US-Ölbestandsdaten setzen Ölpreise deutlich unter Druck

1. März 2018, Nicola Bergau

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Die US-Ölbestandsdaten laut DOE waren gestern zwar nicht überraschend, übertrafen jedoch die Tendenz des vorherigen API-Berichts und setzen so die Ölpreise stark unter Druck. Der Euro hat ebenfalls sichtbar nachgelassen, doch Heizöl ist heute dennoch günstiger.

Ölpreisentwicklung

Nachdem der Bericht des American Petroleum Institutes (API) zu den US-Ölbestandsdaten am Vortag eher neutral gewertet und entsprechend kaum eingepreist wurde, hätte es nach der Veröffentlichung des Zahlenwerks des Department of Energys (DOE) genauso kommen können. Denn tendenziell waren sich beide Berichte in ihren Vorzeichen einig.

Allerdings ließ sich die deutliche Zunahme der Rohöl- und der Benzinvorräte dann doch nicht mehr ignorieren, der Markt schickte im Laufe des Nachmittags die Kurse deutlich ins Minus – und das über alle Notierungen hinweg.

Zahlen, nach denen die US-Ölförderung im Dezember 2017 zurückgegangen sei, halfen da nur wenig, schließlich zeigen die Werte für das aktuelle Jahr momentan das Gegenteil.

Gleichzeitig gab auch der Euro weiter nach und dämpfte die Kauflaune außerhalb der USA zusätzlich. Eine schwache Inflation in der Eurozone sorgte hauptsächlich für diese Entwicklung.

Für Heizölkäufer sind die momentanen Entwicklungen indes gute Nachrichten, ist Heizöl doch heute Morgen günstiger.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 64,75 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug noch sichtbar höhere 66,38 US-Dollar, der Schlusspreis für Mittwoch wurde noch bei 65,78 US-Dollar festgesetzt.

Bei ICE Gasoil, dem maßgeblichen Indikator für den inländischen Heizölpreis, wird die Veränderung wiederum deutlicher. Die Notierung stand am Morgen bei 573,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 589,25 US-Dollar, während der Schlusspreis am Mittwoch bei 577,00 US-Dollar stand.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

DOE-Bericht: Kommt die Nachfragewende?

Vergleich API und DOE im Überblick
  • DOE vermeldet eine Vorratszunahme bei Rohöl um 3,0 Mio. Barrel. API ging von 0,9 Mio. Barrel aus
  • Benzin legt um 2,5 Mio. Barrel zu. API rechnete nur 1,9 Mio. Barrel vor.
  • Gesamtnachfrage laut DOE um 0,6 Mio. Barrel gesunken
  • US-Rohölförderung wiederum um 13.000 B/T gestiegen
  • Importe steigen, Exporte gehen zurück

An sich ist an den Bestandsaufbauten bei Rohöl in dieser Saison nichts Ungewöhnliches. Die Raffinerien setzen auf Wartungsarbeiten, was Aufbauten tendenziell begünstigt. Nehmen gleichzeitig die Ölförderung und die Importe zu, werden die Lager schneller voll. Auch fragen weniger Marktteilnehmer Benzin nach, gerade weil es zu kalt zum Reisen ist. Logischerweise ergibt sich daraus eine höhere Nachfrage nach Heizprodukten, was sich im DOE-Bericht auch niederschlägt: Die Vorräte an Destillaten sind in der vergangenen Woche folgerichtig um 1,0 Mio. Barrel gesunken.

Was den Markt allerdings in dieser Woche zu beschäftigen scheint, ist die gesunkene Gesamtnachfrage im Spiegel der gestiegenen Ölförderung. Wie wir in unserem Jahresüberblick 2017 festgehalten haben, wird es immer wahrscheinlicher, dass der Nachfragefaktor der alles bestimmende Wert des Marktverhaltens 2018 werden könnte.

Gibt es Anzeichen dafür, dass die in den ersten zwei Monaten von 2018 ungewöhnlich hohe Nachfrage langsam abflaut, werden Anleger nervös. Es gab also gestern kaum eine andere Interpretationsweise für die DOE-Daten, als der Markt übernommen hat.

Dennoch sind sich führende Investmentbanker weiterhin einig, dass die Ölpreise langfristig stabil bleiben. Eine Umfrage pendelt den Barrelpreis für 2018 momentan um die 60 Dollar ein, was sich vor allem aus den positiven wirtschaftlichen Aussichten, den Konflikten im Nahen Osten und der Quotentreue des OPEC-Kürzungsdeals speist.

Angesichts der Tatsache, dass zu Beginn des Kürzungsdeals im vergangenen Jahr ein Wunschwert von um die 55 Dollar anvisiert war, können wir also weiterhin von einer sehr positiven Grundstimmung im Jahr 2018 sprechen, die sich deutlich vom Pessimismus in der ersten Jahreshälfte 2017 unterscheidet.

Jeder dieser Faktoren speist sich indes nur halb aus Fakten, schließlich kann nicht gesagt werden, ob etwa die am Kürzungsdeal beteiligten Länder ihr Soll weiterhin so diszipliniert erfüllen und ob die wirtschaftliche Lage allgemein nicht doch noch umschwenkt.

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs sieht sich momentan vom Dollar und vom „eigenen Hause“ belastet. Zum Tagestart notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,2199 US-Dollar, während die EZB den Referenzpreis für Mittwoch noch bei 1,2214 US-Dollar festgesetzt hatte. Die Schwankungen sind momentan erheblich, bewegen sich aber eng um die 1,22-Marke.

Der zuletzt starke Dollar war das größte Problem für die Gemeinschaftswährung, die zusätzlich unter einer unerwartet schwachen Inflationsentwicklung in führenden Volkswirtschaften im Euroraum gelitten hatte. Damit läuft die aktuelle Kursentwicklung momentan auf ein Rennen zwischen den beiden Notenbanken hinaus: Während die amerikanische Nationalbank Fed die Aussicht auf einen höheren Leitzins im Klima einer robusten Konjunktur nährt, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB ähnlich straffere geldpolitische Maßnahmen umsetzen wird.

Heizölpreisentwicklung

Obwohl der Euro sinkt, dürfen sich Heizölkäufer heute Morgen über ein günstigeres Angebot freuen: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 61,61 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es 62,49 Cent.

Es steht außer Frage, dass Sie sich heute Morgen ein ausnehmend gutes Preisniveau sichern, wenn Sie sich zum Heizölkauf entscheiden. Ob diese Gelegenheit anhält, ist indes sehr fraglich, schließlich bleibt der Markt trotz kurzfristiger Reaktionen mit anderen Vorzeichen weiterhin optimistisch. Und Optimismus kommt Heizölkäufer am Ende immer teurer zu stehen.

Darum ist es die beste Entscheidung, sich heute von allen weiteren Entwicklungen unabhängig zu machen und den Heizölkauf auf den Weg zu bringen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.