Erdölvorkommen und -Entstehung

Erdölvorkommen und -Entstehung

Erdöl ist ein wertvoller fossiler Rohstoff. Fossilien, in diesem Fall abgestorbene Meeresorganismen – Plankton –, bildeten den Ursprung der heutigen Erdölvorkommen.
Die Entstehungsgeschichte geht auf über 200 Millionen Jahre zurück, als unser Planet noch überwiegend von Ozeanen bedeckt war.

Vom Plankton zum Ölfeld

Heutigen Erkenntnissen zufolge sank abgestorbenes Plankton auf den Meeresboden, wo es im Laufe der Jahrmillionen von vielen Schichten Sand und Ton überlagert wurde. Dadurch baute sich ein extrem hoher Druck auf die Planktonmassen auf, der mit hohen Temperaturen einherging. Aus dem einstigen Plankton entwickelte sich ein zähflüssiges Kohlenwasserstoffgemisch.

Da Kohlenwasserstoffe leichter sind als Wasser, wanderten diese Gemische bis zu undurchdringlichen Gesteinsschichten nach oben und stauten sich in Hohlräumen. So entstanden die heutigen Erdölfelder.
 

Moderne Förderung im Meer

Noch immer lagern die größten Erdölvorkommen in küstennahen Gebieten oder direkt im Meer – in der Nordsee, im Golf von Mexiko, im karibischen Meer. Zu den bedeutendsten Förderländern gehören Saudi-Arabien, Russland, die USA, die Volksrepublik China und Kanada.

Nach Expertenmeinung liegt die Zukunft in der Tiefseeförderung. Zur Offshore-Förderung im Meer werden Hubinseln als mobile Plattform im flachen Gewässer, Bohrplattformen, sogenannte Halbtaucher-Bohrinseln sowie Bohrschiffe im tiefen Meer eingesetzt. Durch immer ausgefeiltere Fördertechnologien wie das Rotary-Verfahren oder das Richtbohren, mit welchem auch unterhalb von Siedlungsgebieten gebohrt werden kann, ist es heute möglich, einst unzugängliche Erdölvorkommen zu erschließen.
 

Vom Ölsand zum Mineralölprodukt

Bei der Öl-Förderung tritt zunächst eine sandige Ölmischung zu Tage, die von Sand, Gas und Salzen befreit werden muss. Das gefilterte Öl wird entweder auf Tankschiffe verladen oder fließt durch Pipelines direkt zur Raffinerie. In der Raffinerie wird das Rohöl auf 400 Grad Celsius erhitzt und damit in einzelne Fraktionen aufgespalten. Dieses Cracken verändert die Molekülstruktur der Kohlenwasserstoffe. Dabei wird auch der Schwefelgehalt reduziert. Aus dem ursprünglichen Rohstoff Erdöl können somit unterschiedliche Mineralölprodukte wie Benzin, Heizöl, Kerosin u. s. w. gewonnen werden.
 

Öl-Reserven bis weit über 2060

Sicher lesen Sie auch immer wieder in der Presse, dass unser Öl nur noch ca. 40 Jahre bis zum Jahr 2060 reichen soll. Doch in den Tiefen unserer Erde lagern noch immer außerordentlich hohe Ölreserven. Zudem werden ständig neue Öllagerstätten entdeckt, die mittels innovativer Öl-Förderung förderbar sind. Klar ist, dass die Reserven fossiler Energieträger wie Öl und Gas nicht unendlich sind. Doch nach aktuellen Expertenmeinungen reichen die Reserven noch weit über 2060 hinaus.