US-Ölproduktion knackt 10 Millionenmarke – Ölpreise geben deutlich nach

8. Februar 2018, Nicola Bergau

Nach einer ohnehin schon pessimistisch gestimmten Handelswoche reichten Bestandsaufbauten und eine hohe Förderung bei US-Rohöl laut Department of Energy (DOE) gestern aus, um die Kurse sichtbar ins Minus zu schicken. Der Euro hat ebenfalls leicht nachgelassen, Heizöl heute günstiger.

Ölpreisentwicklung

Der enge Zusammenhang zwischen Aktien- und Rohstoffmarkt, der diese Woche bisher bestimmt hat, hat sich wohl wieder aufgelöst, denn die großen Indizes konnten sich gestern etwas erholen, während es gerade bei Öl deutlich abwärts an den Börsen ging.

Nachdem das Department of Energy, entgegen der Aussagen des API-Berichts, Aufbauten bei Rohöl und Ölprodukten in den US-Vorratslagern vermeldete, stellten sich sichtbare Kurseinbrüche ein. Vor allem die deutliche Produktivitätssteigerung und das Knacken der 10 Mio. Barrel pro Tag-Marke hatten gestern den größten Effekt. Heizöl heute günstiger.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 65,40 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug 67,45 US-Dollar, der Schlusspreis für Mittwoch wurde noch bei 65,51 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 575,75 US-Dollar. Das ist deutlich weniger als der Vergleichswert von Mittwochmorgen bei 597,50 US-Dollar. Der Schlusspreis für Mittwoch wurde bei 579,00 US-Dollar festgesetzt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

DOE hält deutliche Produktivitätssteigerung in den USA fest

Nicht zum ersten Mal in diesen Wochen müssen die Befunde zu den US-Ölbeständen laut Department of Energy (und auch American Petroleum Institute, API) mit den Worten „Entgegen der Erwartungen …“ eingeleitet werden.

Dieses Mal war am DOE-Bericht zunächst die deutlich gestiegene Raffinerieauslastung um 4,4 Prozent der überraschende Faktor. Normalerweise wird diese Jahreszeit für Wartungsarbeiten genutzt. Wegen der Kältewelle zum Jahresstart könnten sich diese Arbeiten allerdings verschoben haben.

Die Bestandsaufbauten bei Rohöl (+1,9 Mio. Barrel) widersprechen in dieser Woche deutlich den API-Meldungen (-1,1 Mio. Barrel), korrespondieren aber im Vorzeichen mit den Markterwartungen. Darum ist es fast umso überraschender, dass der Markt gestern so heftig reagierte, wie er es tat.

Rechnet man allerdings die Aussagen des DOE zur US-Förderung hinzu, liefern sie eine Erklärung. Denn die US-Ölförderung hat sich in der vergangenen Berichtswoche auf ein Niveau von 10,25 Mio. Barrel/Tag gearbeitet und damit ein Allzeithoch aufgestellt. Analysten hatten das Überschreiten der 10 Mio.-Marke eigentlich etwas später im Monat erwartet.

Nun wird diese Produktivitätssteigerung schon lange vom Markt erwartet und ist damit eigentlich nicht so außergewöhnlich, wie man auf den ersten Blick meinen könnte. Aber der Unterschied zwischen Erwartungen und harten Fakten ist dann doch ein wichtiger Stellhebel für die Kurse.

Allerdings muss auch festgehalten werden, dass die Nachfrage nach Öl und Ölprodukten auf dem US-Markt weiterhin die saisonalen Statistiken narrt. Zwar ging sie laut DOE etwas zurück (-0,2 Mio. B/T), bleibt aber weiterhin auf ihrem für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohen Niveau.

Es könnte sich dennoch langsam die erwartete Kurskorrektur einstellen, die das spekulative Element, das die Ölkurse seit Jahresbeginn bestimmt, aus den Preisen nehmen. Ob es zu einer Kehrtwende kommt, muss weiterhin fraglich bleiben. Schließlich gibt es grundsätzlich keine Anzeichen dafür, dass die globale Nachfrage sinke. Außerdem bleiben die Förderkürzungen der OPEC-Staaten weiterhin in der Waagschale und stellen das Gegengewicht zur Entwicklung der US-Ölindustrie dar.

Entwicklung Eurokurs

Nach den Vortagesverlusten hat sich der Euro gestern wieder etwas erholt, auch wenn er aktuell eher wieder nachgibt. Zum Tagesstart stand die Gemeinschaftswährung bei 1,2236 US-Dollar, gestern ging es aber noch bei 1,2379 US-Dollar los. Die EZB legte den Referenzpreis für Mittwoch bei 1,2338 US-Dollar fest.

Grundsätzlich bleibt die Stimmung an den Märkten nervös, woran nicht zuletzt die Kurseinbrüche bei den Aktien schuld waren. Auch unerwartet gestiegene US-Löhne machten ihren Einfluss auf den Dollar, und damit den Euro, deutlich.

Im Laufe des Tages könnten Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA Bewegung in die Devisenkurse bringen. Allerdings ist im aktuellen Marktumfeld kaum vorherzusagen, in welche Richtung es gehen wird.

Heizölpreisentwicklung

Die deutlichen Nachlässe bei Öl sind heute Morgen natürlich der ausschlaggebende Faktor für die Berechnung des Heizölpreises: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 60,57 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es 61,79 Cent.

Heute Morgen bietet sich trotz Eurokurs eine geradezu ideale Grundvoraussetzung für den Heizölkauf. Auch wenn weitere Kurskorrekturen möglich sind und die Preise noch weiter fallen würden, könnten sich diese Annahmen schnell wieder in Luft auflösen. Gerade der Euro und die sowieso aktive und nervöse Stimmung an den Märkten sind große Unsicherheitsfaktoren.

Darum sichern Sie sich heute Morgen möglicherweise das beste Preisniveau der Woche und machen sich von allen weiteren Entwicklungen vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.