Ölpreise – leichte Korrektur nach unten

10. Juni 2016,

Heizoelpreis-sinkt-100616

Trotz vieler auf einen Preisanstieg hindeutenden Faktoren korrigierten sich die Ölpreise gestern leicht nach unten. Damit verläuft der Ölpreis jedoch entgegen der Meinung vieler Marktteilnehmer vom gestrigen Vormittag. Der Heizölpreis fällt um 45 Cent pro 100 Liter Heizöl.

Ölpreisentwicklung

Zum Ende dieser Woche halten sich die beiden relevantesten Ölsorten WTI und Brent noch über der wichtigen 50 US-Dollar Marke. Und trotz der leichten Ölpreissenkung gestern Nachmittag rechnet ein Großteil der Marktteilnehmer derzeit damit, dass der Ölpreis sich im Bereich der 55 bis 60 US-Dollar etablieren wird.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis-Index Brent wird aktuell wieder für unter 52 US-Dollar je Barrel gehandelt.  ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, liegt bei rund 460 US-Dollar je Barrel. Laut Experten ist ein Grund für die Preisminderung der beiden Notierungen wohl der feste Dollarkurs.

Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, verteuert ein steigender Dollarkurs die Importe für den Euroraum. Ein damit einhergehender Rückgang der Nachfrage hat demnach wohl zu dieser Preiskorrektur nach unten geführt.

Die momentan am Rohölmarkt vorherrschende Stimmung ist dennoch hauptsächlich bullish. Das bedeutet, dass die unterschiedlichen Marktteilnehmer kurzfristig eher mit einem Preisanstieg rechnen.

Die Hauptursachen für diese Meinung sind der erwartete Anstieg der Nachfrage während des Sommers, sowie andauernde Produktionsausfälle in verschiedenen Ländern.

In Nigeria mussten beispielsweise seit Beginn des Jahres die Fördermengen wegen Anschlägen auf Ölpipelines halbiert werden. Infolge dessen entsteht täglich eine Fehlmenge von über einer Million Barrel.

Auch weitere Länder, wie der Sudan, Jemen oder Libyen haben seit längerer Zeit Produktionsausfälle und Analysten gehen derzeit davon aus, dass eine Unterversorgung des Marktes mittelfristig nicht mehr ausgeschlossen werden kann.

Der Grund dafür sind auch die gesunkenen Produktionen wie zum Beispiel in den USA oder anderen Ländern außerhalb der OPEC.
Ebenso wird diese Erwartung dadurch unterstützt, dass Marktteilnehmer davon ausgehen, dass der Großteil der Produzenten kaum noch Reservekapazitäten hat. Das bedeutet, dass bei unplanmäßigen Produktionsausfällen die höhere Sommernachfrage kaum noch kompensiert werden könnte, weil die meisten Marktteilnehmer bereits an ihrem Förderlimit angelangt sind.

Entwicklung Eurokurs

Nachdem der Eurokurs gestern kurzzeitig seinen höchsten Wert seit Mitte Mai erreicht hatte, gab er im späteren Verlauf des Handels jedoch wieder nach.

Derzeit wird ein Euro demnach für etwa 1,13 US-Dollar gehandelt.

Solange weder die Europäische Zentralbank, noch die amerikanische Notenbank Fed Änderungen bei ihren Zinspolitiken beschließen, ist nicht mit signifikanten Sprüngen beim Euro/Dollar-Wechselkurs zu rechnen.

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Heizöl-Lieferung kostet im bundesweiten Durchschnitt 52,37 Euro pro 100 Liter Heizöl. Nach derzeitigem Stand ist es kurzfristig betrachtet für uns sehr wahrscheinlich, dass sich der Heizölpreis oberhalb der 50 Cent hält und sich womöglich sogar den 60 Cent annähert.

Unsere Empfehlung lautet: Wer in den nächsten Wochen Heizöl benötig, sollte in den kommenden Tagen genau beobachten, ob der Ölpreis sich oberhalb der 50 US-Dollar Marke hält oder wieder nachgibt.

Wer sicher gehen will, sollte jetzt bereits Heizöl kaufen. Auch der Kauf einer kleineren Menge kann sich lohnen, um auf Preisrückgänge in der zweiten Jahreshälfte zu spekulieren. Diese sind durchaus möglich, auch im Vorjahr folgte auf einen starken Anstieg der Ölpreise in der ersten Jahreshälfte, eine deutliche Gegenbewegung in der zweiten Jahreshälfte.

Es gilt nicht als sicher, ob sich Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt bereits in diesem Jahr ausgleichen werden.

Wir empfehlen Ihnen in jedem Fall, unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen  Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.