Heizölpreise Entwicklung und Tendenz Monat August

3. September 2015,

Heizölpreis Monat gesunken_August

Der August war für Heizölkunden ein außerordentlich guter Monat. Die Heizölpreise sanken so stark wie zuletzt im Januar. Am günstigsten Tag des Monats kostete eine 3000 Liter Standard-Lieferung etwa 52 Euro pro 100 Liter. Erst zum Monatsende stiegen die Ölpreise wieder deutlich an.

Heizölpreisentwicklung August

Die Heizölpreise waren im August überwiegend vom Preisverfall an den Ölmärkten geprägt. Schon zu Monatsbeginn bewegten sich die Preise für Heizöl mit etwa 57 Euro pro 100 Liter auf sehr niedrigem Niveau – zuletzt war die Heizölbestellung im Januar 2015 so günstig. Am deutlichsten fielen die Heizölpreise in der 35. Kalenderwoche. Am günstigsten Tag des Monats, dem 26. August, kostete die 3000 Liter Standard-Lieferung im bundesweiten Durchschnitt 52,04 Euro pro 100 Liter.

Die Märkte waren im August besonders durch die Konjunkturkrise in China geprägt, die sich belastend auf den Ölpreis auswirkte. China ist einer der weltweit größten Ölverbraucher, eine anhaltende Konjunkturkrise nährte jedoch die Erwartung im Markt, dass die Nachfrage Chinas nach Rohöl deutlich zurückgehen könnte. Die Abwertung des Yuan verteuerte zudem den Import von Rohstoffen für China. Die Erwartung, dass dadurch die Nachfrage nach Rohöl in China gebremst werde, drückte den Ölpreis.

Erst in der letzten Augustwoche stiegen die Preise für Heizöl wieder an und erreichten damit in etwa das Vormonatsniveau. Es hieß, Händler hätten das bisher niedrige Ölpreisniveau für Short-Coverings genutzt, sodass die Notierungen an den Warenterminbörsen ICE in London und NYMEX in New York anstiegen. Short Covering ist das Glattstellen von sogenannten Short-Positionen. Als Short-Positionen werden Verkäufe bezeichnet, die noch nicht durch Zukäufe gedeckt wurden. Durch die Short-Position spekuliert der Händler auf fallende Preise und hofft, seine Verkäufe günstiger nachkaufen zu können. Dieser Nachfrageschub, der durch das Glattstellen der Short-Positionen entsteht, lässt die Preise dann meist wieder ansteigen.

Marktteilnehmer führten außerdem die überraschenden Bestandszahlen des American Petroleum Institute (API) als Grund für die Preissteigerung an. Eigentlich hatte man mit einer abnehmenden Raffinerieauslastung in den USA gerechnet, wodurch der Verbrauch an Rohöl abgenommen hätte und die Bestände leicht gestiegen wären. Entgegen dieser Erwartungen meldete das API jedoch einen enormen Rückgang der landesweiten Rohölvorräte, was darauf hindeuten könnte, dass die Raffinerieauslastung nicht wie erwartet abgenommen hat.
Zudem sorgten die Kursgewinne an den US-amerikanischen und asiatischen Aktienmärkten sowie die Meldung eines Lieferausfalls aus Nigeria für preissteigernde Impulse.

Heizölpreise Tendenz

Für die Tendenz der Heizölpreise entscheidend ist die Entwicklung der Ölpreise und des Eurokurses. Die Voraussetzungen für eine positive Entwicklung der Ölpreise bleiben dabei günstig. Dafür sorgt nach wie vor das Überangebot auf dem Ölmarkt, das vorrangig durch die hohe Ölproduktion der USA, der OPEC Staaten sowie langfristig gesehen dem Atomabkommen mit dem Iran beeinflusst wird.

Hohe Ölproduktion in den USA
Trotz der niedrigen Ölpreise produzieren die USA auf Rekordniveau. Die amerikanischen Ölunternehmen würden nach Expertenaussagen aufgrund des niedrigen Preisniveaus effektiver vorgehen. Sie setzen neue und sparsame Technologien ein und bohren Ölquellen an, die kostengünstig zu erschließen sind. Der amerikanische Öl- und Gasproduzent Anadarko verkündete beispielsweise, mit einem Bohrturm in Colorado 70 neue Ölquellen erschließen zu können. Experten, die auf die Kennzahl „rig count“, also die Anzahl der aktiven amerikanischen Bohrtürme achten, führte das laut Medienberichten in die Irre. Ende 2014 hätte es in den USA noch etwa 1.600 aktive Bohrtürme gegeben, heute sei es nur noch gut die Hälfte. Analysten hätte das dazu verführt, eine sinkende Produktion vorherzusagen. Tatsächlich jedoch fördern US-amerikanische Ölfirmen auf Rekordniveau. Dank der Frackingtechnologie gehören die USA wieder zu den weltweit größten Ölproduzenten.

Atomabkommen mit dem Iran
Marktteilnehmer gehen derzeit davon aus, dass es wegen des Atomabkommens mit dem Iran ein zusätzliches Angebot auf dem Ölmarkt geben wird. Wegen des Exportverbotes, das als Reaktion auf das iranische Atom-Programm verhängt worden war, seien die Ölvorräte des Iran um mehrere Millionen Barrel gestiegen. Werden die Sanktionen aufgrund des Atomabkommens aufgehoben, werde der Iran seine Ölexporte zügig steigern und für ein zusätzliches Angebot auf dem Ölmarkt sorgen.

Hohe Ölproduktion der OPEC
Die Angebotsseite auf dem Ölmarkt wird neben den USA vor allem durch die OPEC Staaten beeinflusst, die wie die USA trotz niedriger Ölpreise auf Rekordniveau Erdöl fördern. In der letzten Augustwoche wurden Spekulationen um ein Sondermeeting der OPEC laut. Venezuela und andere Mitgliedsstaaten hatten in der vergangenen Woche ein Sondertreffen beantragt. Dabei soll eine Kürzung der Erdölproduktion als Reaktion auf die derzeitige Überversorgung des Marktes und das niedrige Ölpreisniveau diskutiert werden. Bei den Mitgliedern, die das Sondertreffen gefordert haben, dürfte es sich vor allem um die Länder handeln, deren Haushalt stark von der Ölindustrie abhängig ist. Bei den derzeit niedrigen Ölpreisen wird es für diese Länder zunehmend schwieriger, einen ausgeglichenen Haushalt zu erzielen.

Ob ein Sondertreffen jedoch tatsächlich stattfinden wird, bleibt weiterhin unklar. Saudi-Arabien hatte in der Vergangenheit eine Beteiligung Russlands als zwingende Voraussetzung für eine mögliche Produktionskürzung genannt. Sollte sich Russland auf koordinierende Maßnahmen mit der OPEC einlassen, könnte ein Sondermeeting womöglich stattfinden. Beteiligt sich Russland nicht, gehen Marktteilnehmer davon aus, dass die Preise an den Ölbörsen schon bald wieder fallen könnten. Die Marktlage habe sich grundsätzlich nicht verändert und sei weiterhin von hohen Ölbeständen geprägt.

Unser Tipp: Nutzen Sie unsere Services für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung oder halten Sie sich durch unsere News zur Heizölpreisentwicklung auf dem Laufenden. Gerade wenn sich der Tankinhalt dem Ende zuneigt, können Sie so auch von kurzfristigen Preisnachlässen profitieren. Das Auf- und Ab der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigt, dass sich auch innerhalb einer Woche erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf ergeben kann.