US-Bestandsdaten überraschen – das sind die Auswirkungen auf die Heizölpreise

8. März 2018, Peter Dudda

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Es war vor allem das Abwarten auf die Veröffentlichung der US-Bestandsdaten, was den Handel vom Mittwoch bestimmte. Die Kurse zogen zum späten Abend deutlich an. Warum Heizöl heute dennoch günstiger ist, erfahren Sie bei uns.

Ölpreisentwicklung

Der Handel am Mittwoch war trotz der tendenziell eher preissdrückenden API- und EIA-Daten vom Dienstagabend weitestgehend ruhig. Der Handel wartete schlichtweg die Veröffentlichung der US-Bestandsdaten des Department of Energy (DOE) ab. Während der drohende Handelskrieg mit den USA vor allem die Rohölkurse belastete, zogen die Produktnotierungen über den Tag weiter an.

Mit der Veröffentlichung des DOE-Berichts zogen die Kurse umgehend an. Hauptgrund für diese Marktreaktion war vor allem der deutlich geringere Anstieg der US-Rohölbestände als er noch von API vermeldet worden war. Eine tiefgehendere Analyse finden Sie weiter unten in der heutigen Heizölnews.

Zum späten Handel setzten sich dann schließlich doch die preissenkenden Faktoren des Berichts durch und alle relevanten Notierungen schlossen den Handelstag schließlich auf ihren Tagestiefstständen. Heizölverbraucher kann das nur freuen, denn der Heizölpreis ist heute abermals gesunken.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Die europäische Referenzsorte Brent notierte am Donnerstagmorgen bei 64,40 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwochmorgen betrug noch 65,23 US-Dollar, der Schlusspreis für Mittwoch wurde bei 64,34 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 569,25 US-Dollarnahezu das gleich Niveau wie noch am Mittwochmorgen. Der Schlusspreis lag zum Handelsschluss bei 571,75 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 08.03.2018

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

DOE-Bericht: API-Prognosen revidiert

Trotz einer gestiegenen Raffinerieauslastung konnten die Rohölbestände in der vergangenen Berichtswoche zulegen. Zwar wurde nicht ansatzweise das Niveau wie von API vorgegeben erreicht, doch im Gesamteindruck ist das wohl der Faktor der für den höchsten Preisdruck sorgt. Die leichten Abbauten bei den Produktkategorien, gleichen den Anstieg der Rohölvorräte etwas aus.

Die DOE-Daten im Überblick

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Die Abbauten bei Benzin- und Destillatprodukten sind vor allem auf die immer noch saisonal schwächere Raffinerietätigkeit zurückzuführen. Viele Betreiber nutzen die tendenziell nachfrageschwächere Zeit zum Ende des Winters für Wartungsarbeiten. Die niedrigeren Raffineriekapazitäten sorgen dann für eine geringere Verarbeitungsleistung von Rohöl. In der Folge steigen die Rohölbestände und die Produktbestände sinken. Hinzu kommt eine Nachfrage nach Benzin, Diesel und Heizöl, welche die Abbauten ebenfalls begünstigt.

Das die Ölförderung der USA mit Blick auf das hohe globale Preisniveau an Fahrt aufnimmt ist schon lange kein Geheimnis mehr. Umso leidenschaftsloser wird die gestiegene US-Produktion vom Handel bewertet. Die Kombination all dieser Faktoren sorgt in dieser Woche für eine nur leicht preissenkende Bewertung des DOE-Berichts. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Auswirkungen des Berichts auf die Kursentwicklung im Verlauf des heutigen Handels schon verpufft und andere Faktoren in das Blickfeld der Marktteilnehmer rücken.

 

In aller Kürze: Was für die Heizölpreisentwicklung noch wichtig ist

 

  • Die Berichte der US-Energy Information Administration und der Internationalen Energie Agentur (IEA) eint vor allem eine Aussage: Die Wachstumsprognosen der US-Ölindustrie wurden nach oben korrigiert. Der Markt bleibt auf mittelfristige Sicht damit weiter unter Spannung. Zum einen „schützen“ die OPEC-Kürzungen für ein Einbrechen der Preise, zum anderen sorgt die Ausweitung der US-Förderung für Preisdruck, so dass deutliche Anstiege die nächste Zeit als unmöglich erscheinen. Die OPEC gerät damit allerdings weiter unter Druck, was die Fortführung ihres Förderkürzungsabkommens über 2018 hinaus angeht.

 

  • Die EIA geht in ihrem Monatsbericht für Februar bereits ab April von einem Ölmarkt in Überversorgung aus. In diesem Fall könnte das aktuelle Ölpreisniveau nachhaltig sinken. Die EIA geht indes weiter davon aus, dass die Jahreshöchststände bei den Ölpreisen bereits hinter uns liegen.

 

  • Die aktuellen Wortgefechte zwischen den USA, der EU und China und die Gefahr eines Handelskrieges belasten bereits die Aktienmärkte. Sollte es tatsächlich zu einem Konflikt kommen, könnte die Nachfrage nach Rohöl- und Ölprodukten sinken, was für weiteren Druck auf die Preise sorgen würde.

 

Entwicklung Eurokurs

Die Europäische Gemeinschaftswährung startete heute mit 1,2412 US-Dollar in den Handel. Damit ist sie im Vergleich zu gestern Morgen nur leicht schwächer. Die EZB legte den Referenzpreis am Mittwochnachmittag bei 1,2417 US-Dollar fest.

Im Fokus der Devisenmärkte steht das in Wirtschafts- und Finanzkreisen wohl wichtigste Thema: Die Debatte um US-Importzölle und damit der direkten Androhung eines Handelskrieges durch die US-Administration. Doch auch die regulären Berichte haben natürlich weiterhing ihre Auswirkungen. So sorgen Daten zu einer schwächeren Auftragslage der deutschen Industrie im zurückliegenden Monat für Druck auf den Euro.

Für heute steht vor allem eine EZB-Vorstandssitzung im Fokus. Experten gehen davon aus, dass die EZB kleine Äußerungen zur Fortführung ihres aktuellen geldpolitischen Kurses abgeben wird.

Heizölpreisentwicklung

Fallende Ölpreise und ein starker Euro sollten auch heute für gute Laune bei inländischen Heizölverbrauchern sorgen. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 60,44 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es noch 60,94 Cent.

Es ist fast unmöglich, eine klare Prognose für die kurzfristige Preisentwicklung abzugeben – vor allem mit dem Hintergrund um die Debatte von US-Importzöllen. Wir empfehlen unseren Kunden dennoch sich das attraktive Preisniveau zu Nutze zu machen, und den Heizölkauf auszulösen. Diese Empfehlung gilt vor allem dann, wenn sich der Tank leert.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.