US-Wahl belastet Märkte, Heizölpreise sinken

9. November 2016,

Heizoelpreis sinkt 091116

Auf den nun klaren Wahlsieg Donald Trumps waren die Märkte nicht eingestellt. Aktienkurse verzeichnen kräftige Verluste, die Ölpreise brachen in der Nacht ein und der US-Dollar verliert gegenüber dem Euro. In der Folge sinken die Heizölpreise am heutigen Morgen.

Ölpreisentwicklung

Die Ölpreise bewegten sich im gestrigen Tagesverlauf wenig, wobei sich die Tendenz eher abwärts richtete. Nachdem sich während der Nacht herausstellte, dass Trump in den Hochrechnungen vorne liegt und ein Sieg des Republikaners wahrscheinlicher wurde, gaben die Ölpreise deutlich nach.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Ein Barrel des europäischen Nordseeöls Brent kostet momentan 45,65 US-Dollar. Der Schlusskurs gestern Abend lag bei 46,04 Dollar. Während der Nacht sank der Ölpreis Brent dann bis auf 44,41 Dollar, konnte sich aber heute Morgen wieder stabilisieren.

Die Notierung von ICE Gasoil, dem maßgeblichen Indikator für den inländischen Heizölpreis, zeigte eine ähnliche Entwicklung. Aktuell liegt der Kurs bei 419 US-Dollar pro Tonne, das Tief in der Nacht lag knapp 10 Dollar darunter.

Die Märkte müssen sich auf das für viele unerwartete Szenario mit Donald Trump an der Spitze der weltgrößten Volkswirtschaft erst einstellen. Trumps Unberechenbarkeit sorgt für Unsicherheit. In Folge dessen werden sichere Anlagen gesucht. Öl gehört nicht dazu, die Preise sinken durch zunehmende Verkäufe.

Daneben kündigte Hillary Clinton an, Subventionen für die US Ölindustrie kürzen zu wollen. Bei Donald Trump rechnet man mit einer Förderung der Sparte um die Energieunabhängigkeit der USA auszubauen. Auch das belastet die Ölpreise.

Angesichts der US-Wahl rückten andere Ereignisse in den Hintergrund. Die OPEC hat ihren Jahresbericht veröffentlicht, der auch eine Langzeiteinschätzung enthält. Zwar rechnet das Kartell mit einer höheren globalen Nachfrage, die Ölpreise-Prognose wurde jedoch drastisch nach unten korrigiert. Der für das Jahr 2020 erwartete durchschnittliche Ölpreis liegt nun bei etwa 60 US-Dollar pro Barrel. Letztes Jahr wurde noch mit 80 Dollar gerechnet.

Gestern wurde ebenfalls der EIA Monatsbericht veröffentlich. EIA steht für Energy Information Administration, das Amt für Energiestatistik innerhalb des amerikanischen Energieministeriums. Daher liegt hier der Fokus auch eher auf den Daten zur Ölproduktion in den USA.

Diese wurde kräftig nach oben angepasst. Technologische Fortschritte machten die Förderung auch bei dem vergleichsweise niedrigen Ölpreisniveau offenbar rentabler als zuvor gedacht. Gleichzeitig wurde die erwartet Überversorgung am Ölmarkt für die Jahre 2016 und 2017 nach oben korrigiert.

Entscheidend wird jedoch sein, ob die OPEC eine wirksame Beschränkung der Ölproduktion oder nicht. Das Kartell bemüht sich die Erwartung einer Angebotsbegrenzung am Leben zu erhalten. Ein Scheitern des Abkommens würde einen enormen Vertrauensverlust des Kartells nach sich ziehen und die Mitglieder werden daher bestrebt sein, Kompromisse zu finden.

Es ist wahrscheinlich, dass jedes noch so schwache Abkommen dazu beitragen würde, die Marktlage perspektivisch zu verknappen. Das könnte zumindest einen weiteren Preisverfall am Ölmarkt verhindern. Der Kampf um Marktanteile würde sich ohne Abkommen vermutlich intensivieren und die Fördermengen weiter steigen.

Heute ist durch das Wahlergebnis und der Veröffentlichung der amerikanischen Ölbestandsdaten mit einer volatilen Ölpreisentwicklung zu rechnen. 

Entwicklung Eurokurs

Der Dollar reagierte wohl am heftigsten auf den Ausgang der Wahl. Der Eurokurs stieg in der Spitze bis auf 1,13 US-Dollar, knapp 2,5 Cent mehr als am Vortag. Genauso schnell ging es für den Euro dann aber auch wieder nach unten. Aktuell ist ein Euro noch 1,115 US-Dollar wert.

Clinton wurde von der Finanzwelt als berechenbarer eingeschätzt und daher bevorzugt. Trump dagegen gilt als unberechenbar und Unsicherheit wird an den Börsen nicht gerne gesehen. 

Der Höhenflug des US-Dollar könnte zumindest vorerst ein Ende finden. Angesichts der Unruhe an den Märkten ist es nun wieder völlig offen, ob die US-Notenbank Fed im Dezember den Leitzins erhöhen wird. Durch den Wahlsieg Trumps, wird mit einem Kapitalabfluss aus den USA gerechnet, was den Dollar belastet.

Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, werden die Importe für die Eurozone günstiger, wenn der Dollar gegenüber dem Euro verliert.

Heizölpreisentwicklung

Heizöl wird heute noch einmal deutlich günstiger, wobei die Preisnachlässe regional unterschiedlich ausfallen. Besonders kräftig sanken die Heizölpreise zuletzt im Süden Deutschlands. Das Niedrigwasser des Rheins führte im Oktober zu steigenden Frachtkosten und knappen Lagerbeständen. Nun hat sich die Situation normalisiert.

Ein 3.000 Liter Standard Lieferung kostet bei TOTAL im bundesweiten Durchschnitt 51,64 Euro pro 100 Liter Heizöl. Eine Prognose für die weitere Heizölpreisentwicklung ist derzeit so gut wir unmöglich. Einzig sehr deutliche Preissteigerungen würden wir in dieser Woche nicht unbedingt erwarten.

Aktuell bietet sich weiterhin ein günstiger Kaufzeitpunkt für Heizöl. Insbesondere wenn sich der Tankinhalt dem Ende nähert. Die Heizöl-Nachfrage zieht angesichts des günstigeren Preisniveaus und den nun kälter werdenden Temperaturen deutlich an.

Sehr kurzfristige Lieferungen sind in einigen Regionen nur nach telefonischer Abstimmung möglich. Zudem können die in dieser Woche einsetzenden Schneefälle zu witterungsbedingten Verzögerungen bei den Heizöl-Lieferungen sorgen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder ein neues heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie ohnehin mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen.

Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.