US-Ölbestände laut API gestiegen – Euro legt wieder zu: Ölpreise fallen leicht

31. Januar 2018, Nicola Bergau

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Nach wochenlangen Abbauten sind die US-Ölvorräte laut American Petroleum Institute (API) erstmals wieder gestiegen – über den Erwartungen. Folgerichtig gaben die Preise auch im Zusammenspiel mit technischem Verkaufsdruck nach. Der Euro steht erneut über 1,24 US-Dollar. Heizöl damit heute günstiger.

Ölpreisentwicklung

Die von Experten teilweise nur schwer zu erklärenden kontinuierlichen Abbauten der US-Rohölbestände der vergangenen Wochen sind erstmal vorbei. Das American Petroleum Institute hielt gestern in seinem Bericht eine Zunahme an Rohöl und Benzin fest – und zwar noch über den Erwartungen.

Folgerichtig gaben auch die Ölpreise nach, zumal es auch an den Aktienmärkten eher abwärts ging, was zusätzlichen Verkaufsdruck in die Rohstoff-Kurse schickte. Davon profitieren natürlich inländische Heizölkäufer, die heute Morgen außerdem einen wieder gestiegenen Eurokurs für sich nutzen können. Heizöl ist heute so günstig wie seit über einem Monat nicht mehr.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 68,66 US-Dollar. Der Vergleichswert von Dienstag betrug 68,98 US-Dollar, der Schlusspreis für Montag wurde bei 69,02 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 611,25 US-Dollar. Der Vergleichswert zum Dienstagmorgen lag bei 616,00 US-Dollar, der Schlusspreis für Dienstag wurde bei 611,50 US-Dollar festgesetzt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

API-Zahlen bestätigen (endlich) Markterwartungen

Normalerweise sind gestiegene Ölbestände laut den Statistiken des American Petroleum Institutes für den Markt in dem Sinne keine guten Nachrichten. Denn mehr Öl in den Lagern heißt meist auch Verluste an den Börsen.

Allerdings hat der Markt seit Wochen darauf gewartet, dass dieser Fall eintritt, zumal ein Ansteigen der Vorräte saisonal dem Normalfall entspricht. Doch die ersten Wochen 2018 entsprachen in kaum einer Weise dem sonst Üblichen, die Ölpreise stiegen teilweise deutlich spekulativ auf neue Rekordniveaus.

Darum nimmt der dieswöchige API-Bericht etwas von diesem spekulativen Druck aus dem Markt. Die Bestände an Rohöl sind laut API um 3,2 Mio. Barrel in der vergangenen Woche gestiegen. Erwartet wurden 1,8 Mio. Barrel. Auch bei den Benzinvorräten ging es mit einer Zunahme von 2,7 Mio. Barrel über das Erwartungsniveau.

Diese Zahlen entsprechen grundsätzlich eher der Realität, die man im Winter erwarten kann. Die Raffinerien fahren ihre Auslastung zurück, um die normalerweise nachfragearmen Monate für Wartungsarbeiten zu nutzen. In den vergangenen 11 Wochen hieß dies allerdings nicht, dass die Rohölbestände folgerichtig zunahmen. Sie ließen immer weiter nach und damit auch Analysten etwas ratlos zurück.

Der API-Bericht hielt aber gleichzeitig auch fest, dass die Vorräte in Cushing, Oklahoma tatsächlich so niedrig sind, wie vergangene Woche bereits in unserem Morgenreport analysiert. Laut API sind erneut 2,4 Mio. Barrel weniger Öl in den riesigen Lagertanks der Kleinstadt zu finden.

Für den Markt waren jedoch gestern die Rohöldaten entscheidend. Manche Händler gehen davon aus, dass diese nun die lange angekündigte Trendwende auf dem US-Markt markieren könnten. Denn eigentlich stehen alle Zeichen darauf, dass die US-Ölproduktion nicht mehr nur in den Startlöchern steht, sondern bereits zum Sprint ansetzt. Darum werden dieses Mal auch die Daten des Department of Energy (DOE) heute Nachmittag mit besonders großer Spannung erwartet. Sie könnten die Zahlen des API zwar (wie fast immer) korrigieren, aber grundsätzlich die gleiche Tendenz aufweisen.

Allerdings ist ein Wochenbericht sicher noch lange kein Signal für eine deutliche Kehrtwende, auch hier muss also abgewartet werden, wie es in der nächsten Woche und jener danach aussieht.

Entwicklung Eurokurs

An den Devisenmärkten bleibt es weiter turbulent. Der Euro stand am Morgen wieder bei 1,2445 US-Dollar und zeigte zum Tagesstart eine weiter steigende Tendenz. Der Referenzpreis der EZB für Dienstag wurde bei 1,2421 US-Dollar festgelegt.

Noch immer haben die Aussagen des US-Finanzministers Steven Mnuchin erhebliches Bewegungspotential. Nachdem Mnuchin den Dollar ins Minus schickte, als er sich auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos für einen schwachen Dollar aussprach, hat er gestern nun seine Aussage umgedreht.

Vor dem Bankenausschuss des US-Senats sagte er, dass ein starker Dollar natürlich langfristig wünschenswert wäre. Zwischen diesen beiden Aussagen stehen heftige öffentliche Debatten zwischen Mnuchin und seinem Präsidenten. Und der Devisenmarkt scheint noch lange nicht mit diesem Thema durch zu sein.

Nebenbei muss angemerkt werden, dass Mnunchin aus wirtschaftlicher Sicht grundsätzlich mit seiner Ursprungsaussage durchaus recht hatte – genauso wie der Präsident mit der gegenteiligen Äußerung. Denn ein kurzfristig schwächerer Kurs heizt zum Beispiel die Exportquote an, was sich durch die Menge wieder rechnet. Eine langfristig starke Währung erhöht allerdings die Kaufkraft.

Das wissen natürlich auch die Marktteilnehmer, die auf den Schlagabtausch wohl eher deswegen so heftig reagieren, weil er erneut ein Indiz für die Uneinigkeit innerhalb der Regierung Trump ist.

Heizölpreisentwicklung

Die Rechnung heute Morgen ist recht einfach: Ein Plus beim Euro und ein Minus bei den Ölpreisen ergibt günstigeres Heizöl: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 62,31 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es 62,91 Cent.

Für diese Woche gibt es viele Faktoren, die den Ölpreis in die eine oder andere Richtung treiben könnten. Eurokurs, US-Ölbestände und unvorhergesehene Ereignisse stehen wie immer ganz oben auf der Liste. Wenn Sie sich heute zum Heizölkauf entscheiden, können Sie sich von dieser Unsicherheit verabschieden und sichern sich vielleicht das beste Preisniveau der Woche.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.