US-Raffinerien fahren wieder hoch – Ölpreise geben weiter leicht nach

5. September 2017,

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Viele Raffinerien, die wegen Sturm Harvey abgeschaltet haben, nehmen ihre Arbeit wieder auf. Das sorgt für (bisher leichte) Preisnachlässe an den Produktmärkten, auch bei Rohöl zeigt die Tendenz nach unten. Der Euro legt wieder leicht zu, was Heizöl insgesamt etwas günstiger macht.

Ölpreisentwicklung

Nachdem gestern das Handelsvolumen am amerikanischen Tag der Arbeit nicht allzu hoch war, könnte heute wieder mehr Bewegung in die Märkte kommen. Zurzeit lassen die Ölpreise für Rohöl und Gasoil weiter leicht nach, da die Händler wohl auf Gewinnmitnahmen aus den vergangenen Harvey-induzierten Preissteigerungen setzen. Außerdem melden immer mehr vom Sturm betroffene Raffinerien, dass sie ihre Arbeit wieder aufgenommen haben.
Gleichzeitig könnte ein neuer Sturm namens Irma Kurs auf den Golf von Mexico nehmen, allerdings ist hier bisher nur Glaskugellesen möglich. Der größte saudi-arabische Öllieferant hat Preissteigerungen für Oktober angekündigt, was den Abwärtstrend der Ölpreise erst einmal ausbremste.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäischen Ölpreis Brent notiert aktuell bei 52,32 US-Dollar, knapp unter dem Schlusspreis für Montag von 52,34 US-Dollar. 
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis und in den letzten Tagen den größten Harvey-Effekten unterlegen, notierte heute Morgen bei 504,25 US-Dollar, ebenfalls leicht unter dem Schlusspreis von Montag bei 504,50 US-Dollar. Hier zeigen sich jedoch schon deutlichere Veränderungen zum gestrigen Tagesstart bei rund 506 Dollar.

Es war klar, dass gestern nicht viel Bewegung auf den Märkten sein würde, da der amerikanische Labor Day den Handel in den USA deutlich verringerte. Wenn heute die Händler aus dem langen Wochenende zurückkehren, könnten die Börsen deutlich an Fahrt aufnehmen.
Und diese dürfte eher Richtung Preisnachlässe gehen, da die enormen Preissprünge aufgrund der Sturmsituation in den USA wieder ausgepreist werden – Händler setzen also auf Gewinnmitnahmen und es gibt in dem Sinne kaum einen Grund für Preissteigerungen.
Ausgebremst wird dieser Trend bisher durch zwei Faktoren: Meteorologen warnen zum einen vor einem zweiten Sturm, der auf den Golf von Mexiko treffen könnte. Bis zum Wochenende sollte mehr Klarheit über den Kurs von Sturm Irma herrschen.
Im Golf von Mexico befinden sich zahlreiche Rohölförderanlagen und damit auch Versorgungseinrichtungen und Pipelines. Außerdem stehen viele Raffinerien in unmittelbarer Küstennähe. Sturm Harvey hatte vergangene Woche so etwa 1/3 der amerikanischen Ölindustrie lahmgelegt. Ob dies von Irma ebenfalls zu erwarten ist, muss abgewartet werden.

Saudi Aramco erhöht Lieferpreise für Oktober

Faktor zwei: Saudi Aramco ist die momentan größte Ölförderungsgesellschaft der Welt und bestimmt deswegen mit ihrer Preispolitik durchaus auch das Weltgeschehen auf den Märkten. Nun hat das staatliche Unternehmen die Preise für die Lieferung von Öl im Oktober erhöht, was den Abwärtstrend an den Börsen in jedem Fall ausgebremst hat.
Diese Preissteigerungen können sowohl als Signal gedeutet werden, dass die Kürzungsbemühungen der OPEC um weniger Öl auf den globalen Märkten Erfolg haben. Natürlich kann ein solcher Zug auch schlicht von Unternehmens- bzw. OPEC-Interessen geleitet sein. Wirkung zeigt er allemal.
Wie diese Handelswoche insgesamt aussehen wird, ist aktuell kaum zu sagen. Denn mit der neuen Sturmwarnung und den Nachwehen von Harvey gibt es zwei gegenläufige Indikatoren. Andere Faktoren bzw. News gibt es zur Stunde kaum, es muss also erst einmal abgewartet werden, wie der Markt nach dem verhaltenen Wochenstart insgesamt gestimmt ist.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro bleibt bei seiner Pendelbewegung um den Wert von 1,19 US-Dollar und steht aktuell bei 1,1906 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Montag lag bei 1,1905 US-Dollar.

Die Krise in und mit Nordkorea ist das weiterhin bestimmende Thema an den Devisenmärkten, auch wenn es hierbei aktuell eher Unsicherheiten als klare Meldungen gibt. Heute werden sowohl aus dem Euroraum als auch aus den USA noch Konjunkturdaten erwartet. Außerdem dürften sich mehrere US-Notenbänker zur Geldpolitik äußern und gerade diese Statements hatten in den vergangenen Wochen immer wieder für deutliche Bewegungen gesorgt.

Heizölpreisentwicklung

Die weitere Entspannung der Ölpreise nebst einem etwas stärkeren Euro schlagen sich auch in einer günstigen Preissituation für inländische Heizölkäufer nieder. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 55,60 Centpro Liter Heizöl. Am Montag waren es noch 55,86 Cent. 
Ob es zu weiteren Preisnachlässen kommt, ist in der aktuellen Marktsituation schwierig zu sagen. Auch der Eurokurs ist momentan kaum ein verlässlicher Indikator. Deswegen machen Sie sich mit einem baldigen Kauf von allen Spekulationen vollkommen unabhängig und sichern sich ein gutes Preisniveau.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.