Ölpreise sinken – Woche der OPEC Entscheidung

28. November 2016,

Heizoelpreise sinken 281116

Im Vorfeld des entscheidenden Treffens am Mittwoch gerieten die internen OPEC Verhandlungen vor dem Wochenende anscheinend ins Stocken. Die Ölpreise gaben in der Folge deutlich nach. Heizöl wird dadurch zum Wochenstart deutlich günstiger.

Ölpreisentwicklung

Aufgrund des Thanksgiving Feiertages in den USA und den darauf folgenden Brückentag war das Handelsinteresse am Freitag relativ gering. Das änderte sich schlagartig als bekannt wurde, dass Saudi-Arabien seine Teilnahme an für heute angesetzten Gesprächen abgesagt hatte. 

Es wird gemutmaßt, dass die Saudis nicht länger mit dem Iran und dem Irak über Ausnahmeregelungen von den geplanten Kürzungsmaßnahmen feilschen wollten. Das wiederum entfachte Spekulationen über ein Scheitern des Abkommens. Die Ölpreise sanken in der Folge kräftig.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent liegt heute Morgen bei 46,78 US-Dollar pro Barrel. Das sind knapp drei Dollar weniger als am vergangenen Mittwoch. ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, wird mit 430 US-Dollar pro Tonne notiert und liegt damit 20 Dollar unter dem Hoch der Vorwoche.

Für den heutigen Tag war ein Treffen zwischen OPEC und Nicht-OPEC Produzenten geplant. Dazu wird es mit der Absage Saudi-Arabiens aber nicht mehr kommen. Saudi-Arabien begründete die Absage mit der Feststellung, dass es innerhalb der OPEC keine Einigung auf Produktionskürzungen gäbe und man daher auch nicht andere Länder um Einschränkungen ihrer Förderung bitten bräuchte.

Dass man sich innerhalb der OPEC bisher nicht einigen konnte, liegt vor allem am Iran und dem Irak. Die zweit- und drittgrößten Produzenten der OPEC hatten bereits im Vorfeld der Verhandlungen gefordert, von den Produktionskürzungen ausgenommen zu werden.

Die Ölproduktion vom Iran liegt noch unter dem Niveau vor dem Ölembargo. Dieses will der Iran aber wieder erreichen. Der Irak weigert sich bisher die Kürzungen mitzutragen, da der Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat sehr kostenintensiv ist und auch die Kriege mit den USA noch nachwirken.

Ob es noch zu einer Einigung kommen kann, wird sich in den nächsten beiden Tagen zeigen. Am Mittwoch findet dann das entscheidende OPEC Treffen in Wien statt, bei dem die erste Reduzierung der Ölproduktion seit 2008 beschlossen werden soll.

Theoretisch könnte die OPEC auch ohne eine Beteiligung vom Iran und Irak die geplanten Maßnahmen umsetzen. Dafür müsste der größte Produzent Saudi-Arabien die eigene Förderung stärker reduzieren.

Das gilt jedoch als wenig wahrscheinlich, zumal der der saudische Ölminister am Sonntag mitteilte, dass eine Produktionskürzung der OPEC nicht unbedingt erforderlich sei, damit der Ölmarkt im Jahr 2017 ins  Gleichgewicht kommt.

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 28.11.2016

  • Ansprache EZB Präsident Mario Draghi
  • OPEC Meeting zur geplanten Produktionskürzung

Dienstag, 29.11.2016

  • Vorabdaten US-Ölbestandsdaten American Petroleum Institute (API)
  • OPEC Meeting zur geplanten Produktionskürzung
  • Verbraucherpreisindex (Inflation) Eurozone 

Mittwoch, 30.11.2016

  • Offizielle US-Ölbestandsdaten vom Department of Energy (DOE)
  • Entscheidendes OPEC Meeting zur vertraglichen Umsetzung einer Produktionskürzung

Donnerstag, 01.12.2016

  • Stimmungsindikatoren wirtschaftliche Entwicklung USA

Freitag, 02.12.2016

  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
  • Arbeitslosenquote USA
  • Erzeugerpreisindex Eurozone

*Termine ohne Gewähr

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs liegt seit nunmehr über einer Woche relativ konstant in der Nähe von 1,06 US-Dollar. Damit hat die rasante Talfahrt nach der Trump-Wahl ein vorläufiges Ende gefunden. In deren Folge war der Eurokurs um über sechs Cent auf den tiefsten Stand seit Dezember 2015 gefallen.

Der Druck auf den Euro wird mittelfristig hoch bleiben. Mitte 2008 war ein Euro noch 1,60 US-Dollar wert. Angesichts der Niedrigzinspolitik seitens der Europäischen Zentralbank und den politischen Unsicherheiten in der Eurozone, halten Analysten die Parität zum Dollar für nicht mehr unwahrscheinlich.

In den USA erwartet man nach der Wahl von Trump und den im Vorfeld angekündigten Steuersenkungen und höheren Staatsausgaben, dass Konjunktur und Inflation anziehen könnten. Eine  weitere Zinserhöhung im Dezember soll so gut wie feststehen.

Durch ein höheres Zinsniveau wird eine Währung für Anleger attraktiver und damit gestärkt. Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, verteuern sich die Importe für die Eurozone bei einem sinkenden Eurokurs.

Heizölpreisentwicklung

Die Heizölpreise sinken heute kräftig. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet zum Wochenstart im bundesweiten Durchschnitt 54 Cent pro Liter Heizöl. Das sind knapp zwei Cent weniger als am vergangenen Mittwoch, wo der Heizölpreise den höchsten Stand im November erreichte.

Was in der letzten Woche noch klar erschien, ist nun wieder fraglich. Kürzt die OPEC die Förderung oder nicht? Die Antwort kennen wir auch nicht, vermutlich wird es aber ein Abkommen geben. Alles andere ginge mit einem enormen Vertrauensverlust für die OPEC einher.

Wir raten unseren Kunden daher weiterhin zum baldigen Heizölkauf, insbesondere wenn sich der Tankinhalt dem Ende nähert. Wer auf ein Scheitern des Abkommens spekuliert und damit Recht behält, wird vermutlich günstiger kaufen. Das beinhaltet aber immer noch ein recht hohes Risiko.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder  das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.