US-Ölbestand lässt Markt scheinbar kalt – Ölpreise kaum verändert

22. Februar 2018, Nicola Bergau

Heizölpreise sinken 220218

Obwohl der Markt in dieser Woche auf Impulse wie die Ölbestandsdaten von API und DOE gewartet hat ließen die Zahlen des API den Markt offenbar bisher kalt. Die Ölpreise zeigen sich fast unverändert, während der Euro sichtbar nachgelassen hat. Heizöl dennoch leicht günstiger.

Ölpreisentwicklung

Es ist ein wenig schwierig nachzuvollziehen, warum sichtbare Reaktionen auf die US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institutes (API) gestern ausblieben. Denn die Kurse veränderten sich gestern im Tagesverlauf zwar sichtbar, aber stets um die Veröffentlichung der Daten herum, nie deswegen.

Zunächst zogen die Preise zur Tagesmitte an, bevor mit der Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der amerikanischen Notenbank Fed der Dollar anzog und damit die Ölpreise drückte. Denn Öl wird immer in Dollar gehandelt und eine starke amerikanische Währung senkt die Kauflaune außerhalb der USA erheblich. Das bedeutet im Gegenzug auch, dass der Euro heute Morgen deutlich schwächer als gestern notiert.

Durch das Auf und Ab der Ölpreise ergibt sich im Endeffekt heute Morgen ein kaum verändertes Bild, Heizöl ist aber leicht günstiger.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 64,91 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug 64,84 US-Dollar, der Schlusspreis für Mittwoch wurde noch bei 65,42 US-Dollar festgesetzt.

Bei ICE Gasoil, dem maßgeblichen Indikator für den inländischen Heizölpreis, wird der relative Stillstand noch deutlicher. Die Notierung stand am Morgen bei 575,75 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 574,00 US-Dollar, während der Schlusspreis am Mittwoch bei 575,75 US-Dollar stand.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Solch engen Spannen sind gerade bei ICE ungewöhnlich, da diese Notierung aufgrund des höheren Barrelpreises meist sehr viel deutlicher schwankt, auch wenn der Markt ruhig ist.

API-Daten widersprechen den Erwartungen – doch Reaktionen bleiben aus

Nachdem der Ölmarkt in den vergangenen Wochen immer wieder deutlich auf die Ölbestandsdaten des American Petroleum Institutes (API) und des Department of Energy (DOE) reagiert hat, waren die gestrigen Nicht-Reaktionen auf die API-Tabellen schon überraschend.

Vor allem, weil der Bericht entgegen der Erwartungen einen Bestandsabbau bei Rohöl, einen Abbau bei den Destillaten und einen Aufbau bei Benzin vermeldet hat. Statt 1,9 Mio. Barrel mehr in den Lagern seien es laut API in der vergangenen Woche 0,9 Mio. Barrel weniger geworden.

Zwar ist weder der Abstand zwischen beiden Werten noch der Abbau an sich groß, doch allein die unterschiedlichen Vorzeichen reichen normalerweise schon aus, um Folgen für den aktuellen Ölpreis zu haben. Bestandsabbauten bei Destillaten, zu denen auch Heizprodukte gezählt werden, sind indes im Winter durchaus normal. Die Zunahme der Benzinvorräte ist ebenfalls nicht unüblich, da im Winter weniger verreist wird.

Allerdings sind gerade bei Destillaten und Benzin die Abstände zwischen Erwartungen und API-Zahlen doch deutlich, weshalb auch hier die Frage nach den ausbleibenden Reaktionen gestellt werden muss.

Ein Grund könnte sein, dass der Markt abwartet, was das DOE heute zu vermelden hat, da diese Zahlen auf einer breiteren statistischen Basis stehen und die Wirklichkeit auf dem US-Ölmarkt besser abbilden. Denn aktuell zieht sich dichter Nebel über die US-Golfküste und behindert die Ein- und Ausfuhren, was die ohnehin weniger fundierten Zahlen des API noch stärker verzerrt haben könnte.

Ein anderer Grund wäre, dass trotz aller Überraschungen in den Einzelbefunden doch nicht so viel Überraschung in den API-Daten steckt. Schließlich weiß der Markt um die aktuelle Nachfragesituation zu Destillaten und Benzin im recht kalten US-Winter. Und der leichte Abbau bei Rohöl könnte genauso gut ein statischer Verzerrungsfehler sein, den das DOE heute korrigieren könnte.

Im Endeffekt zeigt die Ruhe um den API-Bericht jedoch auch, dass der Markt trotz aller bekannten Mechanismen immer wieder selbst für Überraschungen gut ist.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro kann dem Auftrieb des Dollars momentan nichts entgegen setzen. Zum Tagestart notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,2279 US-Dollar, während die EZB den Referenzpreis für Mittwoch noch bei 1,2336 US-Dollar festgesetzt hatte. Gestern waren jedoch zwischenzeitlich auch Werte über 1,2360 Dollar erreicht worden.

Doch nach der Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der US-Notenbank Fed hatte die Gemeinschaftswährung kaum eine Chance, das Niveau zu halten. Darin steht zwischen den Zeilen, dass die Wahrscheinlichkeit für weitere Leitzinserhöhungen gegeben ist, ließe die aktuelle Wirtschaftslage dies doch zu. Wie und in welchem Umfang dies geschehen soll, ist allerdings noch offen.

Heizölpreisentwicklung

Auch wenn die Ölpreise ausnehmend stabil geblieben sind haben Heizölkäufer heute Morgen Gelegenheit, den Tank günstiger nachzufüllen: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 60,28 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es 60,38 Cent.

Auch wenn es in dieser Woche bisher kaum Impulse für den Ölmarkt gab, so zeigt die grundsätzliche Tendenz doch nach oben – auch wenn die Stimmung momentan sehr viel verhaltener ist als noch im Januar.

Wenn Sie heute Morgen den Heizölkauf auslösen, sichern Sie sich darum möglicherweise das beste Preisniveau der Woche. Mit den US-Ölbestandsdaten des DOE könnte der Markt deutlicher in die eine oder andere Richtung tendieren, als es die Reaktionen auf das API-Zahlenwerk gezeigt haben. Darum ist es die beste Entscheidung, sich heute von allen weiteren Entwicklungen unabhängig zu machen und den Heizölkauf auf den Weg zu bringen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Finanzierung oder das Heizöl Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.