USA lagern mehr Rohöl, Heizölpreis etwas teurer
18. Oktober 2019, Felix Schmidt
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- DOE: Starke Aufbauten der US-Rohölbestände
- Brent bei 59,55 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 587,50 US-Dollar
- Euro bei 1,1125 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
- Heizölpreis bei 68,37 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 68,37 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag lag der Heizölpreis bei 67,86 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Einigung auf einen Brexit-Vertrag zwischen EU und britischer Regierung
▲ Lage im Nahen Osten
▲ OPEC- und EIA-Monatsberichte
► Abschluss des Handelsstreits zwischen USA und China steht aus
▼ Enttäuschung über China-USA-Verhandlungen
▼ Steigende Frachtkosten für Tanker
▼ IEA-Monatsbericht
▼ Waffenruhe für Nordsyrien
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 59,55 US-Dollar. Der Vergleichswert von gestern betrug noch 58,95 US-Dollar, der Schlusspreis wurde am Donnerstag bei 59,91 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 587,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Donnerstag lag bei 585,75 US-Dollar, der Schlusspreis gestern bei 587,25 US-Dollar.
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Die Preisentwicklung im Überblick
Am Donnerstag rückten besonders die Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien zum Brexit in den Fokus der Aufmerksamkeit. Die neuerlichen Gespräche ergaben nun einen konkreten Vertragsentwurf, über den das britische Parlament am Samstag abstimmen wird. Auf den Ölpreis hat dies bisher kaum Einfluss, da Zweifel über die Zustimmung des Parlaments vorherrschen. Ein positives Abstimmungsergebnis könnte dem Ölpreis jedoch einen Aufwärtsimpuls geben.
Auch die Daten des Department of Energy (DOE) gaben am Nachmittag keine richtungsweisenden Einflüsse, da sie den starken Bestandsaufbau aus der Meldung des American Petroleum Institute (API) bestätigten, auf die der Markt bereits eine Reaktion gezeigt hatte.
Im Laufe des Tages erreichte den Ölmarkt die Nachricht über eine vorrübergehende Waffenruhe in Nordsyrien zwischen der Türkei und den USA. 120 Stunden lang stellt die Türkei alle militärischen Aktionen ein, um der Kurden-Miliz Gelegenheit zu geben, sich zurückzuziehen. Ist diese Miliz komplett abgezogen, werden die militärischen Aktionen der Türkei in Syrien enden. Die Aussicht auf das Ende der Militäreinsätze in Nordsyrien stützt den Ölpreis.
Gegen Abend legte der Ölpreis noch einmal zu, denn im Golf von Mexiko braut sich ein Tropensturm zusammen, der bereits erste Evakuierungen von Ölanlagen bewirkte. Störungen bei der Ölproduktion und der Verladung stützen den Ölpreis. Doch nicht genug: Im Süden der USA rechnet man mit Überschwemmungen und starken Winden. Im Norden hingegen wird ein Schneesturm erwartet, der von Kanada auf die USA zukommt und bereits zur Abschaltung einer Pipeline geführt hat.
Während der Ölpreis zulegte, stieg auch der Eurokurs an. Diese Einflüsse auf den Heizölpreis heben sich fast gegenseitig auf, sodass ein nur leicht gestiegener Heizölpreis das Ergebnis ist. Heizöl bleibt also auf moderatem Niveau und bietet weiterhin die Gelegenheit, den Heizöltank vor dem Winter zu einem günstigen Preis aufzufüllen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1125 US-Dollar, am Donnerstagmorgen waren es 1,1076 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde für Donnerstag bei 1,1126 US-Dollar festgesetzt.
Der Euro erlebte gestern einen deutlichen Wertzuwachs, während der Dollar unter Druck geriet. Der Grund dafür ist vor allem auf bei den Erfolgsaussichten der Brexit-Verhandlungen zu sehen. Ein Vertrag steht nun fest, was im Vergleich zu den vergangenen Verhandlungen ein deutlicher Schritt in Richtung eines geordneten Brexits ist. Der Euro konnte deshalb einen Anstieg verzeichnen, welcher jedoch an einer bröckeligen Wand stattfindet, denn die endgültige Zustimmung des britischen Parlaments steht noch aus.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
DOE: Starke US-Rohölbestandsaufbauten bestätigt
Das DOE bestätigte gestern die Meldung des API über starke Bestandsaufbauten von Rohöl in den USA und lieferte auch eine Begründung. Die Rohölförderung der USA befindet sich nach wie vor auf hohem Niveau. Allerdings sinkt die Auslastung der Raffinerien, da diese in den Wintermonaten gewartet werden. Die Wartungsarbeiten haben bereits begonnen, weshalb das geförderte Öl nicht so schnell verarbeitet wird, wie es aus der Erde geholt wird.
Zudem ist die Gesamtnachfrage gesunken, weshalb das geförderte Öl nicht ausreichend abgenommen wird. Die Entwicklung der US-Rohölbestände ist also durchaus schlüssig und lassen die starken Aufbauten weniger überraschend wirken. Wohl deshalb hatte der DOE-Bericht letztlich kaum Auswirkungen auf den Ölpreis.
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