Heizölpreise Trend und Prognose KW 45

11. November 2015,

Heizoelpreis Woche gestiegen kw4515

Der mittelfristige Trend der Heizölpreise zeigt aufwärts. Die Prognose für die Ölpreise bleibt günstig, allerdings steht der Euro weiter unter Druck. Das Abwärtspotenzial der Heizölpreise bleibt dadurch begrenzt.

Heizölpreise Trend

Innerhalb der letzen zwei Wochen ist der durschnitlliche Heizölpreis um etwa drei Cent pro Liter gestiegen. Das liegt vorrangig am Eurokurs. Da Öl in US Dollar gehandelt wird, verteuert ein sinkender Eurokurs die Importe in der Eurozone.

Die Schwäche des Euros liegt in erster Linie an der gegensätzlichen Geldpolitik in Europa und den USA. Die US-Notenbank Fed könnte ihren Leitzins schon im Dezember anheben, erstmalig nach Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008.

Die Europäische Zentralbank EZB steuert dagegen auf eine noch lockerere Geldpolitik zu. Am Finanzmarkt rechnet man damit, dass die EZB Anfang Dezember nicht nur ihre Anleihekäufe ausweitet, sondern auch eine weitere Zinssenkung vornimmt. Aus diesem Grund hat der Euro seit Mitte Oktober etwa sieben Cent an Wert verloren.

Aber auch die Ölpreise konnten zu Beginn der vergangenen Woche anziehen, nachdem aus den USA ein erneuter Rückgang bei der Anzahl der Ölbohranlagen gemeldet wurde und in Brasilien ein starker Produktionsrückgang durch einen Streik in der Ölindustrie drohte.

Nach dem deutlichen Anstieg der Ölpreise zu Wochenbeginn tendierten Händler am Ölmarkt zu Gewinnmitnahmen. Begünstigt wurde der Verkaufsdruck durch die gesunkene Nachfrage in den USA und der überraschend gestiegenen US Ölförderung. Diese deutet darauf hin, dass die Produktivität der eingesetzten Anlagen steigt und die Förderung trotz einer sinkenden Anzahl von Anlagen wieder zunimmt. Die Ölpreise sanken in der Folge unter das Niveau vom Wochenbeginn.

Der Heizölpreis folgte dieser Entwicklung nur bedingt, da der Euro parallel massive Verluste verzeichnete. Zudem hat sich die Heizölpreisentwicklung im Südwesten Deutschlands von anderen Teilen der Republik abgekoppelt. Hier liegt der durchschnittliche Heizölpreis bereits über 60 Cent pro Liter. Die Versorgung der Tanklager mit Heizöl wird zunehmend komplizierter.

Aufgrund des lang anhaltenden Niedrigwassers des Rheins ist eine Versorgung der Tanklager per Schiff kaum noch möglich. Die Folge der Knappheit ist ein im Vergleich zu anderen Regionen höheres Niveau der Heizölpreise in Verbindung mit deutlich längeren Lieferzeiten.

Heizölpreise Prognose

Für die kommende Woche erwarten wenn überhaupt dann nur geringe Preisnachlässe beim Heizöl, da es aktuell nicht danach aussieht, dass der Euro seine kräftigen Verluste wettmachen könnte. Im Gegenteil, im Moment steht der Euro weiter unter Druck.

Die Heizölpreise erreichten das bisherige Jahrestief im August bei einem Wechselkurs von 1,15 US Dollar. Da der Euro jetzt fast acht Cent unter dem Wechselkurs vom August liegt, müssten die Ölpreise um über 15 Prozent sinken, damit wir neue Tiefststände bei Heizölpreis erreichen.

Die Ölpreise haben aber durchaus Potenzial weiter zu sinken. Die Produktion und die Verarbeitung in den USA sind gestiegen und die Vorräte liegen noch deutlich über dem Durchschnittsniveau der letzten fünf Jahre. Gleichzeitig nimmt die Nachfrage momentan ab und der kommende Winter soll durch den Klimaeffekt El Nino vergleichsweise mild ausfallen, was auch für ein geringeres Wachstum der Heizöl-Nachfrage spricht.

Für sinkende Ölpreise spricht ebenfalls der anhaltende Kampf um Marktanteile einiger OPEC Mitglieder. So hat Saudi-Arabien die Verkaufspreise für Europa und die USA reduziert, wohl als Reaktion auf die Rekordabsätze Russlands aus dem vergangenen Monat. Andere OPEC Mitglieder folgen üblicher Weise diesen Preisvorgaben.

Für den Südwesten Deutschland rechnen wir jedoch deutlich weniger mit sinkenden Heizölpreisen. Hier wird der durchschnittliche Heizölpreis aller Voraussicht nach weiter über 60 Cent pro Liter liegen, während in Hamburg nicht mal 54 Cent pro Liter Heizöl gezahlt werden müssen.

Das liegt an der Versorgung der Tanklager. Die ist im Norden wesentlich günstiger möglich als im Süden. Aufgrund des lang anhaltenden Niedrigwassers des Rheins ist eine Versorgung der Tanklager per Schiff kaum noch möglich. Die Versorgung muss momentan auf kostenintensivere Kesselwagen oder sogar Tankwagen umgestellt werden.

Die Folge der Knappheit ist ein im Vergleich zu anderen Regionen höheres Niveau der Heizölpreise in Verbindung mit deutlich längeren Lieferzeiten. Eine Entspannung der Lage ist aktuell nicht in Sicht. Wenn es ganz schlecht läuft, wird der Wasserstand erst mit der einsetzenden Schneeschmelze wieder steigen.

Glücklicherweise ist das durch die derzeit milden Temperaturen weniger problematisch, als bei Minusgraden und dem damit verbundenen höheren Heizölbedarf. Dennoch kann keiner vorhersagen, wann sich die derzeit kritische Lage entspannt. Wenn sich der Heizöl-Vorrat dem Ende zuneigt, sollten Sie jetzt bereits Heizöl bestellen, um sich einen näheren Liefertermin zu sichern.

Wer noch etwas warten kann, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen. Die Auf- und Abwärtsentwicklungen der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigen, dass sich innerhalb einer Woche ein erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf bieten kann.