Folge der US-Abschottungspolitik: Sinkende Ölpreise
31. Mai 2019, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Brent bei 66,22 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 590,00 US-Dollar
- Euro bei 1,1128 US-Dollar
- Heizölpreis bei 69,26 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Pipeline-Ausfall in Nigeria
▲ Ölproduktion in der Nordsee nimmt ab
▲ Atomabkommen: Spannungen zwischen dem Iran und den USA verschärfen sich
▲ Schärfere US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela
▲ OPEC+ Kürzungen werden möglicherweise verlängert
► Kämpfe in Libyen
▼ Verringerte Auslastung asiatischer Raffinerien
▼ Neue Zölle in Handelsstreit China / USA
▼ US-Schieferölboom zeichnet sich ab
▼ Produktionssteigerung in Russland, Kasachstan und Irak
▼ Höhere Produktionsmengen in USA, Irak und Kasachstan
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 66,22 US-Dollar. Der Vergleichswert von Donnerstag betrug noch 66,65 US-Dollar, der Schlusspreis wurde am Donnerstag bei 65,09 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 590,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Donnerstag lag bei 591,75 US-Dollar, der Schlusspreis vom Donnerstag bei 609,00 US-Dollar.
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Die Preisentwicklung im Überblick
Am gestrigen Feiertag setzte sich die vom Mittwoch bereits auf sinkende Preise eingestellte Stimmung am Ölmarkt durch. Schon am Mittwoch sank der Ölpreis am Mittag ab, fing sich jedoch gegen Abend wieder. Gestern schließlich setzte sich die sinkende Tendenz durch, nachdem US-Präsident Trump neue Zölle auf mexikanische Importe angekündigt hat und somit die Abschottungspolitik der USA weitertrieb. Die wirtschaftlichen Streitigkeiten zwischen den USA und anderen Nationen nehmen immer mehr zu. Früher oder später kann dies zu negativen Effekten auf die weltweite Konjunktur führen. Diese Sorge bestimmt den Ölmarkt und drückt den Ölkurs nach unten.
Die US-Ölbestandsdaten fielen zudem in dieser Woche uneinig aus. Das American Petroleum Institute (API) meldete einen deutlichen Rückgang der US-Ölvorräte. Das Department of Energy bestätigte dies nicht. Der Rückgang fiel tatsächlich nur gering aus, was nach wie vor preisdrückend auf Rohöl wirkt. Mit dem Bericht des DOE erwarteten die Marktteilnehmer fallende Preise und unterstützten dies prompt durch schnelle Abverkäufe, wodurch der Ölkurs schnell weiter sank, was sich bis heute Morgen weiter fortsetzte.
Zwar verliert der Euro leicht an Wert, doch die Heizölpreise folgen dem Ölpreis und sinken nach unten. Der Heizölpreis liegt wieder beim Tiefstand von April dieses Jahres und unter dem Niveau des Vorjahres. Die Unsicherheiten in der Weltpolitik und dadurch auch an den Finanz- und Ölmärkten, lassen jedoch kaum Prognosen zu, ob diese Tendenz sich weiter durchsetzen wird. Heizölkäufer sollten deshalb diese Gelegenheit nutzen und leere Tanks zu den aktuell moderaten Preisen auffüllen, um sich unabhängig vom weiteren Geschehen der Weltpolitik zu machen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1128 US-Dollar, am Donnerstagmorgen waren es 1,1129 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde für Donnerstag bei 1,1129 US-Dollar festgesetzt.
Der Euro verliert im Verhältnis zum US-Dollar weiter an Wert. Der Eurokurs verhält sich derzeit wie ein Pendel, das kurzzeitig zur Wertsteigerung ausschlägt, um anschließend wieder gen Wertverlust zu schwingen. Während die US-Wirtschaft wächst und der Dollar stärker wird, richtet sich der europäische Blick nach Italien, wo rechte Kräfte durch den Vizepremierminister laut werden und mit dem Ende der Regierungskoalition drohen. Das drückt den Eurokurs aktuell kurzfristig nach unten.
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 69,26 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag lag der Heizölpreis bei 71,47 Cent pro Liter Heizöl.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.