Heizölpreise Entwicklung und Tendenz Monat Dezember

6. Januar 2016,

Heizoelpreise gefallen Dez-2015

Im Dezember ist der Preis für Heizöl auf ein neues Jahrestief gesunken. Seit Mitte des Monats lag der Heizölpreis für eine 3.000 Liter Standard-Lieferung bei 45 Cent pro Liter und damit fünf Cent unter dem Preis vom Monatsbeginn. Ursächlich dafür ist der weitere Preisverfall am Ölmarkt.

Heizölpreise Entwicklung

Die Entwicklung der Heizölpreise zeigte bis zur Mitte des Monats Dezember deutlich abwärts. Zum Monatsbeginn waren durchschnittlich 50 Cent pro Liter Heizöl zu zahlen. Der Heizölpreis gab im Monatsverlauf aber erneut um zehn Prozent nach. Ab Mitte Dezember hielt sich der Preis pro Liter Heizöl nahe der 45 Cent Marke.

Ausschlaggebend für diese Heizölpreisentwicklung ist in erster Linie der Preisverfall am Ölmarkt. Die für den inländischen Heizölpreis entscheidende Notierung von ICE Gasoil konnte zu Beginn des Monats unter die psychologisch wichtige 400 Dollar-Marke sinken. Danach ging es bis auf 335 US-Dollar pro Tonne weiter steil abwärts.

Die Gasoil Notierung bildet im Grunde den Preis für Destillate ab, also Heizöl und Diesel. Durch den bis dahin vergleichsweise milden Winter in Europa, Asien und Nordamerika ist insbesondere die Heizöl-Nachfrage global betrachtet äußerst schwach gewesen.

Die Benzin-Nachfrage ist dagegen überdurchschnittlich hoch und die Raffinerien verdienen mit dem Produkt eine gute Marge. Die Produktion wird entsprechend hoch gehalten. Dabei kann man im Raffinerie-Prozess jedoch nicht vermeiden, dass gleichzeitig auch große Mengen Destillate hergestellt werden.

Die geringere Nachfrage in Kombination mit fehlenden Lagerkapazitäten erhöht den Verkaufsdruck bei Gasoil. An der Tankstelle erkennt man die unterschiedliche Entwicklung der Produkt-Notierungen daran,  dass der Preisabstand zwischen dem Liter Diesel und Benzin deutlich gestiegen ist.

Die zunehmende Auslastung von Lagerkapazitäten ist für Produzenten äußerst problematisch. Seit letztem Sommer wird mehr Öl produziert, als die Welt verbraucht. Das überschüssige Öl muss eingelagert werden.

Die Lagerbestände in Westeuropa sollen zu 97% ausgelastet sein und auch in den USA haben die Gesamtbestände (Rohöl und Produkte) ein absolutes Rekordhoch erreicht. Wenn die Lager voll sind, muss die Produktion möglichst kurzfristig durch Preisnachlässe vermarktet werden.

Nicht nur die Produktnotierung, sondern auch der Preis für Rohöl ist im Dezember signifikant gesunken. Die Notierung für den europäischen Ölpreis-Index Brent erreichte vor Weihnachten einen neuen 11-Jahrestiefststand. Mit 36,17 US-Dollar pro Barrel lag der Ölpreis Brent unter dem Niveau zu Zeiten der schweren Finanzkrise im Jahr 2008.

Zum Vergleich, zum Ende des letzten Jahres war der Ölpreis Brent 20 US-Dollar höher, ein Preisverfall im Lauf des Jahres von etwa 35 Prozent. Gegenüber Ende 2013 liegt der Preisverfall sogar bei über 65 Prozent!

Der Heizölpreis ist im Jahresverlauf um 22,5 Prozent und auf zwei Jahre gesehen um 45 Prozent gesunken. Die Unterschiede in der Entwicklung der Ölpreise und des Heizölpreises entstehen durch den Eurokurs.

Dieser lag Ende 2013 bei 1,32 US-Dollar, Ende 2014 bei 1,20 US-Dollar und Ende letzten Jahres bei ca. 1,10 US-Dollar. Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, finden sich die gesunkenen Ölpreise nicht eins zu eins im inländischen Heizölpreis wieder.  

Heizölpreise Tendenz

Die Tendenz der Heizölpreise richtet sich momentan seitwärts. Seit über zwei Wochen bewegt sich der Heizölpreis um die 45 Cent pro Liter, aktuell spricht wenig für einen Ausbruch in die eine oder andere Richtung.

Die Ölpreise suchen noch eine klare Richtung. Viele Händler sind jetzt aus dem Urlaub zurückgekehrt und müssen sich in einem Spannungsumfeld zwischen Überversorgung sowie Lagerengpässen auf der einen Seite und zunehmenden geopolitischen Risiken auf der anderen Seite neu positionieren.

Die Eskalation im Verhältnis zwischen dem Iran und Saudi-Arabien hat in einer ersten Reaktion die im Ölpreis enthaltene Risikoprämie erhöht. Zwar sind Produktionsausfälle eher unwahrscheinlich, aber es besteht dennoch die Gefahr, dass sich der religiöse Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten auch in anderen Regionen verschärft.

Auf der anderen Seite weisen Analysten darauf hin, dass die Überversorgung durch diese Eskalation noch begünstigt werden könnte. Der Iran wird nach der noch im Januar erwarteten Aufhebung der Sanktionen alles daran setzen, dem Konkurrenten Saudi-Arabien Marktanteile abzunehmen.

Saudi-Arabien wird dagegen alles tun, um dies zu verhindern. Es wird damit noch unwahrscheinlicher, dass die OPEC beim nächsten Treffen eine Produktionskürzung einstimmig beschließt.

Sollte die Angebotsseite nicht durch andere unvorhersehbaren Ereignisse verändert werden, könnte die Überversorgung nur durch die wachsende Ölnachfrage ausgeglichen werden. Die Nachfrage ist in der ersten Jahreshälfte jedoch saisonal schwächer.

Zudem lassen schwache Konjunkturdaten aus China Nachfragesorgen aufkommen. China hat in den letzten Jahren den Löwenanteil des Ölnachfragewachstums ausgemacht. Mit einem geringeren chinesischen Wirtschaftswachstum ginge auch ein niedriges Wachstum der Ölnachfrage einher.

Für viele Analysten wird die Überversorgung daher eher noch einmal zunehmen, bevor diese in der zweiten Jahreshälfte langsam abgebaut werden kann. Der Angebotsüberhang in Kombination mit fehlenden Lagerkapazitäten könnte in der Folge dazu führen, dass die Ölpreise neue Tiefstände erreichen werden.

Angesichts der kalten Temperaturen und der saisonal hohen Heizöl-Nachfrage im Januar ist aber auch mit zunehmend längeren Lieferzeiten zu rechnen. Sehr kurzfristige Lieferzeiten sowie Notlieferungen für Kaltsteher sind regional schon jetzt nur über eine telefonische Absprache und individuelle Prüfung möglich.

Wer noch genügend Heizöl im Tank hat und auf noch günstigere Heizölpreise spekulieren möchte, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen.