Ölpreise fallen - Heizölpreis folgt

27. Oktober 2015,

Heizoelpreis gefallen 27-10-2015

Die Ölpreise setzen ihren Abwärtstrend der letzten zwei Wochen fort. Durch die starken Aufbauten der letzten Zeit waren Experten davor, dass die Lagerkapazitäten an ihre Grenzen stoßen könnten. Da sich auch der Euro leicht erholte, wird Heizöl heute etwa einen Cent günstiger.

Ölpreisentwicklung

Experten warnen, dass die anhaltende Überversorgung zu einer Auslastung der Lagerkapazitäten führen könnte. Im Produktebereich sollen die Lager in Europa bereits zu 96 Prozent ausgelastet sein.

Dies muss aber über die großen Lager wie im ARA Raum (Amsterdam Rotterdam Antwerpen) und über alle Produkte (Benzin, Diesel, Heizöl, Kerosin) hinweg betrachtet werden. Es kann regional dennoch zu Bestandsengpässen beim Heizöl kommen, da die Nachfrage deutlich zugenommen hat und in kleineren Lagern Probleme bei der Versorgung mit dem Produkt auftreten können.

Viele Raffinerien werden ihre Wartungsarbeiten in Kürze beenden und den Durchsatz im November wieder stark steigern. Das könnte dazu führen, dass das Maximum der Lagerkapazitäten erreicht wird. Produzenten müssten Rabatte für ihre Waren anbieten um Abnehmer zu finden. Die Ölpreise sinken entsprechend.

Dieses Szenario wird durch den Klimaeffekt El Nino zusätzlich gestärkt. Meteorologen gehen davon aus, dass es durch El Nini zu einem vergleichsweise milden Winter in Nordamerika und Europa kommen wird. Damit wäre eine geringere Ölnachfrage verbunden.

Angesichts dieses Ausblicks sanken die Ölpreise gestern erneut. Der europäische Ölpreis-Index Brent liegt aktuell bei 47,19 US-Dollar pro Barrel und die für den inländischen Heizölpreis entscheidende Notierung von ICE Gasoil bei 432 US-Dollar pro Tonne.

Im weiteren Wochenverlauf wird man auf die Entwicklung der amerikanischen Ölbestände schauen. Eine weitere Zunahme gilt als wahrscheinlich, da die Wartungsarbeiten an den Raffinerien noch nicht abgeschlossen sind. Das könnte den Verkaufsdruck am Ölmarkt nochmal erhöhen.

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs konnte sich gestern leicht von den Verlusten der Vortage erholen. Aktuell ist ein Euro 1,1060 US Dollar wert.

Heute könnten Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA für Bewegung am Devisenmarkt sorgen. Die europäische Zentralbank veröffentlicht Daten zur Geld- und Kreditmenge. Diese könnten Hinweise darauf liefern, ob die expansive Geldpolitik Wirksamkeit zeigt.

Aus den USA kommen Daten vom Immobilienmarkt, den Unternehmensinvestitionen und zur Verbraucherstimmung. Diese könnten wiederum Hinweise auf die künftige Geldpolitik der amerikanischen Zentralbank Fed liefern. Diese wird morgen Abend ihre Entscheidungen bekanntgeben. Viele Finanzexperten rechnen jedoch nicht mehr damit, dass der Leitzins noch in diesem Jahr erhöht wird.

Heizölpreisentwicklung

Der Heizölpreis sinkt im bundesweiten Durchschnitt um etwa einen Cent pro Liter. Eine 3000 Liter Standard-Lieferung kostet damit ungefähr 54 Cent pro Liter. Im Wochenverlauf sind weitere geringe Abschläge möglich.

Neue Rekordtiefs beim Heizölpreis sind dagegen eher unwahrscheinlich, da der Eurokurs immer noch ungefähr fünf Cent unter dem Wechselkurs vom August liegt. Die Ölpreise müssten noch fast 15 Prozent sinken, damit wir neue Tiefststände beim Heizölpreis erreichen. Zumindest wenn sich der Euro nicht weiter erholt.

Auch wenn geringe Nachlässe im weiteren Wochenverlauf gut möglich sind, handelt es sich um einen günstigen Kaufzeitpunkt für Heizöl, vor allem wenn der Heizöltank fast leer ist. Durch die stark zunehmende Nachfrage nach Heizöl kann es bereits jetzt regional zu längeren Lieferzeiten kommen.

Wer noch etwas warten kann, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen. Die Auf- und Abwärtsentwicklungen der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigen, dass sich innerhalb einer Woche ein erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf bieten kann.