Ist sich OPEC schon einig? – Ölpreise weiter stabil

24. November 2017, Nicola Bergau

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Beobachter wollen in der kurzen Sitzungsagenda des OPEC-Treffens nächste Woche einen Beweis für eine Verlängerung des Kürzungsdeals sehen. Amerikanische Ölsorte WTI schnellt auf 2,5-Jahreshoch und zieht andere Notierungen kurzfristig mit. Dennoch ruhige Lage. Heizöl heute teurer.

Ölpreisentwicklung

Es mag für Außenstehende ein wenig paradox klingen, doch die Läge einer Sitzungsagenda kann auch Auswirkungen auf den Ölmarkt haben. Für den kommenden 30. November ist beim OPEC-Treffen nur eine 3-Stunden-Sitzung anberaumt. Daraus leiten Experten ab, dass die Verlängerung des Kürzungsdeals schon beschlossene Sache sein könnte.

Das stützte die Preise zwar etwas, blieb aber im sowieso ruhigen Marktumfeld kaum mit Auswirkungen. Anders sieht die Sache bei den Lieferproblemen über die kanadische Keystone Pipeline in die USA aus. Diese sind inzwischen deutlich, sodass die Notierung für die amerikanische Sorte WTI gestern auf ein 2,5-Jahreshoch schnellte.

Andere Notierungen wie das europäische Pendant Brent und die Produktnotierung ICE Gasoil wurden leicht mitgezogen, auch wenn hier die Endeffekte aufgrund von Thanksgiving eher gering sind. Der Euro steht weiterhin über 1,18 US-Dollar. Heizöl trotz des starken Euros heute teurer.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 63,12 US-Dollar. Der Schlusspreis von Donnerstag lag bei 63,55 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 562, 25 US-Dollar. Der Schlusspreis von Donnerstag betrug 564,50 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Wiederum gilt heute die Maxime des Thanksgiving-Wochenendes: Die USA feiern und der Handel wird dementsprechend global dünner. Und das, obwohl gestern durchaus das ein oder andere Potential für deutliche Aufwärtsbewegungen bestanden hätte.

Keystone Pipeline kann nicht liefern – Öl wird in den USA knapp(er)

Wie wichtig das ansonsten in der Ölwelt recht unbeachtete Land Kanada für die USA wirklich ist, zeigt sich aktuell sehr deutlich. Die Keystone Pipeline musste teilweise abgeschaltet werden, womit den USA 550.000 bis 600.000 B/T an der Sorte WTI fehlen. Und das ist kein Pappenstiel, die Rohölvorräte sinken sichtbar. Erste Raffinerien fahren schon die Leistungen herunter.

Nun wäre es übertrieben, eine Ölknappheit im Sinne einer Ölkrise vorherzusagen. Allerdings reichen die Lieferprobleme aus, um die amerikanische Ölnotierung WTI auf neue Jahreshochs zu treiben – selbst wenn Amerika nicht mithandelt.

Andere Notierungen wurden dabei zwar mitgezogen, doch reichten die Marktteilnehmer wohl nicht aus, um eine deutlichere Veränderung zu bewirken.

OPEC könnte Kürzungen um 9 Monate verlängern

Die Länge einer anberaumten Sitzung sagt zwar normalerweise noch nichts über das Ergebnis aus, doch im Falle der Agenda für das OPEC-Treffen am kommenden Donnerstag in Wien kann man durchaus zu diesem Schluss kommen:

Wenn für ein Treffen von OPEC- und Nicht-OPEC-Ländern bei einer Sitzung, von der die Welt erwartet, dass sie Beschlüsse zum Kürzungsdeal macht, nur drei Stunden angesetzt sind, dann scheinen sich die Parteien schon im Vorfeld recht einig zu sein.

Schließlich ist das Schicksal des Kürzungsdeals nur ein Programmpunkt bei einer solchen Agenda. Beobachter gehen davon aus, dass der Deal um 9 Monate wenigstens bis Ende 2018 verlängert wird. Diese Lösung wünscht auch OPEC-Wortführer Saudi-Arabien und der Markt folgt dieser Annahme und hat sie bereits eingepreist.

Schon darum wird der 30. November so mit Spannung erwartet – denn sollte das Treffen zu einen anderen Ergebnis kommen, ist das Enttäuschungspotential groß und es könnte turbulent an den Märkten werden. Bei einem Nichtzustandekommen der Dealverlängerung könnten die Preise deutlich nachgeben.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro bleibt heute Morgen weiterhin komfortabel über der 1,18 US-Dollarmarke und notierte zum Tagesstart bei 1,1847 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde am Donnerstag auf 1,1848 US-Dollar festgesetzt.

Zum Wochenende wird der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland vielleicht noch eine Rolle spielen. Die letzten Daten aus der Eurozone waren sehr gut und gaben dem Euro Schwung. Vom Index wird zwar kaum eine Veränderung erwartet, doch könnte er das aktuell gute Klima bestätigen.

Heizölpreisentwicklung

Auch wenn alle für inländische Heizölkäufer relevanten Notierungen heute Morgen eindeutig stagnieren, ist Heizöl heute Morgen leicht teurer. Das liegt hauptsächlich an Nebenfaktoren wie Nachfrage und Angebot auf dem europäischen Markt. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 61,89 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es noch 61,58 Cent.

Solange die Amerikaner Thanksgiving feiern, ist das für inländische Heizölkäufer die beste Gelegenheit, um sich zum Heizölkauf zu entscheiden. Zwar gibt es kaum Möglichkeiten, die Entwicklung nach dem Feiertag vorherzusagen, doch ruhig wird es auf dem Weg zum OPEC-Treffen sicher nicht bleiben.

Darum ist es die beste Entscheidung, wenn Sie sich heute Morgen zum Heizölkauf entscheiden. Damit sichern Sie sich ein gefälliges Preisniveau und machen sich von allen weiteren Entwicklungen und Unwägbarkeiten vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.