren Heizölpreis. Die Märkte bieten täglich Überraschungen. Wir liefern Ihnen die Hintergrundinformationen.

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