US-Ölbestandsdaten bremsen Kursnachlässe ab

1. Juni 2017,

Heizölpreise sinken 010617

Der Mittwoch stand im Zeichen deutlicher Kursnachlässe, da viele Trader auf Verkäufer setzten, um Verluste zu minimieren. Erst die US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institutes (API) konnten die Tendenz bremsen – jedoch nicht aufhalten. Der Euro steht deutlich über 1,2 US-Dollar.

Ölpreisentwicklung

Diese Woche steht für Marktteilnehmer unter einem zwiespältigen Stern: Bringt der verlängerte OPEC-Deal nun etwas im Hinblick auf die Ölpreise oder nicht? Gestern dominierte die Meinung, dass er wenig bringt, vor allem, weil die OPEC im Mai nach Einschätzungen insgesamt mehr Öl gefördert hat – was den Bemühungen des Kartells zuwiderläuft.

Auch dies war ein Signal für den Markt, mit Verkäufen die Verluste zu minimieren, was wiederum zu einem Schwarmverhalten führte und die Ölpreise deutlich absenkte. Erst die US-Ölbestandsdaten des API bremsten den Abwärtstrend ab. Gleichzeitig profitierte der Euro von schwachen US-Konjunkturdaten, auch wenn inländische Verbraucher nach der Kurswende mit höheren Heizölpreisen rechnen müssen.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäischen Ölpreis Brent notiert aktuell bei 51,18 US-Dollar. Das ist zwar wieder sichtbar mehr als der Schlusspreis von Mittwoch 50,76 US-Dollar, doch der Schlusspreis von Dienstag lag noch bei 51,84 US-Dollar.

Auch ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, zeigt dieses Bild. Der aktuelle Wert von 452,00 US-Dollar überholt den Schlusspreis von Mittwoch sichtbar (445,50 US-Dollar), bleibt aber hinter dem Dienstagsschluss mit 457,00 US-Dollar ebenfalls deutlich zurück.

OPEC produziert wohl im Mai mehr Öl

Es wirkt ein wenig paradox, dass die OPEC laut Berichten im Mai mehr Öl produziert hat, als laut Kürzungsvereinbarung eigentlich sinnvoll wäre. Schließlich führt dies die Bemühungen um eine Preisstabilisierung ein wenig ad absurdum.

Diese Meldung befeuerte deswegen gestern auch die allgemeine Markttendenz, lieber auf Verkäufe zu setzen, um im aktuellen Preisumfeld, das seit Ende vergangener Woche Minuszeichen aufweist, die Verluste gering zu halten.

Allerdings sind dies keine offiziellen Daten des Ölkartells, das dieses nichts veröffentlicht. Woher das Plus an Öl kommt, scheint jedoch zumindest klar: Libyen ist zwar OPEC-Mitglied, jedoch vom Deal ausgenommen, bei Nigeria sieht es ähnlich aus. Beide Länder haben ihre Produktion deutlich gesteigert.

API-Daten stützen Kurse

Erst die Zahlen aus dem Bericht des American Petroleum Institute (API) zu US-Ölbeständen konnten die Kurstendenz ausbremsen und sogar (wie sich an den Zahlen heute Morgen ablesen lässt) wieder drehen.

Der wichtigste Faktor ist der Bestand an Rohöl, der laut API mit einem Abbau um 8,7 Mio. Barrel die Erwartungen deutlich überflügelt (-2,5 Mio. Barrel). Experten interpretieren dies als erstes Indiz dafür, dass der OPEC-Deal wirklich greift. Und dieser Wert stützt auch die Meldung, dass Saudi-Arabien weniger Öl in die USA exportiert, weil der Eigenbedarf steigt, nicht aber die Förderrate.

Auch die Benzinnachfrage scheint langsam auf dem Sommerniveau anzukommen. Dies lässt zumindest der Abbau an Benzin vermuten, der mit 1,7 Mio. Barrel ebenfalls deutlicher ausgefallen ist als erwartet (1,1 Mio. Barrel).

Heute Nachmittag wird der Bericht des Department of Energy (DOE) die API-Zahlen entweder untermauern oder widerlegen – zumindest wird er sie dank einer breiteren Datenbasis auf bessere statistische Füße stellen.

An den teilweise heftigen Reaktionen bzw. Ausschlägen der Öl-Kurse lässt sich jedoch sehr gut ablesen, wie nervös der Markt auf verlässliche Indizien dafür wartet, was mit dem Ölpreis in diesem Jahr nun passieren wird.

Denn seit Inkrafttreten des Kürzungsdeals im Januar wurden alle Prognosen immer wieder korrigiert, vor allem, weil es an klaren Anzeichen aus den jeweiligen Ölbeständen fehlte. Analysten stellen jedoch in Aussicht, dass spätestens im Juli das globale Ölangebot sichtbar sinken sollte – allerdings haben Produktionsnationen wie die USA oder eben Libyen dabei ebenfalls ein Wörtchen mitzureden.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro profitierte bereits im gestrigen Tagesverlauf von eher enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA. Aktuell notiert er bei 1,1245 US-Dollar, wenig bewegt gegenüber dem EZB-Referenzpreis von Mittwoch mit 1,1221 US-Dollar.

Die Daten aus dem eigenen Währungsumfeld hatten gestern scheinbar keinen Einfluss auf den Euro. Auch heute wird es wieder mehrere wichtige Konjunkturdaten aus den USA und Euroland geben, was den Devisenmarkt wiederum in Bewegung versetzen könnte in die eine oder andere Richtung.

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 55,52 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es noch 55,84 Cent.

Sollte aus dem kurzfristigen Pessimismus am Markt langsam Optimismus werden, dürfte es mit den Heizölpreisen demnächst nach oben gehen. Vor allem die Entwicklung in den USA könnte sich als Preistreiber herausstellen.

Darum lohnt es sich, jetzt den Heizölkauf in Angriff zu nehmen und sich das aktuelle Preisniveau zu sichern – insbesondere, wenn sich der Tank leert.

Gerade mit Blick auf den kommenden Winter ist ein jetziger Heizölkauf eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung, da zum Jahresende hin nach aktuellen Einschätzungen deutlich höhere Preise erwartet werden können.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie Heizöl auf Raten kaufen oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.