Heizölpreise: Entspannung bei den Ölpreisen

2. Mai 2018, Peter Dudda

heizoelpreis-nach-feiertag-stabil-020518

Heizölverbraucher können zumindest nach dem Feiertag etwas aufatmen: Die Ölpreise sind über den 01. Mai wieder etwas gefallen. Sorgen sollte jedoch der Euro bereiten, der seit Januar erstmalig unter die Marke von 1,20 US-Dollar gefallen ist. Alles was für die Heizölpreisentwicklung wichtig ist hier.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Ölpreise über den Feiertag deutlich gesunken
  • API: US-Rohölbestände sollen um mehr als 3 Millionen Barrel gestiegen sein
  • EIA: US-Ölförderung deutlich angestiegen
  • USA: Präsident Trump setzt Schutzzölle ein weiteres mal aus
  • Naher Osten: Atomdebatte um Iran bleibt weiter wichtig

 

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
 

Möglichkeit von neuen Sanktionen gegen den Iran
OPEC-Quotentreue bei Förderkürzungen
Russland setzt auf langfristige Zusammenarbeit mit OPEC
Venezuelas Ölproduktion stetig rückläufig

US-Ölbestände nehmen laut API zu
US-Ölförderung steigt kontinuierlich
USA: Schutzzölle könnten globales Wirtschaftswachstum bremsen

 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 02.05.2018


Die europäische Referenzölsorte Brent notierte am Mittwochmorgen bei 73,18 US-Dollar. Zum Feiertag ging der Handel global weiter, so lag der Preis am Dienstagmorgen noch bei 74,81 US-Dollar. Der Schlusspreis für Dienstag wurde auf 73,13 US-Dollar festgelegt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, steht zur Wochenmitte bei 645,00 US-DollarDer Vergleichswert am Dienstagmorgen lag bei 658,75 US-Dollar, während der Schlusspreis bei 648,75 US-Dollar stand.
 

Entwicklung Eurokurs

Die europäische Gemeinschaftswährung steht seit Ende April unter starkem Druck und hat mit 1,1994 US-Dollar den tiefsten Wert seit Anfang Januar erreicht. Die Auslöser für diese Entwicklung liegen im Wesentlichen bei der Europäischen Zentralbank, welche ihre lockere Geldpolitik der vergangenen Jahre auch mittelfristig fortführen will, aber auch am Erstarken des US-Dollars, welcher gestern deutlich zulegen konnte. Hier war vor allem die Nachricht aus dem Weißen Haus ausschlaggebend, wonach US-Präsident Donald Trump die Verhängung von Schutzzöllen auf Aluminium und Stahl ein weiteres mal, und zwar um vier Wochen, ausgesetzt hat. Die EZB legte den Referenzkurs des Euro zuletzt am Freitag auf 1,2079 US-Dollar fest.
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

Aktuell bestimmen neben dem hitzigen Nahen Osten vor allem US-Zahlen das Marktgeschehen. Die für Heizölverbraucher ungünstige Lage der vergangenen Wochen bleibt dabei bestehen. Die Märkte befinden sich weiter in einem Spannungsfeld zwischen einer steigenden US-Ölproduktion, den Produktionskürzungen der OPEC und ihrer Partner sowie der angespannten Lage im Nahen Osten. Auch die Debatte um Schutzzölle der USA hat Einfluss auf die Ölpreisentwicklung, da sie eine Gefahr für das globale Wirtschaftswachstum bedeuten könnten.

Dies würde zu einer geringeren Nachfrage nach Öl führen, was die Preise unter Druck setzen könnte. Wie realistisch das ist bleibt abzuwarten, denn es sind nicht die Schutzzölle an sich die dieses Potenzial besitzen, vielmehr ist es eher die Spirale von Handelsbeschränkungen, welche durch alle beteiligten Parteien stetig gefüttert werden könnte. Mit dem abermaligen Aussetzen der Schutzzölle im letzten Moment durch US-Präsident Trump scheint nun klar, dass auch die USA einer einvernehmlichen Lösung mit der Europäischen Union nicht abgeneigt zu sein scheint – auf diese Preissenkungskarte zu setzen könnte also gefährlich sein.  Aufgrund der vielen Unsicherheiten an den Märkten kann Heizölverbrauchern unsererseits keine klare Empfehlung gegeben werden, ob sich Abwarten beim Heizölkauf lohnt. Wir empfehlen stattdessen sich das schon wieder etwas günstigere Preisniveau zu Nutze zu machen und den Heizölkauf, insbesondere bei einem sich leerenden Tank, auszulösen.
 

So verlief der Handel zum Wochenstart

Nachdem die Ölpreise am Montag weitestgehend auf ihren Niveau verharrten, ging es am Dienstag bereits etwas turbulenter zu. Die Internationale Atomenergiebehörde wiedersprach den am Montag von Israel vorgelegten Belegen, wonach es weitere Beweise für eine Fortführung des iranischen Atomprogramms gebe. Das nahm Druck aus den Kursen. Ebenso sorgten die Zahlen zur US-Ölförderung im April, veröffentlicht durch die US-Energy Information Administration für Entspannung. Der starke Dollar sorgte darüber hinaus für eine Verteuerung von Öl- und Ölprodukten außerhalb der USA, in der Folge fielen die Kurse weiter. Die Daten des American Petroleum Institute legten dann abermals mit preissenkenden Meldungen nach, so dass die Ölpreise teilweise deutliche Verluste im Vergleich zum Wochenstart verkraften mussten.
 

API: US-Bestände an Rohöl steigen, Produktbestände uneinig

Mit den Daten des American Petroleum Institute (API) ist es ja oft so eine Sache: Sie halten ab und an nicht das ein was sie versprechen, denn bereits einen Tag nach der API-Veröffentlichung veröffentlicht das Department of Energy (DOE) Zahlen mit einer tieferen Datengrundlage, welche API allzu oft schon revidiert haben. Doch in dieser Woche sieht es etwas anders aus, denn es gibt noch einen weiteren Faktor der auf steigende Rohölvorräte in den USA hinweist. So sind im größten und wichtigsten Öllager in Cushing (Oklahoma) die Bestände ebenfalls gestiegen. Die angespannte Versorgungslage innerhalb der USA könnte damit etwas entschärft sein – genaueres wissen wir heute Nachmittag, wenn das Department of Energy seine Zahlen zur aktuellen Entwicklung am US-Ölmarkt veröffentlicht.
 

Die API-Daten im Überblick
 

API-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-18-020518

 

Die sinkenden Bestände an Destillaten (Heizöl und Diesel) scheinen ungewöhnlich zu dieser Jahreszeit, doch spielen sie außerhalb der Heizsaison nur eine untergeordnete Rolle. Der Anstieg von Benzin in den US-Lägern schreckt da schon etwas mehr auf, denn normalerweise führt die Frühjahrsbelebung der Wirtschaft eher zu einem höheren Verbrauch und tendenziell eher abnehmenden Beständen. Insgesamt hinterlässt der dieswöchige API-Bericht damit eher ein preissenkenden Eindruck.
 

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 67,27 Cent pro Liter Heizöl. Zum Wochenstart warten es noch 67,04 US-Dollar, wobei sich der Preisanstieg in Grenzen hält.

Sollten das DOE die API-Daten morgen bestätigen, kann zu morgen mit sinkenden Heizölpreisen gerechnet werden. In der aktuellen geo-politischen- und Versorgungslage, sollten Heizölverbraucher aber nicht mit allzu hohen Abschlägen rechnen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.