Fehlende Impulse: Rohöl und Heizöl korrigieren nach oben
28. Mai 2019, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Feiertage verschieben API- und DOE-Berichte
- Brent bei 70,19 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 622,50 US-Dollar
- Euro bei 1,1183 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
- Heizölpreis bei 71,96 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 71,96 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag lag der Heizölpreis bei 71,17 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Ölproduktion in der Nordsee nimmt ab
▲ Atomabkommen: Spannungen zwischen dem Iran und den USA verschärfen sich
▲ Schärfere US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela
▲ OPEC+ Kürzungen werden möglicherweise verlängert
▲ Ölnachfrage entwickelt sich schleppend
► Kämpfe in Libyen
▼ Neue Zölle in Handelsstreit China / USA
▼ US-Schieferölboom zeichnet sich ab
▼ Russland deutet Produktionssteigerung an
▼ Höhere Produktionsmengen in USA, Irak und Kasachstan
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 70,19 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug noch 68,61 US-Dollar, der Schlusspreis wurde am Montag bei 68,73 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 622,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 610,25 US-Dollar, der Schlusspreis vom Montag bei 615,75 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Der Preisrutsch von letzter Woche stabilisierte sich bereits am Freitag. Gestern festigte sich der Ölkurs, sodass die Marktteilnehmer heute wieder mit einem Anstieg rechnen können. Es fehlen allerdings richtungsweisende Impulse, denn die Nachrichtenlage ist ruhig und durch den gestrigen Feiertag in den USA und in Großbritannien blieb das Geschehen an der Börse zum Wochenstart verhältnismäßig ruhig.
Nach wie vor steht der Ölpreis zwischen zwei gegenläufigen Einflüssen. Zum einen wirken die OPEC-Produktionskürzungen und die US-Sanktionen gegen Venezuela und den Iran preistreibend. Die Spannungen im Iran sorgen sogar für Risikozulagen. Auf der preissenkenden Seite steht eine Ölnachfrageentwicklung, die noch viel Luft nach oben hat und erhöhte Produktionsmengen aus den USA, dem Irak und Kasachstan.
Die Einflüsse wirken recht ausgeglichen. Trotzdem ist seit gestern ein Preisanstieg zu verzeichnen. Nachdem bis gestern Mittag keine klare Richtung auszumachen war, begannen gegen Abend immer mehr Marktteilnehmer, die niedrigen Preise zu nutzen. Die Käufer beeinflussten den Ölkurs preistreibend. Er nahm das gut an und stieg moderat, was zu erwarten war, da der Preissturz von vergangener Woche objektiv betrachtet etwas zu stark ausfiel. Die leichte Überreaktion auf die unerwartet hohen US-Rohölbestände ließ bereits mit einem Preisanstieg nach wenigen Tagen rechnen. Sogar eine Rallye wäre möglich gewesen, doch der Feiertag sorgte für ein geringes Handelsvolumen, sodass die Rallye ausblieb.
Wer den kürzlichen Preissturz nicht für sich genutzt hat, hat jetzt noch die Chance, seine Heizöltanks zu moderaten Preisen aufzufüllen. Zwar verzeichnet Heizöl hierzulande nach dem leichten Preisanstieg von Brent und Gasoil und dem leicht schwächeren Euro ebenfalls einen steigenden Kurs, doch ein großer Preissprung blieb aus. Werden die Marktteilnehmer nach dem Feiertag am Ölmarkt wieder aktiver, können weitere Anstiege folgen. Nutzen Sie die günstige Gelegenheit.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1183 US-Dollar, am Montagmorgen waren es 1,1210 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde für Freitag bei 1,1194 US-Dollar festgesetzt.
Auch dem Eurokurs fehlen zum Wochenstart klare Impulse. Erst heute beginnt auch für die USA und für Großbritannien die neue Handelswoche, deswegen kann für heute mit Bewegung am Devisenmarkt gerechnet werden. Heute Vormittag werden Daten der EU-Kommission zur Stimmung in den europäischen Unternehmen erwartet. Das kann den Eurokurs beeinflussen. Auch die am Nachmittag erwarteten Kennzahlen der US-Wirtschaft können Einfluss auf den Euro haben. Ohne spürbare Impulse verzeichnete der Eurokurs gestern leichte Verluste.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
Feiertage verschieben API- und DOE-Berichte
Feiertage sorgen für spätere Veröffentlichung der API- und DOE-Berichte
Bei fehlenden Impulsen, wie es jetzt zum Wochenbeginn der Fall ist, warten die Marktteilnehmer zumeist auf die Berichte des American Petroleum Institute (API) und des Department of Energy (DOE). Beide geben Aufschluss über die aktuellen US-Rohölbestände. Der API-Bericht verschafft einen ersten Überblick, während der DOE-Bericht anschließend hintergründige Daten liefert und die Zahlen des API bestätigt oder dementiert. Normalerweise finden Sie am Mittwoch und Donnerstag an dieser Stelle eine kurze Auswertung.
Aufgrund des gestrigen Memorial Day werden die Daten jeweils einen Tag später veröffentlicht. Auch hierzulande steht in dieser Woche ein Feiertag im Kalender. Da am Donnerstag Christi Himmelfahrt gefeiert wird, werten wir die Daten des API und des DOE in dieser Woche am Freitag aus.
Informationen zum Heizölkauf
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.