Trotz leichterer Abwärtsimpulse bleiben Ölpreise stabil

8. Januar 2018, Nicola Bergau

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Die Kältewelle in den USA ebbt langsam ab, weitere wichtige Nachrichten blieben zum Wochenende aus. Das sorgte für Abwärtstendenzen bei den Ölpreisen, doch diese blieben im Endeffekt dennoch recht stabil. Der Euro hat nachgegeben, auch wenn er knapp um 1,2 US-Dollar steht. Heizölpreis heute stabil.

Ölpreisentwicklung

Zum Ende der ersten Handelswoche im neuen Jahr ließen die Ölpreise nach, nachdem neue Impulse für Aufwärtstrends ausblieben. So nutzten Händler die Gelegenheit zu Gewinnmitnahmen, nachdem die Preise in der Wochenmitte auch aufgrund der Kältewelle in den USA auf neue 2,5 Jahreshochs gestiegen waren.

Diese Kältewelle ebbt nun ab, was den akuten Bedarf an Ölprodukten zwar nicht senkt, aber ein wenig Druck aus den regionalen Märkten und damit auch aus den globalen Spekulationen nimmt.

Der wöchentliche Baker Hughes Report zur Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA verzeichnete einen durchaus bemerkenswerten Rückgang. Allerdings sind diese Zahlen durch die Feiertage verzerrt.

Der Euro blieb am Morgen nur knapp über 1,20 US-Dollar, auch wenn er die Gewinne der vergangenen Woche abgeben musste. Heizöl ist auch deswegen heute insgesamt teurer.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 67,73 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 67,94 US-Dollar, der Schlusspreis für Freitag wurde bei 67,62 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 604,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitagsstart lag bei 609,00 US-Dollar, während der Schlusspreis am Freitag bei 604,00 US-Dollar festgesetzt wurde.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Weiterhin steht das Öljahr 2018 bisher unter dem Motto, das auch das Jahresende bestimmt hat: Abwärtstendenzen sind meist nur kurzfristig und auch bei Weitem nicht so deutlich, wie das zu Beginn des Jahres 2017 der Fall war. Insgesamt hält sich aktuell scheinbar die Erwartung, dass die Zeichen eher auf Anstiegen bzw. Stagnation stehen – und das entgegen vieler Experten, die ein Ende des Aufwärtstrends gekommen sehen.

Tatsache ist lediglich, dass etwa die aktuelle Kältewelle in den USA und Kanada, bei der Temperaturen bis zu mehr als -40 Grad erreicht wurden, ein unvorhergesehenes Ereignis ist, dass im sonst eher nachfragärmeren Januar die Preise deutlich nach oben getrieben und damit auch etwas verzerrt hat. Diese Kältewelle scheint nun abzuebben und nimmt damit auch einen wichtigen Impuls aus dem Markt, der dieses Ereignis sowieso schon eingepreist hat. Erstaunlich ist aus Beobachtersicht nur, dass sich dennoch die Abwärtsbewegungen deutlichen in Grenzen halten und sogar widersetzen.

Wie lange dieser Trend noch anhält, kann natürlich nicht vorausgesagt werden, zumal das Öljahr 2018 noch viel zu jung ist, um eindeutige Aussagen zu treffen.

Baker Hughes Report zeigt weniger Anlagen

Der wöchentliche Baker Hughes Report zur Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA vermeldete am Freitag 5 Anlagen weniger in Betrieb und setzte die aktuelle Gesamtzahl damit auf 742. Diese Werte sind allerdings verzerrt vom naturgemäß geringeren Arbeitsvolumen zwischen den Feiertagen. Wohl deshalb blieben Reaktionen darauf auch weitestgehend aus.

Zumal im Jahresvergleich ein Plus von rund 40 Prozent zu sehen ist, das deutlich beweist, dass die US-Ölindustrie so aktiv ist wie nie zuvor. Eine angebohrte Anlage produziert zwar noch kein Öl, doch dauert es nur etwa sechs bis neun Monate, bis sie so weit ist. Damit bleibt weiterhin die Möglichkeit der erwarteten Schwemme an US-Öl bestehen – vorausgesetzt, der Ölpreis bleibt für die Unternehmen hoch genug, damit sich das Fördern lohnt. Allerdings hat die US-Ölindustrie in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht, sodass sich die Förderung selbst bei vergleichsweise geringen Barrelpreisen (vor allem für die amerikanische Sorte WTI) lohnen würde. Experten rechnen meist mit dem Standardwert 50 bis 55 Dollar pro Barrel, von dem wir bei aktuellen Zahlen von über 61 Dollar für WTI weit entfernt sind.

Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 08.01.18

  • Verbrauchervertrauen, Eurozone

Dienstag, 09.01.18

  • Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA

Mittwoch, 10.01.2018

  • EIA Rohöl Lagerbestand, USA
  • Nichtgeldpolitische Sitzung EZB, Eurozone

Donnerstag, 11.01.2018

  • Zusammenfassung geldpolitische Sitzung EZB, Eurozone
  • Arbeitsmarktdaten, USA

Freitag, 12.01.2018

  • Verbraucherpreisindex und Einzelhandelsumsätze, USA
  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs klammert sich zwar an seine Position über 1,2 US-Dollar, doch der Höhenflug vergangener Woche ist erst einmal vorbei. Am Morgen stand die Gemeinschaftswährung bei 1,201 US-Dollar, rangierte aber bereits kurze Zeit später nur noch bei 1,1995 US-Dollar. Die EZB legte den Referenzpreis für Freitag auf 1,2045 US-Dollar fest.

Grund für das Abdrehen war die Verlautbarung aus Protokollen der US-Notenbank Fed, die drei Zinsanhebungen für 2018 in Aussicht stellt. Das kommt zwar nicht überraschend, bestätigte aber die Erwartungen des Marktes.

Konjunkturdaten aus Eurozone und den USA schickten den Eurokurs mal kurzfristig in die eine oder andere Richtung, doch wirklich eindeutige Tendenzen gab es nicht. In dieser Woche könnten Aussagen seitens der EZB noch für Bewegung sorgen, allerdings geht niemand davon aus, dass die Europäische Zentralbank ihren lockeren Geldkurs demnächst aufheben könnte.

Heizölpreisentwicklung

Heute Morgen ändern sich die Bedingungen für Heizölkäufer eher kaum, auch wenn der gesunkene Euro das Zünglein an der Waage ist. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 64,49 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es 63,47 Cent.

Obwohl eine Prognose keine Tatsache ist, sieht es momentan doch eher danach aus, dass die Heizölpreise zunächst stabil bleiben oder weiter steigen könnten, während dem Euro die Luft ausgehen könnte. Darum ist es eine sehr gute Überlegung, heute den Heizölkauf auszulösen – insbesondere, wenn sich der Tank leert.

Wenn Sie das heutige Preisniveau auszunutzen, machen Sie sich selbstverständlich auch von allen weiteren Spekulationen und Unwägbarkeiten unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.