Ölpreise stabil – Was bringt das OPEC-Sondertreffen?

17. Juli 2017,

heizoel-am-montag-etwas-guenstiger-170717

Ob bei der heute einberufenen Sondersitzung der OPEC Entscheidungen zum weiteren Verlauf des OPEC-Deals getroffen werden oder nicht, ist heute alles bestimmende Frage. Im Vorfeld zeigen sich die Ölpreise stabil mit leichter Tendenz nach oben.

Ölpreisentwicklung

Die Nachricht, dass sich die OPEC heute zu einem Sondermeeting treffen wolle, ließ in der vergangenen Woche viele Marktteilnehmer aufhorchen. Denn es ist möglich, dass sich das Ölkartell angesichts der geringen Effekte des Kürzungsdeals auf einen neuen Kurs besinnt. Wie der aussieht und ob dazu heute wirklich Entscheidungen getroffen werden, ist fraglich.

Ansonsten zeigen sich die Ölpreise relativ stabil, denn etwa der wöchentliche Baker Hughes-Report zur Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen zeigt, dass sich die Geschwindigkeit der Zunahme neuer Plattformen deutlich abschwächt. Außerdem sorgte ein recht schwacher US-Dollar für Kauflaune bei Ölhändlern außerhalb der USA.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäischen Ölpreis Brent notiert momentan bei 49,04 US-Dollar. Das ist leicht über dem Schlusskurs von Freitag mit 48,91 US-Dollar. ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, zeigt sich ebenfalls fester. Momentan liegt der Wert bei 450, 25 US-Dollar. Der Schlusspreis am Freitag notierte bei 447,75 US-Dollar.

Beschließt die OPEC heute eine Kurskorrektur?

Dass der OPEC-Deal in seiner jetzigen Form trotz Verlängerung bis 2018 bisher kaum Wirkung zeigt, scheint auch das Ölkartell inzwischen verstanden zu haben. So zumindest lässt sich die Nachricht interpretieren, dass für heute eine Sondersitzung einberufen wurde.

Worum es in dieser Sitzung geht und welche Möglichkeiten das Kartell hinsichtlich der Fördersenkungen für sich umsetzen wird, ist allerdings bisher vollkommen offen. Merkwürdig ist auch, dass es nach der Meldung vom vergangenen Donnerstag keine weiteren Verlautbarungen aus dem OPEC-Lager zu diesem Treffen gab.

Das lässt Raum für Spekulationen und hat bisher zumindest den Effekt, dass sich der Markt beruhigt und abwartet. Aber auch dieses Vorgehen des Kartells ist für Beobachter keine Neuigkeit. Schließlich scheint es zur grundsätzlichen PR-Strategie der OPEC zu gehören, den Markt stets mit gezielten, aber kurzfristigen Meldungen in seinem Sinne zu beeinflussen, es dann aber dabei zu belassen.

Das Problem der OPEC – zumindest in der Außenwirkung – ist, dass der Deal und die Beteiligung der Mitgliedsstaaten daran keine rechtlich bindende Grundlage haben. Die Mitgliedsländer sind nur im eigenen Interesse daran gebunden, schließlich bedeutet weniger Öl auf dem Weltmarkt auch mehr Raum für stabilere Preise.

Doch selbst die bisher quotentreuesten Länder weichen von den vereinbarten Zielen immer mehr ab, schließlich fürchten sie, Marktanteile zu verlieren. Ein treibender Keil sind dabei die USA, die seit Jahres- und Dealbeginn die eigene Produktion immer weiter gesteigert haben, um von den Preisanstiegen der ersten Monate zu profitieren.

Es gibt also mehrere Möglichkeiten, was heute beim Treffen herauskommen könnte: mehr Senkungen, der Deal wird komplett gecancelt, lockere oder straffere Zügel für die Mitgliedsländer. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass das heutige Meeting nur eine Vorbereitung für das nächste Wochenende ist, an dem sich die OPEC mit Nicht-Mitgliedsstaaten wie Russland an einen Tisch setzen will.

In jedem Fall könnte viel Bewegung in die Ölpreise kommen, sobald es ein Statement zum Sitzungsausgang gibt.

Baker Hughes Report: US-Plattform-Boom verliert an Fahrt

Mit gerade einmal zwei neuen Anlagen in der vergangenen Berichtswoche zeigt der wöchentliche Baker Hughes Report zur Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen, was Experten schon seit einer Weile festhalten: Auch wenn die Produktivität der US-Ölindustrie unverändert hoch ist, so verliert sie bei der Expansion doch etwas an Geschwindigkeit.

Das ergibt auch Sinn, schließlich müssen US-Ölproduzenten beim aktuellen Preisniveau das Rechenbrett herausholen und sich fragen, wie lange sich diese Entwicklung für sie lohnen wird. Denn eigentlich brauchen sie laut einer Umfrage eine Barrelpreis von etwa 56 US-Dollar, damit sich das Geschäft lohnt. Von dieser Zahl lässt sich im aktuellen Marktumfeld allerdings momentan nur träumen.

Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 17.07.2017

  • Sondersitzung OPEC
  • Verbraucherpreisindex Eurozone

Dienstag, 18.07.2017

  • Import-Export-Preisindex, USA
  • Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA

Mittwoch, 19.07.2017

  • Wöchentlicher Report DOE Rohöl Lagerbestand, USA

Donnerstag, 20.07.2017

  • EZB-Zinsatzentscheidung

Freitag, 21.07.2017

  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs kann seine insgesamt aufstrebende Tendenz der vergangenen Woche nicht halten und notiert aktuell bei 1,1443 US-Dollar. Der EZB-Referenzpreis für Freitag lag dennoch niedriger bei 1,1415 US-Dollar.

Verantwortlich für die Eurostärke sind eher enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA, die auch heute Morgen noch nachwirken. Neue Impulse in Form wichtiger Konjunkturdaten wird es in dieser Woche wohl kaum geben.

Mitte der Woche gibt die Europäische Zentralbank zwar ihre Zinssatzentscheidung bekannt, aber alles andere als 0 Prozent wäre eine echte Überraschung.

Heizölpreisentwicklung

Heute Morgen stehen die Vorzeichen für Heizölkäufer günstig: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 53,40 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es noch 53,48 Cent.

Diese Werte sind also der richtige Impuls, um sich jetzt für den Heizölkauf zu entscheiden. Denn der Markt könnte sich heute Nachmittag bereits vollkommen verändern, sollte das Treffen der OPEC eine wichtige Entscheidung zum Kürzungsdeal nach sich ziehen.

Es gilt also weiterhin, was wir unseren Kunden immer wieder ans Herz legen: Wenn Sie sich jetzt zum Heizölkauf entscheiden, kann Ihnen gleichgültig sein, welche Entwicklung der Markt in den nächsten Wochen nimmt. Eines steht fest: Ruhig wird es nicht bleiben. Aber Sie lassen sich dann nicht mehr aus der Ruhe bringen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.