Heizölpreise Trend und Prognose KW 47

23. November 2015,

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Der Trend der Heizölpreise zeigt weiter abwärts. Der Preis pro Liter Heizöl sank in der vergangenen Woche im Schnitt zwar nur um einen Cent, entlang des Rheins ergaben sich aber Preisnachlässe von bis zu vier Cent pro Liter Heizöl. Die Prognose für die Ölpreise bleibt günstig, allerdings verliert auch der Euro gegenüber dem Dollar.

Heizölpreise Trend

Die Heizölpreise haben sich zuletzt sehr unterschiedlich entwickelt. Durch das Niedrigwasser sind die Frachten für die Schiffsversorgung über den Rhein seit Mitte Juli durchgehend gestiegen und hatten im November neue Rekordhochs erreicht. Dies hatte die Heizölpreise entlang der Rheinschiene nach oben getrieben.

Durch die Regenfälle in der letzten Woche sind die Pegelstände nun wieder gestiegen. Dadurch können die Schiffe wieder mit mehr Ladung fahren, sodass die Frachtpreise pro Tonne deutlich fallen. Da die Schiffe zum Teil noch mit den teureren Frachten unterwegs waren, konnte sich dies nur verzögert in der Heizölpreisentwicklung widerspiegeln.

Dennoch haben die Heizölpreise im Verlauf der letzten Woche im Südwesten um etwa vier Cent nachgegeben, während im Norden das Preisniveau annähernd gleich geblieben ist. Das zeigt, dass nicht die Ölpreisentwicklung oder der Euro für den Preisnachlass verantwortlich ist.

Die Ölpreise haben zwar eine weiche Tendenz, können aber nicht nach unten ausbrechen. Die für den inländischen Heizölpreis entscheidende Notierung von ICE Gasoil sank zeitweise auf den tiefsten Stand seit über sechs Jahren. Händler nutzten das günstige Preisniveau dann aber wieder für umfangreiche Käufe, die den Kurs wieder auf das Niveau vom Wochenstart steigen ließen.

Beherrschendes Thema am Ölmarkt bleiben die Ölbestände, die global gesehen auf einem Rekordniveau liegen. Die Kombination aus einer anhaltend hohen Produktion in den USA und der von der OPEC forcierten Überversorgung lässt die Ölbestände vermutlich noch weiter steigen.

Laut dem IEA Monatsreport (International Energy Agency) vom vergangenen Freitag haben die Vorräte der OECD Staaten im September ein neues Rekordniveau erreicht. Dabei schauen Analysten vor allem auf die Ölbestände in den USA, da der durch Fracking ausgelöste Schieferölboom den Anfang der überversorgten Marktlage markierte.

Erst wenn in den USA die Ölförderung wegen der niedrigen Ölpreise signifikant sinkt, rechnet man am Ölmarkt mit einem generellen Rückgang der Überversorgung. Zumindest wenn die OPEC ihre aktuelle Strategie beibehält.

Das galt bisher als sicher, allerdings zeigen aktuelle Berechnungen, dass die OPEC Mitglieder verglichen mit dem Preisniveau vom Sommer letzten Jahres über 600 Milliarden US Dollar pro Monat weniger einnehmen.

Sollte das Preisniveau dauerhaft auf dem aktuellen Niveau verharren, könnte der Unmut innerhalb der OPEC weiter wachsen. Kleinere Mitglieder können weniger in ihre Förderung investieren und um die Fördermenge so zu erhöhen und zusätzliche Einnahmen zu generieren. Auf Dauer könnten sie sich daher die Frage stellen, welchen Nutzen ihre Mitgliedschaft überhaupt noch hat.

Die gegensätzlichen Erwartungen einer baldigen Zinswende in den USA einerseits und weiterer geldpolitischer Lockerungen in der Eurozone andererseits stärken den Dollar und schwächen den Euro. Der Euro fiel im Wochenverlauf bis auf den tiefsten Stand seit April. Da Öl in US-Dollar gehandelt wird, verteuert der niedrige Wechselkurs des Euro die Ölimporte der Eurozone und führt damit in der Tendenz zu steigenden Preisen für Heizöl.

Heizölpreise Prognose

Für die kommende Woche erwarten wir entlang des Rheins weitere Preisnachlässe beim Heizöl. Zumindest wenn die Ölpreise nicht signifikant steigen, wofür im Moment wenig spricht.

Globale Ölbestände auf Rekordniveau, Zweifel am Nachfragewachstum in Verbindung mit der Aussicht auf steigende Exporte des Iran sorgen dafür, dass viele Marktteilnehmer auch für 2016 von einer überversorgten Marktlage ausgehen, insofern die OPEC ihre Produktion nicht künstlich kürzt.

Das wird beim OPEC Treffen am 4. Dezember erneut thematisiert werden. Innerhalb der OPEC gibt es verschiedene Ansichten zur aktuellen Preispolitik. Kommentare die auf eine Beschränkung der Produktion hindeuten, haben das Potenzial die Ölpreise steigen zu lassen.

Vor allem kleinere Produzenten wie Venezuela, Libyen oder Algerien leiden unter dem niedrigen Ölpreisniveau, da sie ihre Produktion nicht anheben können, um die geringeren Einnahmen auszugleichen.

Auf der anderen Seite stehen die Befürworter der  durch die Überversorgung angepeilten Marktbereinigung und steigenden Marktanteile, wie Saudi-Arabien und Katar. Diese Länder haben beim letzten Treffen eine Kürzung der Förderquoten verhindert. Es gilt bisher als wahrscheinlich, dass das auch bei diesem Treffen so bleibt.

Neue Tiefststände beim Heizölpreis halten wir kurzfristig für weniger wahrscheinlich. Die Heizölpreise erreichten das bisherige Jahrestief im August bei einem Eurokurs von 1,15 US Dollar. Da der Euro jetzt neun Cent unter dem Wechselkurs vom August liegt, müssten die Ölpreise noch kräftig sinken, damit wir neue Tiefststände bei Heizölpreis erreichen.

Das amerikanische WTI Öl sank zwar im Laufe der vergangenen Woche bereits unter die psychologisch wichtige 40 Dollar-Marke, konnte sie aber nicht nachhaltig durchbrechen. Für viele Analysten ist klar, fallen die 40 Dollar geht es weiter abwärts. Goldman Sachs, eine der größten Investmentbanken der Welt, hält sogar ein Abrutschen unter 30 Dollar nicht mehr für ausgeschlossen.

Entscheidend für diese Einschätzungen ist die Konstellation aus weltweit steigenden Beständen, die die Lagerkapazitäten zunehmend auslasten, der anhaltenden Überproduktion sowie der Aussicht auf eine baldige Rückkehr iranischer Ölexporte. Wenn die Lagerkapazitäten ausgelastet sind, können Produzenten das Öl in einem überversorgten Markt nur über Preisabschläge verkaufen.

Aufgrund des „Thanksgiving“ Feiertages in den USA am Donnerstag, rechnet man vor allem in der ersten Wochenhälfte mit einer volatilen Ölpreisentwicklung. Viele amerikanische Händler werden am Mittwoch risikoreiche Positionen aufgeben und in ein verlängertes Wochenende gehen. Daher kann man bis Mittwoch durchaus auf sinkende Heizölpreise spekulieren.

Wer angesichts einsetzender Schneefälle und winterlicher Temperaturen noch genug Heizöl im Tank hat, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen. Die Auf- und Abwärtsentwicklungen der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigen, dass sich innerhalb einer Woche ein erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf bieten kann.