Ölpreise trotz US-Feiertag leicht im Aufwind – Euro wieder unter 1,24 US-Dollar

20. Februar 2018, Nicola Bergau

Heizoelpreise steigen

Gestern blieb es an den Ölmärkten ruhig, die US-Handelsplätze bleiben wegen eines Feiertags geschlossen. Die Ruhe gab der allgemeinen Stimmung Antrieb, die Ölpreise stiegen leicht. Der Euro hingegen ließ aufgrund der Impulsarmut nach. Heizöl heute teurer.

Ölpreisentwicklung

Der US-Feiertag President’s Day ist ein „bank holiday“, an dem die Finanz- und Handelsplätze in den USA geschlossen bleiben. Fehlen die Amerikaner auf den Handelsparketten, wird es meist recht ruhig an den Börsen. Allerdings lässt sich an solchen Tagen häufig sehr gut ablesen, wie die allgemeine Stimmung an den Märkten ist.

Nach dem Pessimismus der vergangenen Woche scheint sich nun wieder Erholungslaune einzustellen. Trotz fehlender Impulse stiegen die Ölpreise gestern leicht an. Ein möglicher Grund dafür: Die deutlichen Kursnachlässe der vergangenen Woche waren so etwas wie ein Selbstreinigungsritual nach dem spekulativ aufgeheizten Jahresbeginn, jetzt haben die Teilnehmer wieder vernünftigere Grundlagen für ihre Entscheidungen.

Diese werden weiterhin von einer guten Nachfrageerwartung getragen, während die OPEC die Quotentreue der am Kürzungsdeal beteiligten Länder im Januar mit einem Wert von 133 Prozent angab.

An den Devisenmärkten hat ein geringes Handelsaufkommen meist weniger stabilisierende Wirkung.  Der Euro fiel gestern weiter und unter die 1,25 US-Dollarmarke. Gründe dafür gab es kaum. Heizöl ist heute Morgen teurer.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 65,53 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug 65,30 US-Dollar, der Schlusspreis für Montag wurde allerdings noch bei 65,67 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 577,25 US-Dollar. Der Vergleichswert zum Montagsstart lag bei 573,75 US-Dollar, während der Schlusspreis am Montag 574,25 US-Dollar betrug.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Da die USA heute wieder in den Handel einsteigen, könnte es ein turbulenter Tag werden, der den Kursen ein starkes Auf und Ab beschert. Denn sobald alle Marktteilnehmer anwesend sind, echte News aber ausbleiben, kommt es meist zu deutlichen Schwankungen im Tagesverlauf.

OPEC vermeldet hohe Quotentreue für Januar

Mit einem Wert von 133 Prozent erfüllen die am Kürzungsdeal der OPEC beteiligten Länder weiterhin ihr Soll im Rennen um stabile Ölpreise. Das ist höher als im Gesamtjahr 2017, auch wenn dieser Wert vom Markt mit Vorsicht genossen wird.

Denn etwa Venezuela fördert nur deswegen so wenig, weil die wirtschaftliche Lage im Land desolat ist, die Ölindustrie deswegen leidet und hinter den eigenen Fördermengen zurückbleibt. Außerdem sind OPEC-Zahlen immer mit etwas Vorsicht zu genießen, da das Ölkartell keine verifizierbaren Datenmengen dazu veröffentlicht.

USA rüstet sich für einen Ölboom

In den vergangenen Wochen rückte die US-Ölindustrie noch stärker in den Fokus als sonst. Denn langsam mehren sich die Tatsachen, dass die Ölflut aus Amerika bald losbrechen könnte. Die 10 Mio. Barrelmarke an Förderaktivität wurde früher überschritten als erwartet, ein Wert, der zuletzt in den 1970ern erreicht wurde. In der vergangenen Woche erreichte die Anzahl angebohrter Ölquellen einen Dreijahreshöchststand.

Präsident Trump hat indes noch mehr Pläne angekündigt, seine inzwischen sogenannte „Fossil First“-Strategie voranzutreiben. Die Keystone-Pipeline, die nach einer Havarie Ende 2017 immer noch nicht wieder auf Normalniveau befördert, soll weiter ausgebaut werden. Die Bohrungen an den Küsten und in der Antarktis, die Amtsvorgänger Obama beschränkt hatte, sollen erheblich steigen. 90 Prozent der Gebiete sollen für die Erschließung freigegeben werden, bislang sind es nur sechs Prozent.

Außerdem scheint es, als ob sich Trump für sein Öl auch gleich noch Abnehmer sichern will. So hat er laut Medienberichten Warschau davon überzeugt, dass Polen sein Öl künftig nicht mehr aus Russland, sondern auf längere Sicht aus den USA bezieht. Damit kehrt Polen erstmals seit Ende des Zweiten Weltkriegs dem Nachbar Russland den Rücken.

Der Markt sieht diese Entwicklung naturgemäß skeptisch, schließlich hat er sich erst zur zweiten Jahreshälfte 2017 durch die allgemeinen Kürzungen von den teils ruinösen Barrelpreisen der Vorjahre erholt. Die Ölflut aus den USA ist da für viele Marktteilnehmer nicht nur wirtschaftlich fragwürdig, auch politisch könnte sie für Unruhe sorgen. Schließlich positionieren sich die USA gerade auch gegen den Großexporteur Russland.

Entwicklung Eurokurs

Beruhigt sich das Handelsinteresse, zeigt der Devisenmarkt meist deutlichere Auswirkungen als der Ölmarkt. Meist mäandern die Kurse in deutlichen Kurven, der Euro ist dabei heute Morgen der Verlierer. Er stand zum Tagesstart bei 1,241 US-Dollar, während die EZB den Referenzpreis für Montag noch bei 1,2420 US-Dollar festgesetzt hatte.

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 60,28 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es 59,94 Cent.

Wenn Sie heute Morgen den Heizölkauf auslösen, sichern Sie sich möglicherweise das beste Preisniveau der Woche. Die Händler kehren heute zurück, es könnte zu deutlichen Schwankungen der Kurse kommen, die sich am Ende negativ für Heizölkäufer auswirken könnten. Mit Ihrem heutigen Heizölkauf machen Sie sich vollkommen unabhängig von allen Entwicklungen und Stimmungen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Finanzierung oder das Heizöl Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.