US-Ölbestände leicht gestiegen – Heizöl teurer
5. September 2019, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- API: US-Ölbestände leicht zugelegt
- Brent bei 60,60 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 577,50 US-Dollar
- Euro bei 1,1027 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
- Heizölpreis bei 67,91 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 67,91 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis ebenfalls bei 67,30 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Saudi-Arabien kürzt Produktion zusätzlich
▲ Zuspitzung des Iran-Konflikts
▲ OPEC+ Kürzungen werden verlängert
▲ US-Notenbank senkt Zinsen
▼ OPEC-Förderung im August steigt
▼ EIA, OPEC, IWF und IEA-Berichte senken Nachfrageprognosen
▼ Produktionssteigerung in Kasachstan und Irak
▼ USA steigern Produktion weiter
▼ US-China-Handelsstreit
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 60,60 US-Dollar. Der Vergleichswert von gestern betrug noch 58,50 US-Dollar, der Schlusspreis wurde am Mittwoch bei 60,48 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 577,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 555,50 US-Dollar, der Schlusspreis gestern bei 563,75 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Am Mittwoch setzte sich der Aufwärtstrend am Ölmarkt fort. Allerdings fehlten noch am Morgen entscheidende Impulse, während die Grundstimmung am Markt aufgrund der Handelsgespräche zwischen USA und China und der höheren Produktion der OPEC im August eher gedämpft war und den Ölpreis drückte. Die Marktteilnehmer zeigten nur wenig Risikofreude, weshalb der Kurs an Fahrt verlor.
Doch später bekamen die Devisenmärkte Auftrieb, dessen Einfluss auch den Ölmarkt erreichte. Aus China und der Eurozone wurden positive Konjunkturdaten gemeldet und positive Entwicklungen des politischen Geschehens in Italien, Großbritannien und Hong Kong stützten den Ölpreis zusätzlich. Aus einem eher trägen Start am Morgen entwickelte sich so im Laufe des Tages eine Aufwärtsdynamik, die am Nachmittag wichtige Hürden übersprang und damit zu einer weiteren Korrektur der Verluste von Dienstag führte.
Die USA verhängte zudem neue Sanktionen gegen den Iran, Russland kündigte Produktionskürzungen an und China und USA planen ein weiteres persönliches Gespräch, was die Aufwärtsbewegung des Ölpreises ebenfalls stützte.
Aufgrund des US-Feiertages am Montag werden die Berichte des American Petroleum Institute (API) und des Department of Energy (DOE) über die US-Ölbestandsdaten um einen Tag versetzt veröffentlicht. So meldete das API gestern Nacht einen leichten Zuwachs der Rohölvorräte. Die Marktteilnehmer rechneten jedoch mit einem leichten Rückgang. Deshalb lastete diese Meldung in der Nacht auf dem Ölpreis.
Trotz der positiven Entwicklung des Euro-Kurses setzt sich beim Heizölpreis der gestiegene Ölpreis durch. Weitere Entwicklungen sind zur Zeit schwer vorauszusehen, denn preissenkende und preistreibende Einflüsse können jederzeit verstärkt oder abgeschwächt werden. Dennoch befindet sich der Heizölpreis noch auf einem moderaten Niveau, sodass die Gelegenheit günstig ist, sich auf den Winter vorzubereiten und sich mit einem gefüllten heizöltank von weiteren Entwicklungen unabhängig zu machen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1027 US-Dollar, am Mittwochmorgen waren es 1,0976 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde für Mittwoch bei 1,1034 US-Dollar festgesetzt.
Der Eurokurs wurde gestern kurzzeitig aus Italien gestützt. Die Regierung konnte sich nun bilden. Die Fünf-Sterne-Bewegung entschied sich augenscheinlich für eine Koalition mit den Sozialdemokraten PD. Heute sollen die neuen Regierungsmitglieder verteidigt werden, nachdem sie gestern bereits vorgestellt wurden. Italienische Staatsanleihen legten merklich zu und der Eurokurs zog nach. Damit konnte der Euro sich wieder über die Marke bei 1,10 US-Dollar heben. Wie stabil diese Entwicklung ist, muss sich angesichts der unsicheren Lage in Großbritannien noch zeigen. Der geplante No-Deal-Brexit ließ im Parlament letztlich doch zu viel Gegenwind aufkommen. Premierminister Boris Johnson droht mit Neuwahlen des Parlaments, sollten sich die Abgeordneten endgültig gegen seinen Plan des No-Deal-Brexits stellen. Weiteres Chaos um den Brexit braut sich also schon zusammen und der Ausgang bleibt ungewiss. Demnach kann der Anstieg der Euro- und Pfund-Kurse nur von kurzer Dauer sein.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- API: US-Ölbestände leicht gestiegen
API meldet Anstiege der US-Rohölbestände
In den vergangenen zwei Wochen nahmen die US-Rohölbestände deutlich ab. Auch in dieser Woche hatten die Marktteilnehmer mit einem Abbau gerechnet. Doch das API meldet gegenteilige Entwicklungen. Es soll ein leichter Anstieg der US-Rohölvorräte stattgefunden haben. Allerdings nahmen die Vorräte an Benzin und Destillaten ab. Es wäre also möglich, dass die Gesamtbestände reduziert worden sind. Heute Abend wird das DOE diese Daten konkretisieren. Bei gesunkenen Gesamtbeständen hätte der DOE-Bericht trotz leichter Aufbauten der Rohölbestände einen stützenden Effekt auf den Ölpreis. Dies bleibt noch abzuwarten.
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