Ölpreise richtungslos, Euro unter Druck

5. Januar 2016,

Heizoelpreis gleich 05-01-16

Die Ölpreise suchen durch gegensätzliche Einflüsse noch ihre Richtung. Unter Druck steht dagegen der Euro, nachdem die deutsche Teuerungsrate unter den Erwartungen lag. Die Heizölpreise bleiben gegenüber dem Vorabend weitgehend unverändert.

Ölpreisentwicklung

Die Notierung für den europäischen Ölpreis-Index Brent liegt heute Morgen bei 37,29 US-Dollar pro Barrel. Die für den inländischen Heizölpreis entscheidende Notierung von ICE Gasoil liegt bei 330,75 US-Dollar pro Tonne.

Viele Händler sind jetzt aus dem Urlaub zurückgekehrt und müssen sich neu positionieren. Dabei mussten gestern gegensätzliche Meldungen gegeneinander abgewogen werden. Nach einer Berg- und Talfahrt sind die Ölpreise dann letztendlich etwas günstiger aus dem Handel gegangen.

Zwischenzeitlich stieg der Ölpreis Brent bis über 39 US-Dollar. Meldungen über Angriffe des IS auf libysche Ölanlagen und die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten trieben die Ölpreise in die Höhe.

Die Eskalation im Verhältnis zwischen dem Iran und Saudi-Arabien hat in einer ersten Reaktion die im Ölpreis enthaltene Risikoprämie erhöht. Zwar sind Produktionsausfälle eher unwahrscheinlich, aber es besteht dennoch die Gefahr, dass sich der religiöse Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten auch in anderen Regionen verschärft.

Auf der anderen Seite weisen Analysten darauf hin, dass die Überversorgung durch diese Eskalation noch begünstigt werden könnte. Der Iran wird nach Aufhebung der Sanktionen alles daran setzen, dem Konkurrenten Saudi-Arabien Marktanteile abzunehmen.
Saudi-Arabien wird dagegen alles tun, um dies zu verhindern. Es wird damit noch unwahrscheinlicher, dass die OPEC beim nächsten Treffen eine Produktionskürzung einstimmig beschließt.

In Kombination mit dem ohnehin schon vorhandenen Überhang des Angebotes auf dem Ölmarkt, fehlenden Lagerkapazitäten und Sorgen auf der Nachfrageseite, insbesondere bezogen auf das chinesische Wirtschaftswachstum, spricht mittelfristig vieles für zunehmenden Druck auf die Ölpreise.

In dieser Woche ist mit einem volatilen Verlauf der Ölpreise zu rechnen. In den nächsten beiden Tagen haben die Daten zu den amerikanischen Ölbestände das Potenzial, die Ölpreisentwicklung deutlicher zu beeinflussen.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro steht nach der unerwartet niedrigen Inflationsrate Deutschlands im letzten Quartal unter Druck. Der Eurokurs ist unter 1,08 US-Dollar gesunken.

Im weiteren Tagesverlauf richtet sich der Blick auf die Inflationsdaten aus der gesamten Eurozone. Laut Finanzmarktexperten besteht ein erhebliches Risiko,  dass die EZB ihre Inflationsprognosen noch einmal senken muss. Das wäre ein Argument für eine weitere Zinssenkung und würde den Eurokurs vermutlich weiter belasten.

Der sinkende Eurokurs verteuert wiederum Ölimporte, da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird. Auf der anderen Seite belastet dieser Punkt auch die Ölpreise, da Käufe für Investoren außerhalb der USA weniger attraktiv werden.

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter standard Heizöl-Lieferung kostet im bundesweiten Durschnitt weiterhin knapp 45 Cent pro Liter Heizöl. Die leicht gesunkenen Ölpreise finden sich durch den ebenso gesunkenen Euro nicht im inländischen Heizölpreis wieder.

Im Wochenverlauf erwarten wir keine signifikanten Änderungen beim Niveau der Heizölpreise. Seit über zwei Wochen bewegt sich der Heizölpreis um die 45 Cent Marke, aktuell spricht wenig für einen Ausbruch in die eine oder andere Richtung. Da der Euro im Moment weiter nachgibt, ist ein leicht steigender Heizölpreis eher wahrscheinlich als Preisnachlässe.

Angesichts der kalten Temperaturen und der saisonal hohen Heizöl-Nachfrage im Januar ist mit zunehmend längeren Lieferzeiten zu rechnen. Sehr kurzfristige Lieferzeiten sowie Notlieferungen für Kaltsteher sind regional schon jetzt nur über eine telefonische Absprache und individuelle Prüfung möglich.

Wer noch genügend Heizöl im Tank hat und auf noch günstigere Heizölpreise spekulieren möchte, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen.