API Daten fangen Ölpreisverfall ab

6. April 2016,

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Die vom American Petroleum Institute gestern veröffentlichte Prognose von stark sinkenden US-Rohölbeständen fing den abrutschenden Ölpreis heute Nacht etwas auf. Dem hinzu kamen Aussagen des kuwaitischen Vertreters, der durchaus optimistisch auf das Treffen am 17. April blickt. Beides konnte die Notierungen etwas stabilisieren, sodass sich heute in etwas dieselben Heizölpreise wie gestern ergeben.

Ölpreisentwicklung

Gestern Morgen deutete noch alles auf einen deutlichen Abwärtstrend beim Ölpreis hin. Die Skepsis an einer Einigung der großen Ölproduzenten am 17. April wurde zunehmend größer, da die Teilnehmer zum aktuellen Zeitpunkt nicht den Anschein machen, an einer Reduzierung der Fördermengen interessiert zu sein.

Äußerungen des kuwaitischen Vertreters ließen gestern jedoch erkennen, dass dieser weiterhin von einem erfolgreichen Meeting am 17. April in Doha ausgeht. Diese optimistische Einstellung stützte den Ölpreis am gestrigen Nachmittag etwas. Mit den Daten des American Petroleum Institute (API - größter Interessenverband der US-Öl- und Gasindustrie) am späten Abend kam es dann zu einer kleinen Gegenbewegung. Unerwartet starke Abbauten bei den Rohölbeständen trieben den Preis wieder etwas nach oben, womit die im Tagesverlauf entstandenen Verluste größtenteils ausgeglichen werden konnten.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis-Index Brent wird aktuell bei 38,57 US Dollar je Barrel gehandelt. Die Notierung für ICE Gasoil, welche für den inländischen Heizölpreis von entscheidender Bedeutung ist, liegt am heutigen Morgen bei 318,75 US Dollar je Tonne. Doch auch mit der Gegenbewegung sind die Notierungen am heutigen Morgen etwas geringer, als gestern Morgen.

Die vom API sehr stark prognostizierten Abbauten der Rohölbestände kamen für die meisten sehr unerwartet. Es lässt darauf schließen, dass die Wartungsarbeiten in den US-Raffinerien zum größten Teil abgeschlossen sind. Die Raffinerieauslastung könnte demnach wieder zugenommen haben. Dies würde auch den geringer als erwarteten Abbau bei den Benzinbeständen erklären. Bei den Destillaten, welche entscheidend für das Produkt Heizöl sind, wurden zwar Aufbauten verzeichnet. Da sich die Heizsaison aber ihrem Ende zuneigt, liegt der Fokus in den USA aktuell mehr auf der Entwicklung der Benzinbestände. Insgesamt stützen die aktuellen Prognosen des APIs den Ölpreis.

Die Ölnotierungen wurden zudem von Aussagen eines kuwaitischen Vertreters unterstützt. Letzten Freitag noch hatte Saudi-Arabien bekannt gegeben, dass die Beteiligung an einer Beschränkung der Förderung nur dann vorstellbar sei, wenn auch der Iran teilnehme. Bisher schien es auch ohne den Iran möglich, die Fördermengen der wichtigen Ölproduzenten auf das Niveau vom Januar zu fixieren. Denn Teheran hat einer Teilnahme von vorn herein abgesagt, da im Januar erst die Sanktionen gegen das Land aufgehoben wurden, welche den Ölexport massiv behindert hatten.

Und auch zum aktuellen Zeitpunkt schließt der Iran eine Teilnahme aus. Mit der Bedingung Saudi-Arabiens am Freitag stieg die Skepsis, ob das Treffen diesen Monat tatsächlich erfolgreich abzuschließen sei. Denn ohne Saudi-Arabien sei ein Deal unvorstellbar.

Doch der Vertreter aus Kuwait machte gestern deutlich, dass er auch ohne Beteiligung des Irans an eine Einigung der großen Ölproduzenten glaube. Zudem könne er sich auch einen Mindestpreis vorstellen. Insgesamt sehe er für die zweite Jahreshälfte einen ausgeglichenen Markt. Diese generell positive Einstellung stoppte den fallenden Ölpreis gestern zunächst, bevor die Daten des APIs eine kleine Gegenbewegung einleiteten.

Heute warten die Marktteilnehmer gespannt auf die offiziellen Daten des Departements of Energy (DOE - Energieministerium der Vereinigten Staaten). Bestätigen diese die vom API stark erwarteten Abbauten beim US-Rohöl, könnte dies den Ölpreis erneut etwas stützen.

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs hält sich weiter auf dem gestrigen Level und wird aktuell bei 1,1358 US-Dollar notiert.

Der US-Dollar konnte sich nach seinen deutlichen Verlusten in der letzten Woche wieder etwas stabilisieren. Allerdings rechnen Experten nicht damit, dass die amerikanische Währung in nächster Zeit wieder deutlich steigen wird. Denn eine Zinsanhebung in den USA scheint in absehbarer Zeit unwahrscheinlich. Somit bleibt der US-Dollar vorerst günstig, was den Kauf des in Dollar gehandelten Öls weiterhin attraktiv macht.

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Heizöl-Lieferung kostet heute im bundesweiten Durchschnitt 41,88 Euro pro 100 Liter. Damit kostet Heizöl mehr als drei Euro weniger als noch letzten Mittwoch.

Die Heizöl-Nachfrage hat in den letzten Wochen stark nachgelassen. Dementsprechend ist nur noch in wenigen Regionen mit längeren Lieferzeiten zu rechnen.

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